Hia stellt sich vor... und ihren Blindweg!

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Hia stellt sich vor... und ihren Blindweg!

Beitragvon Hiasa » 23.01.2013 15:05

Hallo ihr Lieben!

nachdem ich dieses Forum nun schon einige Zeit als Gast verfolgt habe, hat es mich nun doch überkommen und da bin ich nun :)

Ich hoffe, hiermit mehr Informationen zugunsten einer Sehverbesserung zu erhalten und vielleicht einige Antworten auf Fragen zu kriegen, die sich möglicherweise schon andere auf ihrem Sehweg/Bilndweg gestellt haben.

Angefangen hat mein Blindweg mit frühestens 6 oder 7 Jahren.
Ich erinnere mich nur noch daran, dass die Lehrerin meiner Mutter damals nach der Schule verklickerte, ich würde mit zusammengekniffenen Augen an die Tafel starren, ein Sehtest wäre da vielleicht angebracht.
So kam es also, dass meine Mutter mich zu meinem ersten Augenarzttermin brachte und dieser stellte auch promt eine Myopie von je -2,50 links und -2,75 rechts fest.

Was für ein großartiger Karrierestart, nicht wahr!?

Ich wurde größer und meine Augen permanent schlechter.
Immer wenn meine Mutter bemerkte, dass ich direkt wieder anfing zu kneifen und konzentrierter zu starren, gabs eine neue Brille verpasst.

Ich glaube, dass irgendwann mit 13 oder 14 meine Hortnhautverkrümmung dazukam und mit der Zeit auch zunehmend stärker wurde.

So vergingen die Jahre, bis ich dann mit 18 Jahren einen neuerlichen Augenarzttermin wahnahm und dabei herauskam: -7,50 auf links und -7,75 auf rechts! Kurz vor einer vollendeten -8 also.
Ab dem Zeitpunkt hatte ich dann sozusagen die Schnauze voll und hörte auf, mir neue Brillen zu besorgen, die mich immer perfekt auskorrigierten, denn

a) hatte ich permanent Kopfschmerzen (heute denke ich mir, dass es eine Überkorrektur gewesen sein könnte oder die Hornhautkorrektur bei meinem Hirn vielleicht nicht so gut ankam... jedenfalls war es die Hölle.)
Die Schmerzen blieben immer latent bestehen, meine Augen schmerzten fürchterlich, waren immer rot und trocken.
Die Schmerzen bezogen sich nicht auf die gewöhnliche Eintragungszeit für eine neue Brille sondern zogen sich permanent fort. Ich hatte das immer und jede neue Brille verlieh mir über Monate hinweg einen neuen Kopfschmerzschub.

b) Ich erinnere mich noch gut an die Verzweiflung, die mich damals überkam, denn ich hatte fürchterliche Angst, eines Tages bei -10 oder noch schlimmer zu enden, da die Sehschwäche auch bei meinem Vater so ausgeprägt gewesen ist.
Dieser hatte neuerlich noch auf einem Auge -11, auf dem anderen ist er seit Jugendzeit blind. Neuerlich, weil er sich vor zwei Monaten einer Linsenoperation unterziehen musste, sonst hätte der Star ihn geschnappt.
(Er ist von seinem Combokiller grau/grün runtergekommen und hat alles gut überstanden... Nun sind es wohl ein blindes Auge und eines mit 120% Sehkraft.. der Mann tanzt neuerdings vor Freude im Regen sag ich euch!)

Meine Angst und Sorge trieb mich irgendwann zur Recherche an und so landete ich vor 5 Jahren bei Norbekovs Eselsweisheit.
Da dort stand, es wäre zu empfehlen, selbst im Alltag mit einer unterkorrigierten Brille umherzulaufen, ging ich zu Fielmann und erbeutete mir eine.
(Ich mag mich gar nicht mehr an den Krieg erinnern, den ich da losgebrochen hatte... es zu wagen, mir eine nicht vom Optiker/Arzt verschriebene Brille zu holen... und dann auch noch unterkorrigiert!
... Sie landete dann auf -6,5 auf beiden Gläsern, die Astikorrektur nach wie vor mit dabei.)

Ich habe geübt und geübt wie Sau, habe es geflissentlich in meinen Tag integriert und mich stets darum bemüht, die Laune oben zu halten, von der er immer so schön im Buch geschrieben hat.
Als ich den Spass ein gutes Dreivierteljahr tagtäglich getrieben hatte, stellten sich zunächst folgende Ergebnisse ein:

1. Ich sah die Welt etwas modifizierter, wenn das Buch auch keine Heilung brachte, so hatte ich einen anderen geistigen Blickwinkel auf Probleme und Krankheiten.

2. Meine räumliche Wahrnehmung vollzog sich etwas anders

3. Die Äuglein wurden leicht ruhiger.


In jedem Fall war ich damals (vor 4 Jahren..) sehr frustriert, dass es mir gefühlt keine Sehverbesserung gebracht hatte, die schwächere Brille behielt ich trotzdem auf.
Ich gab die Übungen weitestgehend auf (Die Muskelübungen und den verliebten Marsmenschen führe ich aber seitdem regelmäßig durch :)..)
und lebte dann so vor mich hin.

Irgendwann kam das Stechen wieder und ich wechselte, mich an Norbekov erinnernd, auf eine nochmals schwächere Brille herunter.
Diesmal -4,5 ohne Astikorrektur.

Diese war für meine Verhältnisse so schwach, dass ich zwar halbblind durch die Gegend lief, allerdings ohne jegliche Kopfschmerzen. Ich war zufrieden (und musste zu jener Zeit auch nicht an irgendwelche Tafeln glotzen, weshalb messerscharfe Sicht zweitrangig wurde.)
Zur gleichen Zeit begann ich Linsen zu tragen (Immer -4,5, da dies die stärkste Fassung in öffentlichen Drogeriemärkten ist), wenn ich das Bedüfnis hatte, auszugehen oder keine Brille aufzusetzen.

Machen wir einen Sprung in die zuletzt verstrichene Zeit.
Wie schon erwähnt, wurde bei meinem verehrten Papa sowohl grau als auch grün diagnostriziert und die Sicht immer milchiger. Der einzige Weg, um nicht vollständig zu erblinden war ein Linsenimplantat.
Er hat mich damit regelrecht verrückt gemacht und frage immer wieder an, ob ich nicht auch überlegen wolltne würde, eine Augenlaserrunde in Betracht zu ziehen.

Gab nur ein Problem - Ich arbeite mit medizinischem Hintergrund und weiß leider sehr gut, was alles schieflaufen kann.
Dazu sträubt sich alles in mir, etwas aufzuschneiden, dass einem lebenslangem Druck unterliegt und den auch gut halten muss.
Das soll ernsthaft wieder fest zusammenwachen? Na ich weiß ja nicht.

Dass ich einen Heidenschiss vor so einem Eingriff habe, brauche ich glaub ich nicht weiter zu erwähnen. Nene. Danke.

So begann meine Reise nach besserem Sehen im Oktober 2012 von Neuem, weshalb ich ursprünglich auch hier gelandet bin.
Ich wurde auf Bates aufmerksam und begann, einige Übungen auszuführen (Palmieren, gleiches vor einer Lampe, Akkomodationsübungen...) dann fand ich hier den Artikel zum zentralen Sehen und begann, Tagebuch darüber zu führen, da ich begann, mich auf diese vielen tollen Doppelbilder zu konzentrieren.

Und hier setzt meine ganze Fragerei an.

Ich hatte im August einen Rundumtermin beim Augenarzt, wobei herauskam, dass meine Augen derzeit bei links -7,25 und rechts -7,50 stünden. Alles andere sei gesundheitlich in Butter und zu den Kopfschmerzen meinte die Doktorin, wenn ich eine starke Brille nicht vertragen könne, dann eben eine schwächere, solange es mich nicht im Alltag einschränkt oder ich in ein Auto springen will.

Meine Verbesserungen bis Anfang Januar 2013 waren dann im Prinzip folgende:

1. Die periphere Sicht und überhaupt entspannte Sicht hat sich doch recht gut verbessert. Ich merke, dass meine Augen nicht mehr krampfen und lerne zunehmend besser sie bewusst zu entspannen, also mich vom Kneifen abzuhalten etc.

2. Die zentralen Sehübungen hatten einen merkwürdigen Erfolg.
Ich habe ursprünglich ca. 8 Bilder gesehen. Als ich dann las, man müsse sich dahingehend auf eines konzentrieren, begann ich ganz bewusst damit.
Erst war ich verwirrt, doch tatsächlich gab es ein schärferes Bild unter den 8, also draufgeschaut.
Nach einigen Monaten merke ich, dass die anderen Bilder etwas.. "blasser" geworden sind und meine Augen mehr und mehr automatisch auf ein Bild überspringen, das schärfer ist als der Rest.
Ich fing an, aufeinmal Kreuze auf Kirchturmspitzen zu sehen oder Augenlider in völlig verschwommenen Gesichtern. Texturen auf einem Meter entfernt liegenden Handtüchern und Haarstreifen bei den Sitznachbarn vor mir.
Dahingehend hat die Übung also tatsächlich funktioniert.

Ich hatte mich mit meiner -4,5 Brille eigentlich recht wohl gefühlt, bekam in letzter zeit jedoch Druck von allen Seiten, ich müsste mir mal eine bessere Brille zulegen.
Grund: Ich bin in der Ausbildung und meine Lehrer schreiben schrecklich viel an der Tafel. Ich hocke ca. 9-11 Meter von dem Ding entfernt. Näher mag ich nicht, man will ja noch anderes machen im Unterricht, als nur beobachtet zu werden!
Also habe ich eigentlich so lange abgeschrieben, bis einer mal ausgerastet ist :D
Nach vorne zu gehen und dort abzuschreiben bringt auch nicht viel, da die Lichtverhältnisse furchtbar sind vorn und ich wegen den Vielfachbildern kein zentriertes Bild von der Schrift kriege. Die Hälfte der Zeit - weil ich sie bewusst entspannt halte - rätsel ich also ob der Buchstaben, die da aufgekritzelt sind.

Also musste ich tatsächlich nachgeben, auch weil es mich zunehmend annervte, keine Assoziation zum Unterricht bekommen zu können, weil ich nur mit dem Gehör dabei bleiben konnte.

Letzte Woche war ich bei Fielmann, nahm einen größeren Augentest (den mit den Landoltringen) in Angriff und sagte der netten Dame noch, dass ich nicht weiß, ob mein Astigmatismus noch sitzt... ich würde das Bild immer scharf erkennen. Eins davon. Den Blick hättet ihr mal sehen sollen!

Heraus kam dann:

Astigmatismus soll angeblich futsch sein, die Augen dagegen bei links -8,00 und rechts -8,25.. beide bei einem Visus von 0,8.
Also verschrieb sie mir haaresträubend eine neue Brille mit -6,5 auf beiden, keinen Astikorrektor drin vom Grabbeltisch.

Heute hab ich sie abgeholt. Sicht ist weitaus stärker scharf in Metern dabei, bis zu einem gewissen Grad sehe ich auch keine Doppelbilder. Die gehen los ab etwa 12-15 Metern Entfernung.
Aber AUA bezüglich der Gewöhnung! Brennt gut in den Augen.
Mal sehen wie es mit dieser neuen unterkorrigierten Brille sein wird.


So..... das war seeeeeehr viel Text für den Anfang.



Nun komme ich zu meinen konkreten Fragen an all die, die es bis hier unten ausgehalten haben.


1. Das bessere Fixieren auf ein schärferes, bunteres oder tieferes Bild von vielen funktioniert ja... aber was ich auf Teufel komm raus nicht verstehen will. Wie kriege ich es hin, dass sich der schärfste Punkt meines Sehens langsam nach hinten verlagert, also an Reichweite gewinnt? Ich habe sozusagen kein rasiermesserscharfes Vielfachbild, dass ich zentrieren kann, sie sind immer abgeschwächter, dumpfer.
Derzeit, mit einem Lineal vor der Nase, schaffe ich es, gerade mal 15 cm weit richtig scharf und differenziert zu sehen.

Dannach wird es quasi direkt unscharf, die Konturen sind einfach weg.
Es hat sich für mich auch nicht verbessert, 15 blieben 15.

(Habe mich bisher begnügt mit unterkorrigierter oder gar keiner Brille Punkte anzupeilen, die ich so mehr oder weniger in etwas Entfernung, vll. einem Meter erkennen kann und nehme mir davon das beste, farbigste oder dichteste Bild raus. Ohne Brille gehts ja quasi nicht weil auf 15 cm erkennt man nicht viel scharfes im Vielfachbild.)

2. Glaubt ihr, dass die anderen Bilder die ich sehen kann, irgendwann quasi komplett verschwinden? Ich habe den Eindruck, dass das Gehirn versucht, unnötiges herauszufiltern aber in letzter Zeit wurde es nicht mehr besser oder unsichtbarer, sondern bewegt sich nun auf einem Level seit ca. Mitte Dezember. Ich zentriere nach wie vor sehr konzentriert, sobald ich gerade nicht irgendetwas machen muss - komme täglich auf mindestens 2 Stunden, da ich mitunter viel Zug fahren darf.

3. Ich weiß nicht genau, wie ich mit der neuen schärferen Brille umgehen soll. Nur im Unterricht für die Tafel oder permanent tragen? Zwar ist mein Sehradius damit wieder gewachsen aber ich habe gewaltige Angst, dass meine Augen wieder schlechter werden.
Habe grad wieder die schwächere Brille auf und meine Augen spannen trotz Palmieren gerade fürchterlich. Ein Gefühl, als würde man die Augen zu beiden Seiten auf einem Rad aufflechten und auseinanderziehen.

4. Ich habe gemerkt, dass meine Augen wild herumakkomodieren aber bringt das etwas, wenn ich gar keinen scharfen Punkt fixieren kann?
Oder ist es eher kontraproduktiv?

Das Thema ist derzeit sehr verwirrend für mich :(
Aber lieber versuche ich alles auf diesem Wege als den Gedanken an -10 Dioptrien!



Viele Grüße und danke im Vorraus an alle, die sich die Zeit nehmen, diese Vorstellung hier zu lesen und fragen zu beantworten ! :)


Hiasa
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Beitragvon Flo » 23.01.2013 16:41

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Beitragvon sven » 24.01.2013 07:45

Hallo Hiasa,

ich hatte eine ähnliche Stärke am Anfang wie Du und auch ähnliche Probleme.

Ich denke vielleicht liegt es daran, das bei so hohen Stärken die Dinge einfach noch einmal anders liegen.

Ich hab am Anfang auch einfach mal die Brille abgesetzt und verschiedene Unterkorrekturen getragen.

Das führte irgendwann zu Schmerzen. Erst nur mit bestimmten Brillen und irgendwann waren die Schmerzen eigentlich praktisch immer präsent.

Die Angst hat mich ziemlich wahnsinnig gemacht.

Ich hab dann einfach die Angst vor dem Schmerz abgelegt und einfach in den Schmerz reingefühlt und bin ihm nicht mehr ausgewichen.

Das hat ihn komplett aufgelöst. Ich kann jetzt alle Brillen tragen die ich will. Auch ohne und im beliebigen Wechsel.

Wenn ich auf der Arbeit in einer Besprechung schnell und klein lesen muss, dann setzte ich halt die stärkere Brille auf um die Kollegen nicht zu Nerven. Ich hab 2 Brillen eine starke und eine recht schwache. Die eine benutze ich wenn ich gut sehen muss und keine Zeit hab. Die andere wenn ich nur etwas besser sehen muss, zB wenn ein Kollege mit auf meinen Monitor schaut kann ich nicht so nah an den Moni ran sonst sieht der nichts mehr, dann nehme ich die schwache Brille. Sonst mache ich alles andere ohne Brille.

Die Doppelbilder kenne ich auch sehr gut (auch 8 fach usw.). Das halte ich für völlig normal.

Das größte Problem war für mich damals diese Schmerz Geschichte. Ich war irgendwann nur noch von den Augen abhängig und hab dann irgendwann einfach "Stop" gesagt.

Liebe Grüße

Sven
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Beitragvon Mrs.Robinson » 28.01.2013 14:07

Hallo Hiasa,

gegen die Schmerzen empfehle ich palmieren und ganz vorsichtiges Dehnen der äußeren Augenmuskeln. Vermutlich sind sie einfach sehr angespannt.
Ich bekomme schnell ein leichtes Ziehen in den Muskeln, wenn ich meine Brille trage; ohne nicht!

Es ist nicht schlimm, wenn du deine Brille trägst, solange du darauf angewiesen bist. Ich halte es in vielen Situationen sogar für besser, weil man dann keinen psychischen Druck hat (Zwang zum Sehen), sondern ganz entspannt von der Tafel abschreiben oder Autofahren kann. Beim Fahren ist gutes Sehen in einem gewissen Rahmen ja sowieso Pflicht.

Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Sei locker und entspannt. Konzentration ist beim Sehen sicherlich wichtig, aber nicht, wenn man dabei seelisch oder körperlich verkrampft. Auch Freude und aufrechte Haltung sollen kein Zwang sein. Du musst das tun wollen, zum Beispiel indem du für viele positive Emotionen und Motivation sorgst (Sport machen, Hobbies ausüben, Freunde treffen, beruflich/schulisch engagieren,...).


Viel Erfolg weiterhin! :-)
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Beitragvon Hiasa » 25.02.2013 08:32

Ein herzliches Hallo zurück an alle :)


Ersteinmal danke an alle Antwortenden, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Vorstellung durchzulesen!
Im Prinzip bin ich untergetaucht seit meinem Eingangspost, da mich die Batesmethode nach David so eingenommen hat und ich den Großteil der Zeit damit verbracht habe, einfach zu praktizieren.

Ich muss tatsächlich sagen, dass diese deutsche Übersetzung (In diesem Sinne nochmal danke Flo, das macht es unglaublich simpel!) sehr weiter geholfen hat.

Mittlerweile ist mein Foreneintrag und der Tag meiner ersten Runde durch die modernisiertere Form nach Bates gut einen Monat her, also denke ich mir, ist ein Feedback vielleicht angebracht.



Im folgenden muss ich zunächst einmal erläutern, dass mir diese Anleitung massiv dabei geholfen hat, Dinge nachzuvollziehen, die ich schlichtweg und einfach aufgrund einer so extremen Myopie nicht wahrnehmen konnte.

1. Der Mensch ist darauf ausgelegt, immer nur einen Punkt zu betrachten
(Ich dachte immer, Scharfsichtige sehen alles gleichzeitig gut scharf, also im Sinne von "peripher bis in die Endlosigkeit" und genau da lag der Fehler. Ich hatte mich bis dato allerdings auch nie mit Scharfsichtigen darüber unterhalten... ich glaube allein die Frage daran, WIE sie eigentlich im Alltag schauen, macht sie direkt myopisch. Ein direkter Brainfuckmoment sozusagen :) )

Mein Partner sagte dazu, das Problem sei einfach nur, dass jeder Fehlsichtige versucht zu sehen wie ein Pferd. Räumlich, nicht punktuell.
Ich bin ein Pferd!


2. Ich habe gedacht, dass sich gute Sicht quasi in Metern messen lässt.
Es ist aber vielmehr so, dass gute Sicht sich nicht anhand der Entfernung festmachen lässt, in die man scharf blicken kann sondern vielmehr und absolut... an der Auflösung.
Ein Scharfsichtiger hat so und soviele Megapixel zur Verfügung im Bild, wohingegen eine Blindschleiche wie ich froh sein kann, wenn sie nur die einzelnen Lichtreflexionen der Hautpartien am Arm 30 cm vor mir erkennen kann... diese Tatsache war absolut faszinierend und hat mich sehr voran gebracht.

Es hat mir möglich gemacht, von dem Gedanken oder Hoffen wegzukommen, dass meine Sichtschärfe sich Meter für Meter ausweitet, um dann am Ende festzustellen, dass dies nicht passiert.
Dahingehend bni ich jetzt also viel entspannter.


Technisch gesehen waren das die wichtigsten Punkte... da sind noch bestimmt einige andere aber ich glaube, das hat am meisten geholfen.


Ich habe also angefangen, in aller Ruhe zu palmieren und meinen Blick für die Umgebung zu öffnen.
Da ich quasi 30 cm kurzsichtig bin, hatte ich eingangs damit begonnen,
auf meinem Bett liegend die nächstzuerkennenden Fasern der Bettwäsche zu betrachten, sehr nah an der Papierlampe hockend die einzelnen Fasern zu betrachten, die Strichverläufe der Farbe an meiner Rauhfasertapete (sehr dünne Muster) etc...
Irgendwann kam dann sowas wie eine Verfeinerung der Pixel tatsächlich zustande. Ich habe mich einfach dem Gesehenen gewidmet und tada

Nach einiger Zeit konnte ich damit beginnen, erste Hautlinien auf meiner Handfläche auszuarbeiten, Stück für Stück und nurmehr seeeehr langsam
aber immerhin. Kann nicht behaupten, in den letzten Jahren meine
Fingerimprinte aus ca. 35-40 cm Entfernung gesehen zu haben.
Der restliche Part, also quasi die Peripherie ist dabei weiterhin unscharf und ich spüre, wie das Auge sich von Punkt zu Punkt immer erst neu justieren muss, um die Feinheiten zu erkennen.


Und es breitet sich auf anderen Bereichen simultan aus.
Beim Bahnfahren hatte ich irgendwann einfach eine Textur des vorderen Polsters zur Verfügung... zwar nicht absolut detailiert aber das war schon genug fürs Erste.
Ich erkenne im Spiegel erste winzige Runzeln an den Augen aus einer Reichweite, die früher nicht möglich war.

Es hat also eine Erhöhung der Pixelanzahl stattgefunden.


Außerdem kann ich noch davon berichten, dass ich so etwas wie eine räumliche Tiefe entwickeln konnte. Keine Ahnung ob es mit den Pixeln zusammenhängt, aber ich kann ejtzt auch unscharf auseinanderhalten, ob zwei Straßenlaternen nebeneinander oder hintereinander stehen.
Oder ein Auto 20 cm davon weg oder nur 10.
Ist einfach schwer zu erklären das Ganze.



In jedem Fall bleibe ich hart am Ball, da ich merke, wieviel Arbeit es macht, das Gehirn und die alte Gewohnheit dahingehend umzuprogrammieren.
Aber wenn Personen mit Schlaganfällen teilweise irgendwann so weit kommen, ihre Areale entsprechend neu auszurichten, dann sollte ich das auch hinkriegen. Vor allem mit einem unbeschädigten Gehirn.



Drücke euch allen weiterhin die Daumen beim Üben :)!!!

Viel Erfolg und danke nochmal an alle für die Anregungen!



Freundliche Grüße,


Hiasa
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