Bei Kurzsichtigkeit Brille mit geringerer Stärke?

Wer nur mal schnell eine kleine Information sucht, ohne dass daraus eine lange Diskussion entstehen soll, ist hier richtig.
Oder auch Themen, für die man keinen passenden Titel weiß.

Bei Kurzsichtigkeit Brille mit geringerer Stärke?

Beitragvon Ivory » 17.04.2013 09:24

Hallo ihr Adleraugen ;)

laut Angart soll man eine Brille (oder Kontaktlinsen) mit geringerer Stärke tragen. Ich habe rechts -6 und links -3 Dioptrien und trage nun Kontaktlinsen mit geringerer Stärke. Zusätzlich mache ich natürlich noch die Übungen ;)
Ich war ganz mutig und habe mir gleich Kontaktlinsen mit einer Dioptrie weniger geholt. Ich habe richtig gemerkt, wie meine Augen sich daran gewöhnt haben, auch wenn ich nicht scharf gesehen hab. Zwischendurch dachte ich, dass ich wirklich einen kleinen Erfolg erzielt habe. Wenn ich jedoch darauf angewiesen war, wieder klarer zu sehen, hab ich meinen Augen die normalen Kontaktlinsen oder die Brille gegönnt. Gerade abends, wenn man müde wird, sieht man ja nicht mehr so klar. Es ist auch ärgerlich das Fernsehprogramm nicht richtig verfolgen oder Entferntes nicht richtig lesen zu können :( Auch wenn ich übe, trage ich natürlich keine Kontaktlinsen, sondern vorher und nachher meine starke Brille...

Nun meine Frage: Ist es falsch oder gut für das Augentraining, wenn ich meine normale Brille oder die normalen Kontaktlinsen nehme? Oder sollen meine Augen dauerhaft die geringe Stärke bekommen?

Da mir die Kontaktlinsen mit einer Dioptrie zu wenig waren (hab sie jedoch fleißig 3 Wochen getragen), hab ich mir jetzt welche gekauft, die nur eine halbe Dioptrie weniger haben. Ich fühle mich sehr wohl damit! Ich sehe damit wirklich schon gut, aber es ist noch verbesserungswürdig ;)

Ich habe mich bis dato aber noch nicht getraut, eine neue Brille mit schwächeren Gläsern zu kaufen.
Ivory
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Beitragvon merukando » 20.04.2013 21:53

hallo Ivory,

Gerade abends, wenn man müde wird, sieht man ja nicht mehr so klar. Es ist auch ärgerlich das Fernsehprogramm nicht richtig verfolgen oder Entferntes nicht richtig lesen zu können Sad


ich kann verstehen, dass es für dich ärgerlich ist, aber es gehört zum Augentraining dazu, dass man die Unschärfe akzeptiert. Das, was du zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort siehst, ist völlig in Ordnung. Seit etwa einem Monat trage ich eine unterkorrigierte Brille und die Akzeptanz der Unschärfe und die daraus resultierende Entspannung der Augen ist das A und O im Genesungsprozess. Wenn deine Augen samt Wangenpartie und Stirnbereich entspannt sind, geht es viel schneller mit der Genesung und damit auch mit der Erhöhung der Sehstärke voran.

ich würde die unterkorrigierte möglichst oft tragen. Natürlich nicht während dem Autofahren, aber während dem Kochen, fernsehen oder auch mal während eines Spaziergangs.

noch besser ist es, von Zeit zu Zeit völlig auf die Brille zu verzichten. Das kommt aber auf deine Sehstärke an und macht erst Sinn, wenn du dich auch in der Unschärfe sicher und wohl fühlst. Man kann sich da auch nach und nach steigern, Fang mit 5 min ohne Brille an und steigere dich dann nach und nach.

Ich ziehe meine alte Brille überhaupt nicht mehr auf. Das wäre meiner Meinung nach eher kontraproduktiv.

viele Grüße

merukando
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Beitragvon Ivory » 21.04.2013 11:19

Danke für deine Antwort :)
Ich bemühe mich wirklich sehr und ich finde, dass meine Augen das schon sehr gut machen :) Ich lese zum Beispiel immer ohne Brille oder Kontaktlinsen und immer so, dass meine Augen sich anstrengen müssen.
Wenn ich richtig viel trainiert hab, kann ich meist meine Augen am nächsten Tag vergessen. Die brennen und schmerzen. Kennst du das auch? Wie entspannst du deine Augen dann richtig? Oder merkt man schon während des Trainings, dass es zu viel ist?
Ivory
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Beitragvon merukando » 21.04.2013 12:08

Ivory hat geschrieben:Danke für deine Antwort :)
Ich bemühe mich wirklich sehr und ich finde, dass meine Augen das schon sehr gut machen :) Ich lese zum Beispiel immer ohne Brille oder Kontaktlinsen und immer so, dass meine Augen sich anstrengen müssen.
Wenn ich richtig viel trainiert hab, kann ich meist meine Augen am nächsten Tag vergessen. Die brennen und schmerzen. Kennst du das auch? Wie entspannst du deine Augen dann richtig? Oder merkt man schon während des Trainings, dass es zu viel ist?


deine Augen sollten sich NICHT anstrengen und schon gar nicht brennen oder schmerzen.

das sind alles Zeichen dafür, dass du deine Augen während des Sehvorgangs anspannst. Hör am besten noch heute damit auf, du rennst damit geradewegs in eine Sackgasse.

probier mal das folgende:

gähne lauthals und mit vollem Körpereinsatz. Fühle, wie entspannt sich deine Augen danach anfühlen und halte diesen Zustand bei. genau so sollten sie sich immer anfühlen. Beim lesen, fernsehen , spazieren gehen etc.

du solltest viel palmieren, damit sich deine Augen wieder erholen können.

Setze dich an einen Tisch oder setze dich auf das Bett mit dem Rücke an die Wand und mache es dir bequem.

Stütze deine Ellenbogen auf einem Kissen oder dem Tisch ab, und lege die Handteller so auf die Augen, dass kein Licht mehr durch die Augen gelangen kann. Meistens hilft es, wenn dich die Hände dabei leicht überkreuzen.

Die Handteller berühren dabei das Auge nicht, und sie liegen ohne Druck auszuüben locker auf den Knochen, die die Augen umgeben.

Nun schließe deine Augen und genieße die Dunkelheit. Je nach Gesundheitszustand deiner Augen wirst du ein mehr oder weniger dunkles Schwarz sehen,

Verweile in dieser Position 5-10min und nimm danach erst die Hände vom Gesicht, genieße die Frische, und öffne anschießend ganz langsam die Augen.

Wiederhole diese Übung jeden Tag, am besten mehrmals täglich. besonders effektiv ist es, wenn die Übung 30 min oder länger ausgeführt wird.

damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, aber die Entspannung ist nicht permanent, wenn man es nicht schafft den Zustand der Entspannung im Alltag beizubehalten.

Merke dir: die Entspannung von Augen, Wangen, Stirn und Kiefer ist essenziell für die Wiedererlangung der Sehkraft

Spüre in deinen Körper hinein und erkenne Verspannungen oder Anspannungen im Körper und löse sie nach und nach auf.
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Beitragvon Flo » 21.04.2013 16:02

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Beitragvon merukando » 21.04.2013 20:52

lieber Flo,

erst fühlte ich mich ein wenig angegriffen, aber durch das Lesen von deinem 2. Link kann ich deine Besorgnis nachvollziehen.

Nun, mein Post hatte kein Anspruch auf Vollständigkeit. Natürlich spielt das zentrale Sehen ebenfalls eine sehr wichtige eine Rolle. Allerdings achte ich dabei einfach nur auf Details. Ob diese scharf oder verschwommen sind, war mir (bis jetzt) egal.

Ja, vielleicht verliere ich mich in Nebenschauplätzen wie Sport und Ernährung etc., aber es war und ist mein Ziel, dadurch vollständig zu genesen. Meine Hausstaubmilbenallergie ist vollkommen verschwunden, mein Heuschnupfen wird demnächst folgen und ich kann wieder sorglos rohes Obst und Gemüse essen. Meine Haut, Haare und Nägel sehen auch gesünder aus und meine Kondition ist so gut wie noch nie zuvor. Ich sprühe nur so vor Energie. Durch diese Fortschritte bereue ich meinen "Umweg" keineswegs und würde jederzeit wieder diesen Weg wählen.

Ich hatte nicht den Anspruch von heute auf morgen wieder scharf sehen zu können und habe nichts dagegen, dass es ein Prozess von mehreren Monaten ist. Solange ich morgens die Augen öffne und wir bewusst bin, dass ich heute (ein wenig) besser als gestern sehe, sehe ich keinen Grund einen direkteren Weg einzuschlagen.

Ich mache es lieber langsam aber dafür ganzheitlich von Kopf bis Fuß.

Wer dagegen den Fokus nur auf die Augen legt, kann natürlich den direkten Weg von Bates nehmen.

Geht das zentrale Sehen aufgrund temporär ungünstiger Dispositionen nämlich dann einmal schleichend wieder verloren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass im Falle mangelnder äußerer Hilfe (nämlich abseits des ermutigenden Charismas des Autors/Dozenten) eine negative Rückkoppelungsschleife mit wiedereinsetzender, unzweckmäßiger Sehanstrengung einsetzt... eine Abwärtsspirale also. Und spätestens, wenn die ersten Minderwertigkeitskomplexe wiedereinsetzen, beginnt der Kampf mit dem "inneren Schweinehund" (Norbekov), der "schrumpfenden Aura" (Liebermann) oder dem "Gott im Rücken" (Selby), also der Kampf mit sich selbst von neuem.


ja, das stimmt auch, aber dank Sport und den Affirmationen bringe ich mich schnell wieder auf den richtigen Kurs.

Denn sonst kommst Du mit Sicherheit nicht wirklich von der Stelle bezüglich Deiner durchschnittlichen Sehschärfe und hühnerst noch in einem Monat/einem Jahr/einem Jahrzehnt mit unterkorrigierenden Brillen und verschiedenen Diätplänen und ähnlichen mäßig erfolgversprechenden "Krücken" herum.


naja, so negaitv würde ich das jetzt nicht sehen. Ja, in einem Monat werde ich sicherlich noch eine Brille tragen aber nicht mehr in einem Jahr und schon gar nicht in einem Jahrzehnt.


liebe Grüße

merukando
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Beitragvon Mrs.Robinson » 22.04.2013 07:27

Hallöle,

Ivory hat geschrieben:[...]und immer so, dass meine Augen sich anstrengen müssen.


Warum machst du das so? Um deinen Augen einen Anreiz zu geben?

Wenn ich richtig viel trainiert hab, kann ich meist meine Augen am nächsten Tag vergessen. Die brennen und schmerzen. Kennst du das auch? Wie entspannst du deine Augen dann richtig? Oder merkt man schon während des Trainings, dass es zu viel ist?


Brennen und Schmerzen klingt nicht so toll. Zur Entspannung hilft mir alles, was mich allgemein entspannt (Sport, auf dem Sofa liegen) sowie das Dehnen der Augenmuskeln mit gleichmäßiger, entspannter Atmung und Palmieren.
Ich denke man merkt auch schon während einer Übung, wenn Anspannungen/Schmerzen/Überforderung auftreten. Achte einfach mal vermehrt darauf.

merukando,

Akzeptanz der Unschärfe halte ich für sehr wichtig, allerdings nicht insofern, dass man es einfach nur hinnimmt, also sich ergibt. Das sollte an der Stelle erwähnt werden, weil man ja ansonsten im Nebel festsitzt.

Allerdings achte ich dabei einfach nur auf Details.


Vorsichtig hierbei. Auf keinen Fall auf Details versteifen (besonders dann, wenn sie zu klein/zu weit weg) sind, da man sich damit zu sehr unter Druck setzt. Immer solche aussuchen, die fördern, aber nicht überfordern sind. So sollte es passen :-)

Grüße und guten Wochenstart euch allen!
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Beitragvon merukando » 22.04.2013 11:03

liebe Mrs. Robinson,

Akzeptanz der Unschärfe halte ich für sehr wichtig, allerdings nicht insofern, dass man es einfach nur hinnimmt, also sich ergibt.


deine Formulierung ist interessant. Früher hatte ich panische Angst davor, dass meine Brille zerbrechen könnte. Sie war unglaublich wertvoll für mich. Ich nahm sie nur zum schlafen gehen ab und der erste Griff ging morgens gleich zur Brille. Ich wollte nicht mal eine Minute dieser bedrohlichen Unschärfe ausgesetzt sein. Beim Optiker war mir immer leicht schwindelig, als ich für einige Minuten die Brille nicht auf der Nase trug. Ich wollte immer nur, dass es schnell vorbei geht. Nun habe ich mich aber in den letzten Monaten immer mehr mit der Unschärfe angefreundet, erstens aufgrund des räumlichen Sehens und zweitens weil aus dem ehemaligen Nebel nun Details und Konturen hervor kamen. Es war mir so was von egal, dass die Details nach wie vor verschwommen waren. Ich war endlich nicht mehr abhängig von der Brille. Ich musste nicht mehr "blind" nach dem duschen nach der Brille tasten, sondern konnte die Konturen erkennen und zielsicher hin greifen. Es wäre nun auch kein GAU mehr, falls meine Brille irgendwie zu Schaden kommen würde und ich hüte sie auch nicht mehr wie einen kostbaren Schatz wie früher.

Bei all meiner Dankbarkeit für die Details und Konturen habe ich wohl die Schärfe vernachlässigt. Es war mir immer wichtiger, überhaupt etwas erkennen oder lesen zu können. Es spielte keine Rolle, wie scharf das Objekt tatsächlich war.

Der Beitrag von Flo gestern und besonders deiner, hat mich nun aber zum Nachdenken angeregt und ich werde nun mehr nach Schärfe Ausschau halten.

liebe Grüße

merukando
Zuletzt geändert von merukando am 22.04.2013 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Mrs.Robinson » 22.04.2013 11:41

merukando hat geschrieben:deine Formulierung ist interessant. Früher hatte ich panische Angst davor, dass meine Brille zerbrechen könnte. Sie war unglaublich wertvoll für mich. Ich nahm sie nur zum schlafen gehen ab und der erste Griff ging morgens gleich zur Brille. Ich wollte nicht mal eine Minute dieser bedrohlichen Unschärfe ausgesetzt sein. Beim Optiker war mir immer leicht schwindelig, als ich für einige Minuten die Brille nicht auf der Nase trug. Ich wollte immer nur, dass es schnell vorbei geht. Nun habe ich mich aber in den letzten Monaten immer mehr mit der Unschärfe angefreundet, erstens aufgrund des räumlichen Sehens und zweitens weil aus dem ehemaligen Nebel nun Details und Konturen hervor kamen. Es war mir so was von egal, dass die Details nach wie vor verschwommen waren. Ich war endlich nicht mehr angängig von der Brille. Ich musste nicht mehr "blind" nach dem duschen nach der Brille tasten, sondern konnte die Konturen erkennen und zielsicher hin greifen. Es wäre nun auch kein GAU mehr, falls meine Brille irgendwie zu Schaden kommen würde und ich hüte sie auch nicht mehr wie einen kostbaren Schatz wie früher.


Die Schärfe ist so verführerisch, dass genau das mich immer davon abgeschreckt hat eine Sehhilfe zu tragen. Nur zum Autofahren und ansonsten nie nie niemals! Man darf's gar nicht erst zur Gewohnheit werden lassen.
Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn man die Brille absetzt und sich in der folgenden Unschärfe ganz elendig fühlt, auch wenn ich nur wenig Dioptrien habe.
Ich denke mit deinem neuen "Lebensgefühl" ohne Abhängigkeit hast du einen guten Schritt gemacht.

Bei all meiner Dankbarkeit für die Details und Konturen habe ich wohl die Schärfe vernachlässigt. Es war mir immer wichtiger, überhaupt etwas erkennen oder lesen zu können. Es spielte keine Rolle, wie scharf das Objekt tatsächlich war.


Es ist schwierig das richtige Sehen zu finden und zu halten, wenn man nur eine Brühe an Farben und Formen vor sich hat.
Da mein linkes Auge kaum fehlsichtig ist, decke ich es abends gerne ab und nutze nur das rechte (-1,25dpt). Damit sehe ("übe") ich in der Nähe, da ich mich beim Sehen in die Ferne durch diesen ganzen Schlamm an Objekten schnell überfordert fühle. Sinn dahinter ist, den Bereich, in dem man sicher agiert, mit der Zeit auszuweiten.

Ich weiß nicht, wie man als stark kurzsichtiger sieht, deswegen kann ich leider keine speziellen Ratschläge dazu geben. Ich finde -1,25 schon grässlich :shock:

Der Beitrag von Flo gestern und besonders deiner, hat mich nun aber zum Nachdenken angeregt und ich werde nun mehr nach Schärfe Ausschau halten.



Denken ist immer gut, aber noch besser ist es, wenn du einfach alles mögliche ausprobierst und damit vielleicht einen wahren Glückstreffer landest, der dich effektiv, schnell und sicher zum Ziel führt.

Liebe Grüße
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Beitragvon Aniram » 22.04.2013 13:55

Hallo zusammen
Hier sind ein paar Aussagen von Bates zu dieser Problematik, die ich mir neulich mal herauskopiert habe, weil sie einige wichtige Dinge ansprechen, die man immer wieder vergisst:

Eine Sehanstrengung liegt bereits dann vor, wenn wir willentlich
etwas zu sehen oder zu erkennen versuchen, was unter den
vorliegenden Bedingungen bei rein passiv auf Empfang gestimmtem
Auge nicht erkennbar oder auflösbar ist.

(74)Der Arzt, der Fehlsichtigkeit zu heilen trachtet, hat einen dauernden
Kampf gegen jene Idee zu führen, daß zu jeder Handlung, die man
gut vollbringen will, das „Sichmühegeben" gehört. Von der Wiege an
sind wir mit dieser Idee erfüllt worden.
...
Es ist ebenso natürlich für das Auge, zu sehen, wie für den Geist,
Wissen zu erwerben, und jedes angestrengte Bemühen in beiden Betätigungen
ist nicht nur nutzlos, sondern macht das Erreichen der angestrebten
Ziele unmöglich.
...
In ähnlicher Weise kann es gelingen, das Auge durch allerlei Zwang
zum Sehen, ja zum besseren Sehen zu bringen, freilich niemals zu
normalem Sehvermögen. Wird aber dieser Zwang fortgesetzt, so verschlechtert
sich das Auge mit Sicherheit nach und nach bis zum Ruin.
...
Einerlei, von wie langer Dauer das Leiden
ist oder welchen Grad es erreicht hat, der Mensch kann erlöst
werden, wenn man ihn oder wenn er sich selbst dazu bringen kann,
seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen und zu behalten.
...
Ist die
Entspannung nur vorübergehend, so wird auch das gewonnene Sehvermögen
wieder verschwinden. Kann sie dauernd erreicht werden, so
wird auch die Heilung dauernd.
Entspannung kann man jedoch nicht erzwingen. Es ist grundlegend,
daß Patienten dies begreifen lernen; denn solange sie bewußt oder
unbewußt meinen, Anstrengung könne durch eine andere Anstrengung beseitigt
werden, so lange wird ihre Heilung sich vertagen.
Praktisch heißt das zuallererst, die Ursache für undeutliches Sehen
nicht im Auge selbst zu suchen und sich darüber aufzuregen. Die Sehstörung
ist vielmehr als Denkanstoss zu werten, als natürlicher und nützlicher
Hinweis von Seiten des Gehirns auf eine abzustellende Primärursache,
die zumeist völlig außerhalb des Auges liegt.
...
Ein Teil eines Objekts wird von
Patienten nur dann am besten gesehen, wenn die Einbildungskraft damit
zufrieden ist, den grösseren Teil dieses Bildes undeutlich zu sehen.
Mit der Zunahme der Entspannung (Relaxation) des Auges nimmt auch
der Teil des Sehfeldes ständig zu, der schlechter gesehen wird, bis zu
dem Stadium, wo das am schärfsten Gesehene nur ein Punkt geworden
ist.

(89)Da nun aber das zentrale Sehen für das Auge unmöglich ist ohne
völlige Kontrolle der Geistes- und Gemütskräfte, so heißt zentrales Sehen
des Auges zugleich zentrales Sehen des Geistes. Es heißt vollkommene
Gesundheit aller Teile des Körpers. Denn die Funktionen des
physischen Gesamtmechanismus hängen ab vom Geistes- und Gemütsleben
des Menschen. Nicht nur das Sehvermögen, sondern das
aller Sinne – des Hörens, Riechens, Schmeckens, Fühlens –
verschärfen sich durch zentrales Sehen. Alle Lebensprozesse, wie
Verdauung, Assimilation, Ausscheidung etc., zeigen sich dadurch
verbessert. Die Symptome funktioneller und organischer Leiden
beginnen zu weichen, die geistige Leistungsfähigkeit wird dadurch
enorm gesteigert. Die Wohltaten des zentralen Sehens, die man schon
jetzt beobachtet hat, sind kurz gesagt so groß, daß die Sache weitere
Untersuchung verdient.


Gruss
Marina
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Beitragvon merukando » 22.04.2013 15:04

liebe Mrs. Robinson,

diesen Simulator finde ich nicht schlecht.

http://www.snec.com.sg/eye-conditions-a ... yopia.aspx

und in diesem Foto steckt auch viel Wahrheit:

http://www.snec.com.sg/eye-conditions-a ... yopia.aspx

Ich war früher im rechten Drittel ohne Brille und bin jetzt etwa in der Mitte, wobei ich nun auch die Umrisse der Häuser, Fenster, Türen etc. erkennen könnte.

Nie in meinem Leben - mit oder ohne Brille - war ich ganz links bei "healthy state".

Mittlerweile weiß ich, dass mein ganzes Konzept von Schärfe falsch war, sowohl in die Nähe als auch in die Weite. Das was ich im Moment als scharf empfinde, ist für andere nicht mal annähernd scharf. Es gibt noch viel zu tun ;-)

liebe Grüße

merukando
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Beitragvon Ivory » 22.04.2013 18:21

Vielen Dank für eure Antworten und eure Ratschläge!!! :) Das war genau das, was ich gebraucht habe! Das heißt also, dass ich das alles vorher kaum verstanden habe!

Vielleicht könnt ihr mir weitere Tipps geben und eine Art "Übungsplan" erstellen.

1. Also, die Augen müssen entspannt sein (genau wie ich selbst auch :) )
2. Es empfiehlt sich zu palmieren.
3. Angart empfiehlt bei meiner Sehschwäche die Schnurübung und die Kommen-und-gehen-Übung: Vermutlich geht es jedem so. Die Übungen sind auf Dauer langweilig und auch zu lang, da sie viele Wiederholungen erfordern. Ich weiß, wer sehen will, muss auch üben. Kann ich die Schnurübung auch zeitlich ein wenig vernachlässigen, sofern ich andere Übungen mache? Sprich, mit schwächeren Gläsern meine Umwelt erkunde?
4. Schwächere Gläser/ Kontaktlinsen tragen
5. Häufig die Brille weglassen (beim Lesen lasse ich sie immer weg und ich bin sogar schon sehr viel entspannter und sehe die Schrift viel klarer, sogar, wenn ich das Buch weiter weg halte)

Empfiehlt sich eine Schlafmaske?
Ich kann aufwendige Übungen, wie zum Beispiel die Schnurübung immer nur vor Dienstbeginn oder erst nach Dienstschluss machen, da es sich bei mir auf der Arbeit nie und nimmer anbietet derartige Übungen einfach mal nebenbei zu machen. Allerdings hängen in unserer Firma viele Poster und Aushänge, mit denen ich unbemerkt übe. Wie kann ich das am besten machen? Wie viel Zeit kann ich hier aufwenden?

Eins habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich habe gelesen, dass ich ohne Brille lesen soll,am besten im Bereich, in dem es bereits etwas verschwimmt. Ist aber nicht genau das starke Anstrengung für die Augen?
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Beitragvon Ivory » 22.05.2013 12:36

Könnte mir vielleicht jemand kurze Antwort zu meinen Fragen geben?? (siehe Beitrag über diesen ;) )
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Beitragvon NinaBerger » 22.05.2013 13:23

Beim Lesen ist es für die AUgen sehr anstrengend, "gegen die Brille an" im Nahbereich zu sehen. Damit zwingst du die Augen, unter diesen Umständen den Nahbereich zu optimieren, und dann reichts in der Ferne nicht mehr (beim Sehen in die Ferne sind die Muskeln, die die Linse beim Scharfstellen bewegen, entspannt).

Also lies ohne Brille und geh so weit weg vom Buch, wie es irgendwie geht, um noch lesen zu können.

Ich halte die Entspannungsübungen für sehr wichtig. Wenn man immer verspannt ist, merkt man es nach einiger Zeit selbst gar nicht mehr. Du kannst das unterschiedlich angehen (z.B. erst sehr anspannen, dann bewusst entspannen, wie bei Muskelrelaxation nach Jakobsen, oder mithilfe von autogenem Training oder nach der Silva Mind Control-Methode oder durch Hypnose usw.). ABer versuch, mindestens einige Minuten bewusste Entspannung in deinen Tagesablauf einzubauen, am besten mehrmals täglich.

Gönn deinen Augen so viel Tageslicht (ja, draußen. Auch wenns regnet) wie möglich, denn das Tageslicht ist viel intensiver als das Licht drinnen.

Schon das bringt eine Menge.

Grüße Nina
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Beitragvon Mrs.Robinson » 23.05.2013 09:26

Ivory hat geschrieben:1. Also, die Augen müssen entspannt sein (genau wie ich selbst auch :) )

Ist auf jeden Fall ne gute Sache. Wie prüfst du denn, ob deine Augen entspannt sind?

2. Es empfiehlt sich zu palmieren.

Ich finde es hilft beim Entspannen.

3. Angart empfiehlt bei meiner Sehschwäche die Schnurübung und die Kommen-und-gehen-Übung: Vermutlich geht es jedem so. Die Übungen sind auf Dauer langweilig und auch zu lang, da sie viele Wiederholungen erfordern. Ich weiß, wer sehen will, muss auch üben. Kann ich die Schnurübung auch zeitlich ein wenig vernachlässigen, sofern ich andere Übungen mache? Sprich, mit schwächeren Gläsern meine Umwelt erkunde?

Ich habe die Schnurübung zum einen nie verstanden (da als nicht sinnvoll erachtet) und sie daher, so wie viele andere Übungen, gänzlich ausgelassen. Ich finde diese gezwungene Abarbeitung sterbenslangweilig und nervig. Mach lieber das, was dir Spaß macht und du in den Alltag einbauen kannst. Dadurch ist auch automatisch der Lerneffekt größer. Ich mache z.B. gerne Extremakkomodation in der Bahn.


5. Häufig die Brille weglassen (beim Lesen lasse ich sie immer weg und ich bin sogar schon sehr viel entspannter und sehe die Schrift viel klarer, sogar, wenn ich das Buch weiter weg halte)


Wunderbar :-)

Empfiehlt sich eine Schlafmaske?

Wozu? Am besten Rollo runter. Oder von der Sonne wecken lassen - was gibt's Schöneres?

Ich kann aufwendige Übungen, wie zum Beispiel die Schnurübung immer nur vor Dienstbeginn oder erst nach Dienstschluss machen, da es sich bei mir auf der Arbeit nie und nimmer anbietet derartige Übungen einfach mal nebenbei zu machen. Allerdings hängen in unserer Firma viele Poster und Aushänge, mit denen ich unbemerkt übe. Wie kann ich das am besten machen? Wie viel Zeit kann ich hier aufwenden?


Übe einfach, wenn genug Zeit, Möglichkeit und Lust/Motivation/Konzentration da ist.

Eins habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich habe gelesen, dass ich ohne Brille lesen soll,am besten im Bereich, in dem es bereits etwas verschwimmt. Ist aber nicht genau das starke Anstrengung für die Augen?


Das soll den Augen einen Anreiz geben zu akkomodieren. Manchen hat's wohl geholfen. Dürfte aber eher die Minderheit sein.
Anstrengung ist davon nicht zwingend abhängig. Die Frage ist ja, was passiert (unbewusst physiologisch), wenn du leicht unscharf siehst und wie du darauf (bewusst und unbewusst) reagierst. Der eine kneift vielleicht die Augen zusammen, ein anderer nimmt die Unschärfe einfach hin.
Nutze die leichte Unschärfe (also Grenzbereich scharf-unscharf) am besten als Indikator, durch den du weißt, ob sich deine Sehkraft gebessert hat oder nicht.


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