Eselsweisheit - Übungen

Wer nur mal schnell eine kleine Information sucht, ohne dass daraus eine lange Diskussion entstehen soll, ist hier richtig.
Oder auch Themen, für die man keinen passenden Titel weiß.

Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 07.11.2014 18:35

Hallo liebe Augentraining Mitglieder,

ich habe das Eselsweisheitsbuch durchgelesen und bin gerade dabei die Übungen zu machen.
Da ich auf beiden Augen etwa -2 Dioptrien und Zylinger von -2 habe wollte ich fragen, ob die Hornhautverkrümmung auch automatisch bei diesen Übungen ausgeglichen wird, oder man eventuell noch spezielle andere Übungen hinzunehmen sollte? In der Eselsweisheit selber steht darüber ja nicht wirklich etwas.

Außedem wollte ich wissen, wie ihr das handhabt, ist es sinnvoll direkt die Brille komplett wegzulassen? Ich brauche sie eigentlich im Alltag nicht, habe aber heute gemerkt, dass es schon erstmal anstrengender ist, komplett ohne Brille oder sollte ich mir eventuell noch eine einfache mit -1 etc. machen lassen ? Wegen der Krümmung wird das aber wohl etwas aufwändiger sein..

Ich freue mich über Tips und Ratschläge

Danke,

Simon
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Eselsweisheit - Übungen

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Beitragvon Flo » 07.11.2014 23:52

Hallo Simon.

ich habe das Eselsweisheitsbuch durchgelesen und bin gerade dabei, die Übungen zu machen. // Da ich auf beiden Augen etwa -2 Dioptrien und Zylinger von -2 habe, wollte ich fragen, ob die Hornhautverkrümmung auch automatisch bei diesen Übungen ausgeglichen wird oder man eventuell noch spezielle andere Übungen hinzunehmen sollte? In der Eselsweisheit selber steht darüber ja nicht wirklich etwas.

Norbekovs Übungskatalog zielt auf die Fehlsichtigkeit im Ganzen ab. Das heißt, wenn Du seine Methode erfolgreich durchführst, dann sollten sowohl der sphärische, als auch der astigmatische Brechungsfehler gleichermaßen verschwinden. Die Sicht "klart" sozusagen einfach "auf" und "das Bild" wird insgesamt wieder scharf. Eine spezielle Unterscheidung zwischen den beiden Arten von Brechungsfehlern beim Wählen und Durchführen der Übungen ist nicht notwendig. Du wirst während der Übungszeit möglicherweise allmählich feststellen und zu unterscheiden lernen, welcher Anteil des Abbildungsfehlers vom sphärischen und welcher vom zylindrischen Brechungsfehler stammt, sofern Du das nicht eh schon kannst. Damit steht Dir im Grunde bereits all das zur Verfügung, was Du brauchst, um Deiner Fehlsichtigkeit auch in ihren Unteraspekten "beim Verschwinden zuzuschauen". (Hier findest Du ein spezielles Prüfbild zur Identifikation und Abschätzung der beiden Brechungsfehler-Hauptformen "auf einen Blick".)

Außerdem wollte ich wissen, wie ihr das handhabt, ist es sinnvoll direkt die Brille komplett wegzulassen? Ich brauche sie eigentlich im Alltag nicht, habe aber heute gemerkt, dass es schon erstmal anstrengender ist, komplett ohne Brille oder sollte ich mir eventuell noch eine einfache mit -1 etc. machen lassen? Wegen der Krümmung wird das aber wohl etwas aufwändiger sein.

Dass es sich anstrengend anfühlt, kommt meiner Erfahrung nach zum einen davon, dass man zunächst einfach die Dinge nicht mehr so eindeutig erkennen kann, wie man es von seinem Blick mit Brillenkorrektur gewohnt ist, also eine gewisse visuelle Unsicherheit bzw. Verunsicherung eintritt, und zum anderen davon, dass unklare bzw. "zerbrochene" Seheindrücke auch immer einen gewissen Stress für das Nervensystem bedeuten. Also etwas ganz fundamental physiologisches. Norbekov würde vermutlich sinngemäß sagen: "Das muss man erstmal aushalten können. Und dann muss man da eben durch... aber das kann man aushalten und da kommt man mit ausreichend Entschlusskraft auch durch. Also: Hab Mut!" Aus meiner eigenen Vergangenheit weiß ich, dass das stimmt und dass allemal "die ersten 80%" der zumeist in langer Zeit aufgeschichteten Fehlsichtigkeit sehr schnell wieder verschwinden können. Und dann ist es auch rasch sehr viel weniger unangenehm, als direkt nach Aufgabe der Brille.*

Aber wenn Du die "Entbrillung" Schritt für Schritt angehen willst und zunächst abgeschwächte Gläser tragen möchtest, ist das natürlich auch ein Weg, der nicht grundsätzlich zum Scheitern verurteilt wäre. Der Ablauf der Geschehnisse verlangsamt sich aller Wahrscheinlichkeit nach dann einfach nur und es kostet etwas mehr Geld. Immer vorausgesetzt, man macht die Übungen auch wirklich dauerhaft auf eine Weise, die echten Fortschritt bewirkt.

Viele Grüße, Bild
Flo

* Der Ansatz, dem ich gefolgt bin, war nicht die Norbekov-Methode, sondern in erster Linie die Bates-Methode, aber ich sehe nach der Lektüre von "Eselsweisheit" heute keinen prinzipiellen Grund mehr, warum man nicht mit der Norbekov-Methode ähnliche Erfahrungen machen können sollte. Im funktionellen Kern haben die beiden Methoden nämlich ausreichend prinzipielle Gemeinsamkeiten.
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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 08.11.2014 15:49

sehr vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Ich werde nun die Brille komplett weglassen, stören tut mich die unscharfe Sicht ja nicht. Ich dachte nur, dass eventuell der Heilungsprozess dadurch erschwert wird, weil Norbekov ja auch immer wieder davor warnt sich zu sehr anzustrengen und nicht mit dem Fluss zu gehen.

Ein Problem bei dem Arbeiten mit der Tabelle habe ich noch, da ich wahrscheinlich aufgrund der Verkrümmung alles unscharf sehe, fällt es mir schwer mich für eine Zeile zu entscheiden und Verbesserungen sind so auch kaum wahrnehmbar.
Ich hatte nur beim mal kurz draufschauen einen Moment in dem ich das Gefühl hatte alles klar zu sehen aber bei den Übungen hat sich bisher keine Veränderung gezeigt.

Ansonsten fällt mir auf, wenn man alle Übungen macht die er so auflistet braucht man ja schon 3-4 Stunden täglich je nach Intensität :) Weil er ja mal was von 20Minuten täglich geschrieben hat, aber das ist wohl dann erst beim "Zustand halten" so.

Liebe Grüße,

Simon
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Beitragvon Flo » 08.11.2014 16:29

Hallo nochmal.

Ein Problem bei dem Arbeiten mit der Tabelle habe ich noch, da ich wahrscheinlich aufgrund der Verkrümmung alles unscharf sehe, fällt es mir schwer mich für eine Zeile zu entscheiden und Verbesserungen sind so auch kaum wahrnehmbar.

Da Du während Deiner Heimpraxis in keiner Augenärztlicher-Sehtest-Prüfungssituation steckst, brauchst Du Dich überhaupt nicht zu entscheiden, wenn Du das nicht kannst oder möchtest. Nimm einfach die Seheindrücke von all den einzelnen Buchstaben mit all ihrer (noch) vorhandenen Abbildungsfehlerhaftigkeit zur Kenntnis, so wie sie sich Dir jeweils darbieten, behandle also mehrere oder alle Zeilen als "Arbeitszeile". Und halte währenddessen stets die Augen offen für eventuelle Verbesserungen oder auch nur Veränderungen, sowohl des jeweiligen Buchstaben-Seheindruckes, als auch der Abbildungsfehler.

Wenn Du – zum Beispiel aufgrund eines zylindrischen Brechungsfehlers – so starke Verzerrungen der Buchstaben hast, dass die "Schattenbilder" regelrecht ineinandergreifen, decke ausreichend viele benachbarte Buchstaben eines zuvor ausgewählten Buchstabens ab, so dass Du den Seheindruck des Buchstabens von anderen Buchstaben ungestört erfassen, verstehen und gegebenenfalls in seiner Veränderung verfolgen kannst. Falle dabei aber auf keinen Fall in Starren und auch nicht in einen quasi-hypnotischen ständig gleichbleibenden Trott.

Ansonsten fällt mir auf, wenn man alle Übungen macht die er so auflistet braucht man ja schon 3-4 Stunden täglich je nach Intensität :) Weil er ja mal was von 20 Minuten täglich geschrieben hat, aber das ist wohl dann erst beim "Zustand halten" so.

Entscheidend und gemeinsam ist aus meiner Sicht bei all den Norbekovschen Übungen, dass Du a) mit dem Blick bzw. den Augen bzw. dem Körper in Bewegung bleibst bzw. (wieder) kommst und b) nicht Deinem möglicherweise vorhandenen inneren Bestreben nach Abbruch der Bestrebungen nachgibst. Welche Elemente Du aus der Palette der von ihm vorgeschlagenen (Körper- bzw. Augen- bzw. Blick- bzw. Geistes)übungen Du verwendest und welche nicht und wie lange Du sie jeweils durchführst, ist dabei letztlich ganz Dir überlassen.

Wichtig ist aber natürlich auch, dass Du in der Zeit außerhalb der expliziten Übungsphasen nicht wieder alles "vergisst" bzw. vernachlässigst, was Du an Körper- bzw. Augen- bzw. Blickgebrauch hinzugelernt hast. Bates nannte ein solches auf einem grundlegenden Denkfehler beruhendes Verhalten in diesem Text einmal "to have a spree".

Viele Grüße, Bild
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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon lukita » 09.11.2014 21:39

schnib hat geschrieben:Ich werde nun die Brille komplett weglassen, stören tut mich die unscharfe Sicht ja nicht.


Kleine Anmerkung von mir: Gerade in der dunklen Jahreszeit trage ich wieder verstärkt meine unterkorrigierte Brille, weil mir meine eigene Gesundheit sehr wichtig ist. Mit der unterkorrigierten Brille erreiche ich einen Visus, der für den Straßenverkehr ausreichend ist. Bei Tageslicht, zuhause und in Räumen lege ich die Brille dann meistens wieder zur Seite.

Viel Erfolg weiterhin!
1986 Brille R sph -1.50 cyl -0.00, L sph -1.50 cyl -0.00
2008 Brille R sph -4.75 cyl -1.00, L sph -5.00 cyl -0.00
2013-04 Beginn Sehtraining
2013-09 Augenblicke mit Visus > 0.7 ohne Brille

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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 12.11.2014 12:16

Vielen Dank euch beiden.
Ich merke, dass ich oft noch zu verkrampft an die Sache heran gehe und dann es erzwingen möchte und dabei aber nichts bei rum kommt...

Lukita was meinst du damit, dass du die unterkorrigierte Brille verwendest, weil dir deine eigene Gesundheit sehr wichtig ist ? Bezogen darauf, dass du nicht überfahren wirst ? ;)
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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon lukita » 12.11.2014 13:50

schnib hat geschrieben:Lukita was meinst du damit, dass du die unterkorrigierte Brille verwendest, weil dir deine eigene Gesundheit sehr wichtig ist ? Bezogen darauf, dass du nicht überfahren wirst ? ;)


Ja, ich will zu meiner eigenen Sicherheit im Straßenverkehr einen Visus von mindestens 0,7 dauerhaft erreichen. Das geht aktuell leider noch nicht ohne Brille.
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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 08.12.2014 17:36

Also ich habe nach 2 Wochen Pause wieder einige Übungen gemacht und noch ein weiteres Buch ( Vergiss deine Brille, Leo Angart) für Astigmatismus angeschaut.
Dort steht drin, dass man den innerhalb weniger Tage korrigieren kann.

Was mich gerade etwas verwundert hat ist, dass bei dem Astigmatismus Spiegel bei geringem Abstand nur mein rechtes Auge verschiedene Schwarztöne wahrnimmt , mein linkes Auge scheint weniger Astigmatismus zu haben, obwohl ich doch vom Augenarzt folgende Werte bekommen habe die ja beide -2 sagen ?
R : - 2,25 zylinder : -2,0 Achse : 15
L : -2 Zylinder : -2 Achse : 173


Kann mir jemand erklären, wie ich die Achse auf dem Astigmatimusspiegel sehen kann, oder hat das nichts damit zu tun und sind eher die dunklen Stellen, die Bereiche die ich "stärken" bzw. entspannen muss oder die helleren Bereiche.
In dem Buch steht etwas davon, dass man speziell die Achse in der die Problematik liegt trainiert, allerdings fehlt mir hierzu die Information, wie ich diese bestimme.
Außerdem interessiert mich noch, warum das Tibetische Rad nach oben einen größeren Ausschlag hat, kann man nach oben generell weiter sehen ?
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Beitragvon Flo » 09.12.2014 14:16

Hallo schnib.

Kann mir jemand erklären, wie ich die Achse auf dem Astigmatimusspiegel sehen kann oder hat das nichts damit zu tun und sind eher die dunklen Stellen die Bereiche, die ich "stärken" bzw. entspannen muss oder die helleren Bereiche? // In dem Buch steht etwas davon, dass man speziell die Achse, in der die Problematik liegt, trainiert, allerdings fehlt mir hierzu die Information, wie ich diese bestimme.

Die Achse, "in der die Problematik liegt", ist jeweils die Achse, entlang der Du die schwarzen Linien des Angart'schen Astigmatismusspiegels maximal schlecht erkennen kannst; das ist Deine momentane Astigmatismus-Pessimal-Achse (APA). Und die Achse die 90° dazu verdreht liegt, ist dann Deine momentane Astigmatismus-Optimal-Achse (AOA), also die Achse, entlang der Du die Linien maximal gut erkennen kannst. Vergleiche dazu auch diesen Thread.

Außerdem interessiert mich noch, warum das Tibetische Rad nach oben einen größeren Ausschlag hat, kann man nach oben generell weiter sehen?

In Jacob Libermans Buch "Natürliche Gesundheit für die Augen" ist der lange Arm des Rades gerade genau entgegengesetzt ausgerichtet, also nach unten zeigend dargestellt. Von daher denke ich, dass es in Ordnung ist, wenn Du das Rad für Deine persönliche Sehpraxis einfach gerade so ausrichtest, wie es Dir persönlich am liebsten ist.

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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 09.12.2014 19:08

Vielen Dank Flo.
Und welche der beiden Achsen sollte ich dann hauptsächlich erweitern, trainieren ? Wenn ich z.b. die Linien oben und unten recht deutlich sehe und Richtung 3 und 9 Uhr immer schwächer, sollte ich dann vor allem auf die Seiten schauen üben ?

Liebe Grüße,

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Beitragvon Flo » 09.12.2014 19:22

Und welche der beiden Achsen sollte ich dann hauptsächlich erweitern, trainieren? Wenn ich z.b. die Linien oben und unten recht deutlich sehe und Richtung 3 und 9 Uhr immer schwächer, sollte ich dann vor allem auf die Seiten schauen üben?

Das hängt ganz von der von Dir jeweils verwendeten Sehpraxismethode ab.

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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 10.12.2014 19:26

Ich übe gerade mit dem tibetischen Rad und ansonsten einfach die Übungen aus dem Norbekov Buch.
Da es mir aber speziell darum geht den Astigmatismus erstmal zu beheben wollte ich fragen, welche Achse nun für mich von besonderer Bedeutung ist.
In dem Buch "Vergiss deine Brille" steht, dass man gezielt an seiner Astigmatismusachse entlang mit einem Stift üben kann, und daher wollte ich wissen, ob man die Achse anhand des Astigmatismusspiegels sehen kann oder eben auch durch die Achsenwerte vom Optiker. Ich bemerke nämlich noch nicht wirklich, in welcher Achse ich entspannter oder angestrengter sehen kann.
Die Optikerachsenwerte sind Rechts 15 und Links 173, hat dies etwas mit den werten des Spiegels zu tun oder nicht ?
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Beitragvon Flo » 11.12.2014 05:17

Hallo schnib.

Die Optikerachsenwerte sind Rechts 15° und Links 173°, hat dies etwas mit den Werten des Spiegels zu tun oder nicht ?

Ja. Sie "spiegeln" sich sozusagen direkt in ihm wieder. Vergleiche dazu auch diesen Thread.

Ich übe gerade mit dem tibetischen Rad und ansonsten einfach die Übungen aus dem Norbekov Buch. // Da es mir aber speziell darum geht den Astigmatismus erstmal zu beheben wollte ich fragen, welche Achse nun für mich von besonderer Bedeutung ist. [...] In dem Buch "Vergiss deine Brille" steht, dass man gezielt an seiner Astigmatismusachse entlang mit einem Stift üben kann, und daher wollte ich wissen, ob man die Achse anhand des Astigmatismusspiegels sehen kann oder eben auch durch die Achsenwerte vom Optiker. // Ich bemerke [...] noch nicht wirklich, in welcher Achse ich entspannter oder angestrengter sehen kann.

Jeweils die Linien im Angartschen Astigmatismusspiegel, die eine Ausrichtung haben, dass Du sie gerade besonders schlecht bzw. verschwommen bzw. mehrfach siehst, sind für die Sehpraxis von besonderer Bedeutung, denn dort ist ja der astigmatische Abbildungsfehler gerade am deutlichsten wahrnehmbar. Das heißt, dort hast Du sozusagen am meisten "Arbeitsmaterial", an dem Du Deinen Astigmatismus abbauen kannst. Die Betrachtung der dazu gerade senkrecht ausgerichteten Linien dürfte dagegen (zumindest für Dein Nervensystem) im Vergleich maximal erholsam sein.

Wenn Du dagegen am Tibetischen Rad übst, indem Du es zum Beispiel (immer wieder) mit dem Blick umwanderst, so könnten sich die Empfehlungen in diesem Thread, den ich weiter oben schon mal verlinkt hatte, für Dich möglicherweise als nützlich erweisen, spätestens sobald Du ein Gespür dafür entwickelt hast, welche Teilbereiche für Dich persönlich eher anstrengend zu betrachten sind und welche eher weniger anstrengend.

Gruß, Bild
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Re: Eselsweisheit - Übungen

Beitragvon schnib » 15.12.2014 17:27

Danke dir.
Habe den Thread gelesen, allerdings immer noch nicht komplett verstanden.
Mir kommt es so vor, als ob links etwa vertikal ist also 0° oder 180° ? also in dem Bereich sehe ich zumindest am verschwommensten.
Und rechts kommt es mir so vor, als ob die Achse leicht weiter nach unten geneigt ist , also eher 350 ° bzw. 170 ?
Wie kommen die dann auf die Werte 15 und 173 ? 15 wäre ja gleichbedeutend wie 195 und 173 wie 353 oder ?
D.h. eventuell hat sich einfach vom Zeipunkt der Messung beim Augenarzt bis jetzt eben meine Rechte Seite um 20 ° nach unten verschoben ?
Und die verschommenen Stellen, sind auch die Achsen, in der die größte Verspannung vorherrscht, also dort gilt es die Muskeln zu lockern/entspannen bzw. auch den Sichtradius zu erweitern oder ?

Zum Vergleich habe ich mal die zwei Spiegel jweils mit linkem und rechten Auge angehängt.
Dateianhänge
Astigmatismus Rechts.jpg
Astigmatismus Rechts.jpg (73.72 KiB) 7450-mal betrachtet
Astigmatismus Links.jpg
Astigmatismus Links.jpg (69.57 KiB) 7450-mal betrachtet
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Beitragvon Flo » 15.12.2014 18:55

Habe den Thread gelesen, allerdings immer noch nicht komplett verstanden.

Zur weiteren Erklärung: Wenn die Astigmatismusstärke mit negativen Dioptrienwerten im Brillenpass steht, so bezeichnet der Winkelwert (jeweils im Uhrzeigersinn fortlaufend) den Winkelabstand der AOA zur senkrechten Achsenausrichtung und wenn die Astigmatismusstärke mit positiven Dioptrienwerten im Brillenpass steht, so bezeichnet der Winkelwert den Winkelabstand der AOA zur waagerechten Achsenausrichtung. (Wenn man "AOA" durch "APA" und "senkrecht" durch "waagerecht" ersetzt, stimmt es auch.)

Ich habe einmal die beiden AOAs in Deine Diagramme eingezeichnet, so wie ich sie am Bild ablese, dann kannst Du mittels direktem Vergleich mit Deinen Verschreibungswerten anhand der obigen Beschreibung erkennen, wie gut oder schlecht die Werte zu Deinem Seheindruck passen:

Rechts: Bild ... und links: Bild

Und die verschommenen Stellen, sind auch die Achsen, in der die größte Verspannung vorherrscht, also dort gilt es, die Muskeln zu lockern/entspannen bzw. auch den Sichtradius zu erweitern oder?

Wenn Ver- bzw. Fehlspannungen im (augen)muskulären Bereich für den Astigmatismus bzw. für die gesamte Fehlsichtigkeit verantwortlich sind, dann sind alle Muskeln, die dafür in Frage kommen, an dieser Ungleichspannung beteiligt und müssen wieder zu ihrer Optimalfunktion zurückkehren. Nur dann "rundet" und "schärft" sich die Sicht wieder. Aber wenn ich hier behaupte, dass dem so ist, kommt es im Zweifelsfalle nur zu Streit, da es viele Menschen gibt, die die Entstehung von Astigmatismus anders erklären, als mit muskulären Verspannungen bzw. Fehlspannungen. Aber unabhängig von der zugrundeliegenen Ursache gilt: Für Deine Sehpraxis solltest Du in erster Linie beachten, dass Du nun weißt, dass Kanten bzw. Linien, die entsprechend Deiner APA ausgerichtet sind, Dir momentan (noch) am unschärfsten bzw. unklarsten bzw. zerbrochensten erscheinen dürften und Kanten bzw. Linien, die entsprechend Deiner AOA ausgerichtet sind, momentan (noch) am schärfsten bzw. klarsten bzw. unzerbrochensten. Das nimmt Dir einen guten Teil der diesbezüglichen Sehanstrengung und gibt Dir die Möglichkeit, zukünftig mit den optimalen bzw. pessimalen Seheindrücken an Kanten bzw. Linien im Sehalltag (noch) zweckmäßig(er) umzugehen.

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