Mein Weg zum räumlichen Sehen [chris1]

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Beitragvon chris1 » 22.04.2012 12:58

Parallel zur Arbeit an meiner Schielstellung (momentan mit Augenklappe und Rot-Grün-Folie und Rot-Grün-Brille) arbeite ich auch an meiner Altersweitsichtigkeit.

Ich war ja vor meiner Katarakt-Operation noch nicht altersweitsichtig und das war seeehr ungewohnt für mich. Ich war es gewohnt, mir alles, was ich nicht sehen kann, näher zu mir zu nehmen (gelernte Kurzsichtige). Dann hab ich aber natürlich von den anderen gehört (und auch selber gesehen), dass ich die Texte weiter weg geben muss, um sie lesen zu können.

Inzwischen passiert aber etwas Seltsames: Ich kann dann wieder lesen, wenn ich das Buch oder das Handy näher zu mir nehme. Ich hasse es ja, überall eine Brille mitnehmen zu müssen. Am Anfang habe ich mir meistens eine Brille mitgenommen zum Einkaufen - jetzt kaufe ich einfach das, was ich immer kaufe und ignoriere das Ablaufdatum. Jedenfalls zum Einkaufen nehme ich nur in Ausnahmefällen mehr eine Brille mit. Meine SMS klingen zwar manchmal etwas seltsam, aber mit etwas Fantasie können die Empfänger (eh meist nur meine Kinder) sie schon entziffern. Tja - und einmal hab ich schon um halb sechs Uhr morgens statt der Mobilbox einen Bekannten angerufen :)

In der Kirche setze ich mich an einen Ort, wo genügend Licht ist und nehm das Großbuch-Gebetbuch. Auch das funktioniert.

Zu Beginn (gleich nach der Operation) machte ich mir ja Sorgen, dass, wenn ich weniger weitsichtig werde, ich dafür kurzsichtige werde. Aber das scheint nicht der Fall zu sein - momentan sehe ich sowohl in die Ferne als auch in die Nähe tadellos.
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Beitragvon chris1 » 08.08.2012 19:23

Vorgestern war ich beim Augenarzt. Der hat mir auf die Ferne eine Sehstärke von 100 Prozent bestätigt. Das hatte ich noch nie.

Meine Lesebrille hat er gar nicht getestet. Das merk ich schließlich eh selber, ob ich noch gut genug sehe. Tu ich. Geht sogar besser als früher. Wenn ich einen guten Tag hab, kann ich meine SMS ohne Lesebrille schreiben.

Räumliches Sehen hat er mir nicht bestätigt, hätte mich auch gewundert. weil ich es nicht auf größere Entfernung kann oder wenn, dann nur ganz kurz. Mir ist auch eine Veränderung im Vergleich zu früher aufgefallen - aber er hat die Antwort auf seine Frage, was ich jetzt sehe, gar nicht abgewartet :wink: .. Jetzt sag ich ihm 12 Jahre lang immer das gleiche, warum sollte ich plötzlich etwas anders sagen :wink: .. Naja, Kassenarzt eben. Ich hätte ihm unter anderen Umständen vielleicht sogar vom Visualtraining erzählt, aber er war echt weit hinten mit seinen Terminen. Vielleicht nächstes Mal.

Ich bin nämlich wieder ein bisschen selbstbewußter geworden, weil ein Bekannter, der nichts von Sehtraining weiß, gemeint hat, man sieht es, wie ich jetzt anders fokussier als früher.

Auf 6 m hab ich jedenfalls mein räumliches Sehen noch nicht ausgedehnt, vielleicht im Winter, wenn ich mehr Zeit hab.
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Beitragvon moobe » 08.08.2012 20:16

chris1 hat geschrieben:
Ich bin nämlich wieder ein bisschen selbstbewußter geworden, weil ein Bekannter, der nichts von Sehtraining weiß, gemeint hat, man sieht es, wie ich jetzt anders fokussier als früher.



Toll!

Das hat mir zwar noch nie jemand gesagt, aber ich weiß, dass ich nicht mehr so krank (ja augenkrank!) sehe wie früher. Meine Augen sehen wieder etwas natürlich aus und verspannen auch nicht mehr so schnell, was ich bei anderen Fehlsichtigen gerne bemerke.
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Beitragvon chris1 » 09.08.2012 19:29

Ja, man sieht es in den Augen, wie jemand schaut. Und es fällt mir bei mir selber sogar im Spiegel auf.
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Beitragvon moobe » 09.08.2012 23:15

chris1 hat geschrieben:Ja, man sieht es in den Augen, wie jemand schaut. Und es fällt mir bei mir selber sogar im Spiegel auf.


Bei mir nicht immer im Spiegel, aber eigentlich immer bei einer Kamera. Bereits wenn das Bild von mir gemacht wird, merke ich meinen Sehfehler, der in diesem Moment eintritt. Schaue ich mir später das Bild genau an, kann ich meine kranken Augen auch wiederentdecken.


Indem ich die Augen anderer Leute auch längere Zeit beobachte, kann ich auch erkennen, ob sie krank sind (also wahrscheinlich Kontaktlinsen tragen) oder noch werden, also gerade in der Phase sind, sich den Sehfehler "aufzubauen".

Bei einem von meiner Klasse hatte ich es vor den Sommerferien gemerkt - teilweise war es sehr schlimm.


Nun, 6 Wochen später, kam er zur Schule mit einer Brille - wie ich es erwartet hatte.



Und noch eine Erfahrung: Meist ist es so, dass wenn ich in die Augen von Kindern schaue, sie gesund sind.

Nun trainiere ich aber auch kleine Kinder beim Sport und merke sogar, dass wenn ich sie sehr stark physisch und auch psychisch belaste, sie so einen komischen "starrenden" Blick bekommen, oft auf den Boden schauen und ihre Augen einfach krank, also auch verspannt aussehen.


Auch heute bemerkte ich diesen Effekt, dann habe ich einfach während ich die Kommandos gab, kurz innegehalten und gelächelt, und dann kam das gesunde Strahlen der Kinderaugen zurück ;) [Beobachtet selbst. Gesunde Augen sehen sehr natürlich/photogen aus. Von vielen von ihnen geht, wenn man sie von der Seite beobachtet, (von vorne könnten sie ja wieder Brechfehler kriegen) ein gewisser Glanz aus]




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Beitragvon Flo » 11.08.2012 09:00

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Beitragvon Aniram » 11.08.2012 11:42

Hallo
Das hat mich an ein Affen-Experiment erinnert, über das ich letztes Jahr einen Bericht im Fernsehen gesehen habe; hier habe ich eine Beschreibung davon gefunden:
http://forum.buschtaxi.org/affen-haben- ... 29367.html
Die Studenten versuchten angestrengt, sich die Kombinationen zu merken, während die Affen 'völlig unterfordert' in aller Seelenruhe nebenher etwas knabberten oder tranken.

Vielleicht ist es nicht nur das Bäume-Klettern, das die Affenhirne schneller macht; die Laboraffen klettern bestimmt nicht mehr so viel und das moderne menschliche Leben bietet auch viele Szenen, in denen schnelle Reaktion erforderlich ist, zB Strassenverkehr.
Vielleicht haben wir ja einfach nur unseren Geist dermassen 'überfrachtet', dass ständig im Hintergrund so viele geistige Prozesse ablaufen, dass kaum noch Kapazitäten fürs vollscharfe Sehen und Erfassen abgezwackt werden können.
Gruss
Marina
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Beitragvon Flo » 11.08.2012 12:41

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Beitragvon moobe » 11.08.2012 16:03

Aniram hat geschrieben:Vielleicht haben wir ja einfach nur unseren Geist dermassen 'überfrachtet', dass ständig im Hintergrund so viele geistige Prozesse ablaufen, dass kaum noch Kapazitäten fürs vollscharfe Sehen und Erfassen abgezwackt werden können.
Gruss
Marina


Die gute alte Aufmerksamkeitstheorie :D Dieser Effekt tritt stärker auf, wenn man in mentalem Stress ist.


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Beitragvon Darem » 11.08.2012 16:34

Ich denke unser Geist ist nicht überfrachtet. Es ist einfach nur unser inneres Chaos, unsere unsortierten Gedanken und vorallem Sorgen, welche das so erscheinen lassen. Aber unser Geist und unser Gehirn können sicherlich eine wesentlich höhere Effizienz beibehalten, wenn sie nicht auf den stressbedingten 1%-Leistungsniveau sind.
Wir sind nicht mehr bewusst genug für unseren Körper und unseren Geist, um uns seinen Bedürfnissen anzupassen. Wir bestimmten mit Verstand und rationellem Denken darüber und gehen nicht nach unseren Gefühlen.
Wir müssen einfach bewusster wahrnehmen und so auch bewusster sehen. Konzentrieren wir uns ganz auf eine Sache, so kann diese auch gelingen.
Darem
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Beitragvon chris1 » 11.08.2012 19:09

Darem hat geschrieben:Konzentrieren wir uns ganz auf eine Sache, so kann diese auch gelingen.


Da hast du sicherlich recht. Multi-Tasking ist für Computer, nicht für Menschen. Weder für Männer, noch für Frauen.
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Beitragvon chris1 » 22.12.2012 21:00

Im August war ich beim Augenarzt. Der hat gemeint, ich hab jetzt 100 Prozent Sehschärfe.

Im November ist mir aufgefallen, dass ich rechts schlechter sehe. Da mir der Augenarzt den Nachstar prophezeit hat (da ich unter 60 bin), bin ich sofort hin zu ihm.

Er hat gemeint, ja ich krieg ihn, rechts mehr als links, aber es ist noch zu früh zum Lasern. Ich seh immer noch 100 Prozent, ich soll in einem Jahr wiederkommen - es sei denn, ich werde früher zu sehr geblendet durch den Nachstar.

Letzte Woche war ich wieder bei meinem Visualtrainer. Selber hat er keine Zeit mehr für Visualtraining, aber eine Mitarbeiterin von ihm macht es jetzt. Die Mitarbeiterin hat mich getestet. Sie hat gemeint, sowohl die Brille für die Nähe als auch die Brille für die Ferne (ach, da hab ich ja gar keine) wären zu schwach - d. h., ich brauche auch für die Ferne eine. (Sie hat gemeint, dass ich die Augen nicht so anstrengen muss. Ich hab gesagt, ich streng meine Augen nicht an. Ich hab noch nie so gut gesehen).

Und: sie hat etwas von 50, 60 Prozent Sehschärfe ohne Brille gesagt :evil: Daraufhin hab ich ihr von den 100 Prozent meines Augenarztes erzählt. Sie hat daraufhin gemeint, sie nimmt nur etwas, wo ich mir ganz sicher bin. Zugegeben, beim Augenarzt habe ich teilweise ein bisserl geraten, aber wenn es falsch war, hat der das doch sicher auch nicht gelten lassen. Sie hat mir dann (etwas widerwillig, wie mir schien) ein Bild mit 100 Prozent gezeigt. Ja, konnte ich schon entziffern, mühsam zwar, aber doch.

Von einem weiteren Visualtraining hat sie mir abgeraten: es könnten Doppelbilder auftreten, die dann schwierig wegzubringen wären. Voriges Jahr hätten wir nur in der Nähe geübt (innerhalb meines Schielwinkels, nehm ich an, ich schiele ja einwärts).

Ich hab dann keine Brille gekauft. Nach dem Lasern des Nachstars ist ja sowieso wieder alles anders. Ich kann schließlich nicht jedes Jahr eine stärkere Brille kaufen!

Natürlich weiß ich, dass es der Job eines Optikers ist, Brillen zu verkaufen (oder Kontaktlinsen). Aber dass es sooooo große Unterschiede gibt zwischen Augenarzt und Optiker.. Gut, vielleicht schreitet auch der Nachstar mit Riesenschritten voran....
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Beitragvon chris1 » 28.12.2012 10:20

Gerade hab ich meine potentielle Visualtrainerin angerufen (die es nicht mit mir versuchen will). Bin mir eh ein bisserl blöd vorgekommen, dass ich nach zwei Wochen erst nachfrage.

Ich dachte immer, ich schiele halt ein bisserl und die andern merken es kaum. Aber: Ich habe ZWANZIG :evil: Prismen-Dioptrien! Das kann man mit einer Brille nicht ausgleichen (drum hatte ich auch nie ein Prisma drinnen).

Ich denke trotzdem nicht mal im geringsten daran, mich operieren zu lassen. Mir hat meine Katarakt-Operation schon gereicht. Und da hab ich dann massiv besser gesehen. Nach so einer Operation würde ich überhaupt nicht besser sehen, sondern nur besser ausschauen. Das räumliche Sehen müsste ich erst noch lernen, weil das ist ja die Software. Sie können nur die Hardware reparieren.

Operieren hätte man mich schon als Kleinkind müssen. Meine Mutter fragt sich bis heute, warum das bei mir keiner jemals empfohlen hat. Aber vielleicht lag es ja daran, dass ich als Kleinkind erhöhten Augendruck hatte? Das sind ja keine guten Voraussetzungen für eine Operation, denk ich mal.

Vielleicht haben sie sich ja eh getäuscht mit dem Augendruck (jetzt hab ich maximal 19 auf dem schielenden Auge, letztens waren es sogar nur 14, ich frag jetzt immer nach). Und vielleicht hatte ich als Kleinkind deswegen erhöhten Augendruck, weil mich das Warten beim Augenarzt immer so gestresst hat (ich kann mich an diesen Sch..-Augenarzt heute noch erinnern). Wahrscheinlich war ja eher sogar meine Mutter gestresst, und das hat sich übertragen.

Aber ich kann mich an diesen Druck in den Augen sogar noch erinnern. Ich hab ja keine Ahnung, ob man den wirklich spüren kann - aber ich hab jedenfalls Druck in den Augen gespürt.
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Beitragvon chris1 » 30.12.2012 20:26

Als ich meinen letzten Eintrag geschrieben habe, war ich ein wenig ratlos.

Ich wußte nicht, was ich eigentlich erreicht habe und was mir noch fehlt. Und was ich jetzt weitermachen soll.

Nun - überraschenderweise kam jetzt neuer Input mit den psychologischen Hintergründen (danke, Sina!). Was nicht heißt, dass das jetzt eine "gmahde Wiesn", wie man bei uns sagt, ist. Aber vielleicht brauch ich grad jetzt diesen kleinen Anreiz.

Ich glaube, dass mein Visualtraine und ich im vorigen Jahr die 80 % geschafft haben, die mit 20 % Aufwand erreicht werden können (es gibt da so ein entsprechendes Gesetz). Die restlichen 20 % brauchen 80 % Aufwand - soviel Zeit hatten wir beide nicht.

So, und irgendwie muss ich jetzt mal eroieren, ob es irgendeinen Zusammenhang zwischen erhöhten Augendruck und Schielen gibt. Mein Iris-Diagnostiker (dem ich gar nichts von meiner Vorgeschichte erzählt hab) hat nämlich gemeint, als ich ihn wegen meines Grauen Stars aufsuchte, bei mir kommt alles vom Augendruck. Und dem glaub ich einfach, was er sagt. Es gibt vieles, was er nicht sagt - man müsste ihn alles einzeln fragen. Aber eigentlich müsste ich das eh gewohnt sein von meinen Männern - die geben kein Wort freiwillig her :D Die kommen mit einer kurzen Kopfbewegung aus - und schon ist der Salzstreuer dort, wo er gebraucht wird :)
Zuletzt geändert von chris1 am 05.01.2013 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Marco25 » 03.01.2013 17:46

chris1 hat geschrieben: Das räumliche Sehen müsste ich erst noch lernen, weil das ist ja die Software. Sie können nur die Hardware reparieren.


Ich frage mich, wie man als Erwachsener ein nicht gegebenes Stereosehen wiedererlangen will, wenn die relevanten Nervenbahnen im Gehirn schon längst verkümmert sind und gem. derzeitigem Stand der Strabismus-Forschung auch nicht reaktiviert werden können?
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