Links: Studie der Universität Bielefeld und dasgehirn

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Beitragvon Minou » 19.11.2014 20:48

Hallo zusammen,

folgende Links, über die ich heute gestoßen bin, wollte ich mit euch teilen. Sie wirken beide recht modern und wissenschaftlich fundiert. Klar, "wir brauchen das nicht, wir wissen das auch so schon", aber mich freut es einfach zu sehen, dass das jetzt immer mehr Thema wird und hoffentlich auch eine breite(re) Masse erreicht. :)

http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/uniaktuell/entry/wie_das_gehirn_das_scharf

Leider fehlt mir da ein bisschen "der nächste Schritt" und dass nicht konkret erwähnt wird, was das letztlich für Leute mit Sehschwäche bedeutet bzw. dass es das eben überhaupt tut; letztlich kann man sich das mit etwas Grips ja aber ganz gut ableiten.

Dann stieß ich noch über folgenden Link, der sich mit dem Aspekt des Geists/Gehirns am Sehen beschäftigt:

http://dasgehirn.info/wahrnehmen/sehen/

Ich habe noch nicht alles durch; es wird auch der philosophische Aspekt beleuchtet. Auf jeden Fall lesenswert.

Mir macht das Hoffnung, dass in ein paar Jahren Sehtraining etwas ganz normales sein wird. Wie seht ihr das?
Minou
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Re: Links: Studie der Universität Bielefeld und dasgehirn

Beitragvon Susa » 20.11.2014 10:18

Hallo Minou,

danke für den Link. :-) Mich stört der vom Blogautor verwendete Begriff "vorgaukeln". Denke ich, mein Gehirn gaukelt meinen Augen (und damit mir) etwas vor, so empfinde ich unweigerlich, in einer Welt der Täuschung zu leben, aus der es sozusagen kein Entrinnen gibt. Das jedoch tue ich ja nicht, sondern ich lebe als Mensch in einer Wirklichkeit, nämlich meiner ureigenen, die aus einem Ineinandergreifen von Sinn- und Gehirnaktivität in Form eines Bewusstseins erzeugt wird. Wie das funktioniert, wird wohl eine der großen ungelösten Fragen bleiben bis ans Ende der Welt.

Warum es ein "Vorgaukeln" sein soll, wenn mein Augen-Geist-System (meinetwegen wunderbarer- und bislang nicht restlos aufklärbarerweise koordiniert von meinem Gehirn) es schafft, scharf zu sehen, erschließt sich mir nicht. Es ist ein Teil meiner Natur als Mensch. Es ist sozusagen der Plan, dass es so ist. :-)

Ich habe beim Lesen gleich an das "Libet-Experiment" (http://de.wikipedia.org/wiki/Libet-Experiment) gedacht, bei dem heausgefunden wurde, dass faktisch ausgeführte Körperbewegungen im Gehirn schon eine Sekunde früher "zu sehen" waren. Das Experiment hat seinerzeit die Debatte um Bewusstsein und freien/unfreien Willen stark angefacht und wird bis heute in der sich zwischen Neurowissenschaft und Philosophie aufspannenden Bewusstseinsdebatte herangezogen. Frage: Sind wir die "Sklaven" unseres Gehirns? Meine Überzeugung: Nein, sind wir nicht. Das Gehirn ist nur eines (sicher ein unabdingbares) von vielen Modulen, die unser Bewusstsein erzeugen, und wie das geschieht, ist trotz der vielen faszinierenden Einzelentdeckungen, die die Neurowissenschaft inzwischen gemacht hat, längst nicht klar.

Man könnte jetzt einwenden, das ist Korinthenkackerei, wenn ich diese Formulierung kritisiere, an "den Fakten" (sprich dem, was im Experiment herausgefunden wurde) ändert es ja nichts. Ich glaube aber doch, dass es einen Unterschied macht, denn die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Wirklichkeit, um Wittgenstein sinngemäß zu zitieren. Und wenn ich "vorgaukeln" lese/sage, dann denke/handle/fühle ich vorgaukeln. Sage/lese ich aber "so ist es staunenswerterweise eingerichtet und so gehört es", dann wird daraus schon ein ganz anderer Schuh, denn der Schwerpunkt liegt dann viel mehr auf einem Zusammenspiel der beteiligten Komponenten und weniger darauf, dass man ein Zombie ist, der von seinem Gehirn "ferngesteuert" wird. Und genau beim Umstand des Zusammenspiels kommt deine Frage ins Spiel: Habe ich erst einmal die Wirklichkeit erzeugt, dass da Komponenten zusammenspielen und zwei dieser Komponenten "Erinnerung" und "die Augen selbst" sind, dann bekomme ich auch Zugang zu diesen Stellschrauben - und kann mich an die Sehselbsttherapie machen.

Den zweite Artikel habe ich noch nicht angesehen, muss jetzt erst mal eine Strecke "bezahlarbeiten", aber hierzu noch kurz:

>Mir macht das Hoffnung, dass in ein paar Jahren Sehtraining etwas ganz normales sein wird. Wie seht ihr das?. :-)<

"In ein paar Jahren" würde ich nicht sagen wollen, aber dass es irgendwann einmal als eine sinnvolle (bzw. von nicht erklärten "Spontanheilungen" und Laser-OPs abgesehen die einzige) Möglichkeit angesehen wird, wieder zu einem normalen Sehen zu gelangen, das schon. Da bin ich - nicht zuletzt durch so manche neurowissenschaftliche Erkenntnis der letzten Jahre - ganz guter Hoffnung. Aber dauern wird's noch ein bisschen, schätze ich, und die Brillenlobby ist mächtig ... ;-)

Viele Grüße
Susa
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