Eorama-3-Punkte-Übung: Scharfsehen mit Leichtigkeit?

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Eorama-3-Punkte-Übung: Scharfsehen mit Leichtigkeit?

Beitragvon Susa » 03.08.2010 09:37

Hallo zusammen,

ich ziehe mit meinem Posting mal auf die Hauptliste um, da passt das besser:

Martin/T. schrieb:

>>dachte nur, dass gerade die Idee der Übung sei, diesen spontanen (kurzfristig wirkenden) Scharfstellmechanismus in Gang zu setzen, und die fünf Sekunden im Idealfall nur die Auskostung des scharfen Sehens wären, nicht das Fischen, ob es doch noch klappt.<<

Ich denke, es soll primär natürlich das erste geschehen oder "eingeübt" werden, dass das Auge nach dem Lidschlag scharfstellt. Da die Leitung zwischen Hirn und Ziliarmuskel (und was da eben sonst noch so "angeworfen" wird) bei uns Maulwürfen eben etwas lahm ist, muss sie halt wieder "freigeblasen" werden. Drum ist es sicher nicht verkehrt, wenn man dann noch fünf Sekunden fischt, wie du das nennst, damit der Organismus überhaupt mal gezeigt bekommt: ah ja, genau so soll das also aussehen, so soll es sich anfühlen, so muss sich der Muskel spannen/entspannen, damit das Bild scharf wird. Man braucht ja auch das Zutrauen, dass es überhaupt möglich ist.
Ich denke, es ist ein Wechselspiel zwischen Gehirn und den Mechanismen im Auge, die dafür rein physikalisch verantwortlich sind. Ich stelle es mir immer wie ein Kommunikations-Pingpong vor, ähnlich wie zwischen Server und Client, die sich ja auch immer wieder gegenseitig ihrer Existenz und Funktion versichern. Diese Verbindung ist es, glaube ich, die man wiederherstellen oder stabilisieren lernen muss.
Ich betrachte mein momentanes Üben im Zusammenhang dessen, was ich sowieso schon jahrelang tue, um mich körperlich fit zu halten, nämlich Cantienica. (Nähere Infos auf der offiziellen Website dazu) Es ist eine Art Bewegungs- und Haltungslehre, die in sich schlüssig das Zusammenspiel der Muskeln, Knochen, Sehnen usw. von Fuß bis Kopf erklärt und über Übungen nachvollziehbar und in den Alltag integrierbar macht.
Ich kenne die Entwicklerin der Methode persönlich und weiß, dass ihr Credo ist: Im Körper ist von der Natur alles anatomisch-logisch angelegt. Nichts (an Bewegung, an Haltung, an Zusammenspiel-Mechanismen usw.) darf auf Kosten von etwas anderem gehen. Jede Bewegung muss mit Leichtigkeit möglich sein, sonst wäre das physische Dasein auf Dauer zu anstrengend.
Ich merke selbst inzwischen an vielen Stellen meines Körpers, wie sehr sie recht hat. Sie hat sich irgendwann auch mal speziell dem Kopf und seinen ganzen Muskeln und Knochen gewidmet, wozu natürlich auch die Augenmuskulatur gehört. Deshalb habe ich in einem meiner Postings ja geschrieben, dass ich den Weg suche, wie es _leicht_ möglich ist, scharfzustellen, ganz ohne Anstrengung. Der Körper weiß, wie es geht, man muss ihm nur den Weg dorthin wieder zeigen. So in etwa denke ich, dass es funktioniert.
Natürlich ist das nicht _nur_ ein Loslassen. Es ist beides: entspannt angespannt. Der Muskel muss ja arbeiten und auch ein Sich-lang-Machen und entspannen ist eine Arbeit für ihn. Es ist einfach einer seiner beiden möglichen Extremzustände "komplett angespannt" und "komplett entspannt". Wie schwer es ist, bei bestimmten Körperübungen bestimmte große Muskeln zu entspannen, damit andere (die tiefliegenden "richtigen" Muskeln für diese Bewegung) frei arbeiten können, weiß ich, seit ich Cantienica mache. :-) Aber es lohnt sich und ich bin sicher, dass dieses Lebensprinzip auch irgendwo in den Augen umgesetzt wird. Sie gehören zum Körper, warum sollte da eine Ausnahme sein?
Wie seht ihr das? Erfahrungen, Meinungen, Widerspruch?

Grüße
Susanne
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Beitragvon Leonora » 21.08.2010 06:39

Liebe Susanne,

du sprichst mir aus der Seele. Ich sehe das genauso und Cantienica begleitet mich schon seit Benita Cantienis erstem Buch. Mehr kann ich dazu abe auch noch nicht sagen, weil ich den "Schlüssel" für meine Augen noch nicht gefunden habe - im gegensatz zur Körper"arbeit" ;-)
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Beitragvon Martin/T. » 22.08.2010 12:09

Hallo Susa,

ich kenne Cantienica nicht, aber was Du schreibst, klingt sehr vernünftig. Ich habe diese reine Entspannungs-Philosophie beim Augentraining noch nie verstanden. Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Sehfehler wirklich NUR von den Muskeln kommt (also nichs mit Augapfellänge, was mich in der Ausschließlichkeit nicht überzeugt, aber in der Hauptsächlichkeit ja auch mein Ansatz war, als Erfolgreich-Dioptrien-vermindert-Habender), und dann (richtig) schlussfolgert, dass Entspannung das Ziel ist, bleibt ja immer noch die Frage, WIE man entspannen KANN. Wie man es (wieder) lernen kann.

Dass perfekte Entspannungsfähigkeit nichts mit Schlaffheit zu tun hat, sondern sehr viel eher etwas mit ganzheitlicher Kondition, - Zusammenspiel der Muskeln und "softwaremäßige" Ansteuerung, Trainingsstatus und Fähigkeit sowohl zum schnellen als auch zum dosierten Tonuswechsel -, all das finde ich ausgesprochen einleuchtend. Ich habe über meinen Fall ja auch immer wieder geschrieben, dass ich oftmals ehrlich nicht zu sagen gewusst hätte, wie ich ein Ziel Entspannung praktisch hätte ansteuern sollen. Das Auge schien von selbst zu verkrampfen: Ob jetzt ein Sich-Mühe-Geben oder eher ein Nicht-Wollen-Wollen zur Entspannung oder aber zu (zusätzlichem) Krampf beigetragen hätte, das war bei mir in verschiedenen Phasen durchaus unterschiedlich.

Wahrscheinlich weist das darauf hin, dass meine allgemeine Entspannungsfähigkeit nicht sehr hoch ist (und ich mich vielleicht mit Cantienica vertraut machen sollte :?: ) Es zeigt aber meines Erachtens auch schlüssig, dass die Verhältnisse nicht ganz so einfach liegen, wie man in manchen Denkmodellen glaubt.

:arrow: Die Diskussion, die Du hierher verlagert hast, kommt übrigens von der Stelle. Blättert man dort zurück, findet man auch den Link zu Eorama.
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Beitragvon Susa » 23.08.2010 11:49

Hallo Martin,

>>und dann (richtig) schlussfolgert, dass Entspannung das Ziel ist, bleibt ja immer noch die Frage, WIE man entspannen KANN. Wie man es (wieder) lernen kann.<<

GENAU das ist es. Und da hat man zuweilen Blockaden im Hirn. Wenn man es dann mal gelernt hat, kann man sich nicht mehr vorstellen, dass man es mal nicht konnte.

>>Zusammenspiel der Muskeln und "softwaremäßige" Ansteuerung, Trainingsstatus und Fähigkeit sowohl zum schnellen als auch zum dosierten Tonuswechsel -, all das finde ich ausgesprochen einleuchtend. <<

Ich sehe schon, du bist der ideale Kandidat für Cantienica, weil du das Prinzip scheints verstehst - das entnehme ich deiner Schilderung.

>>Das Auge schien von selbst zu verkrampfen: Ob jetzt ein Sich-Mühe-Geben oder eher ein Nicht-Wollen-Wollen zur Entspannung oder aber zu (zusätzlichem) Krampf beigetragen hätte, das war bei mir in verschiedenen Phasen durchaus unterschiedlich.<<

So geht es mir bei der Körperarbeit aber auch. Manchmal ist es wie eine Art "Zufall", dann findet man plötzlich den Schalter, irgendeine Muskelgruppe gezielt zu entspannen, ein andermal geht es über ein ganz gezieltes Dehnen der Muskulatur, das sich etwas tut.

Es wird halt schon so sein, dass das Auge von uns Kurzsichtigen sich von selbst verkrampft, das kenne ich von den restlichen Körperteilen nicht anders. Bis du die gesamte Beckenmuskulatur von innen nach außen so lang hast, dass sich da jede Schicht ungehindert so bewegen kann, wie sie grad will bzw. wie es gerade gebraucht wird - das kann dauern. :-)
Ich staune immer wieder Bauklötze, wie viel an Millimetern bis ganzen Zentimetern sich da rausholen lässt.

Deine Beschreibungen jedenfalls sind mir nur Bestärkung, dass das Prinzip der angespannten Entspannung auch im Kleinklein der Augenmuskulatur gilt.
Finde ich jedenfalls äußerst motivierend!

Grüße
Susa
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Beitragvon Susa » 23.08.2010 11:52

Hallo Leonora,

>>du sprichst mir aus der Seele. Ich sehe das genauso und Cantienica begleitet mich schon seit Benita Cantienis erstem Buch. <<

Schön, dass ich hier mal eine Cantienicanerin treffe. :-) Dann bist du evtl. auch in Benitas Forum zugange?
Ich habe den Schlüssel für die Augen auch noch nicht gefunden, aber ich glaube, das kommt noch. Benita sagt ja auch, dass das Körpergespür mit der Zeit immer filigraner wird, irgendwann wird es wohl eine Feinkörnigkeit erreicht haben, die für das gezielte Ansteuern und Entspannen von Augenmuckis reicht.

Viele Grüße
Susa
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Beitragvon Leonora » 23.08.2010 16:47

Ja, im Cantienica-Forum lese ich regelmäßig mit, habe aber noch nicht viel geschrieben. Ich bin mir sicher, daß wir es irgendwann schaffen :D
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