Nur eine kleine Vorstellung

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Nur eine kleine Vorstellung

Beitragvon wollbauer » 19.03.2009 11:32

Hallo allerseits.
Das Thema „Augentraining“ - mittlerweile gefällt mir zwar der Ausdruck nicht mehr so gut, beschäftigt mich seit ca 25 Jahren.

Als Kind hatte ich eine gewisse Sucht nach Schärfe. Ich erinnere mich, dass ich mich mit anderen Kindern immer messen wollte, wer besser sieht. Leider stellte der Schularzt schon wenig später (im Alter von 10 Jahren) Kurzsichtigkeit fest und ich erhielt meine erste Brille. :(

Mein Augenarzt von seinerzeit, hätte – rückblickend betrachtet – gut in dieses Forum gepasst, denn er verschrieb mir immer leicht unterkorrigierte Brillen (also um ca 0,25 Dioptrien zu wenig), er war aber bei jeder Kontrolle immer enttäuscht, dass sich meine Sehleistung konstant verschlechterte. Das ging munter so weiter, bis ich ungefähr 18 war und meiner (ebenfalls kurzsichtigen) Schwester das Buch von Lisette Scholl in die Hände fiel.

Naja, und dann begann die erste Zeit meiner Beschäftigung mit Augentrainingsmethoden – mit wechselndem Erfolg. Ich konnte in bestimmten Situationen wirklich eine Verbesserung feststellen oder fühlen, mein Ziel (meine damals ca 3 Dioptrien wegzubekommen), erreichte ich aber nicht annähernd.

Als die Generation der ersten Heimcomputer anbrach (ca. 1983, ich war 19) kaufte ich mir auch einen, schloss diesen an den Fernseher an, und programmierte drei Tage lang nonstop, mit dem Resultat, dass sich meine Augen in diesen wenigen Tagen drastisch (ich schätze so um eine halbe Dioptrie verschlechterten). Für mich heute ein Hauptindiz, dass falsche Sehgewohnheiten und Überanstrengung (die Bildschirmauflösung war ein Horror) für Kurzsichtigkeit (mit-)ursächlich für Fehlsichtigkeit sind.

Dasselbe passiert mir mir zwei Jahre später nochmals mit dem ersten Gameboy. Ich spielte ein paar Tage Tetris und zack: Augen viel schlechter.

Bis zu meinem ungefähr 23 Lebensjahr verschlechterten sich meine Augen bei nahezu jeder Kontrolle konstant. Bei minus 3,75 hörte ich dann mit dem Nachkorrigieren auf. Zwar verschlechterten sich meine Augen gefühlsmäßig sofort wieder nach dem Anpassen der letzten Brille. Ich ließ es aber dabei bewenden. Diese Brillenstärke trage ich seit 20 Jahren.

Vor ein paar Jahren ließ ich mir für den Sport Kontaktlinsen anpassen und der Optiker bestätigte mein Gefühl, dass mir mit der Brille ca ein halbe Dioptrie zur vollen Sehschärfe fehlen. (Meinem Gefühl nach fehlt mir diese halbe Dioptrie seit 20 Jahren ohne weitere Verschlechterung). Ich verbuche dass als Erfolg, da meine Schwester im gleichen Zeitraum mit jeder Brillenanpassung Ihre Augen auf 10 Dioptrien „hochschraubte“.

Nun zu meinen Thesen:

Ich glaube, - so wie hier die meisten – dass das Sehverhalten mitentscheidend für die Ausprägung von Fehlsichtigkeit ist. Vor allem aber auch ein gewisses Trachten nach „Perfektionismus“.

Ich glaube zum Beispiel oft an Kunstwerken erkennen zu können, ob diese von stark kurzsichtigen Menschen gemacht wurden. Freunde von mir sind oft perplex wenn ich ein Bild von einem unbekannten Künstler sehe und dann frage, ob derjenige Künstler stark kurzsichtig ist. Das ist meines Erachtens oft der Fall, wenn die Werke überperfekt oder detailreich mit viel Tiefenschärfe gestaltet sind. Der Maler Gottfried Helnwein ist für mich so ein Beispiel (der hat früher jede Schweißpore abgezeichnet). „Schlampige“ oder „unscharfe“ Kunstwerke
Sind meiner Erfahrung nach eher selten von kurzsichtigen Leuten.

Das ist vielleicht auch die Falle, in die man mit dem (grundsätzlich postiven) Augentraining tappen kann. Die Literatur, die ich dazu gelesen habe und auch viele Eurer Forumsbeiträge neigt jedenfalls in der „Trainingsmethodik“ manchmal zu einem gewissen Perfektionismus.

Ich habe die besten Erfahrungen immer dann gemacht, wenn ich mich mit meinen Augen spielerisch auseinandersetze.

Irgendwann machte ich auch die Erfahrung, dass es mir hilft, den Spieß umzudrehen: Ich delektiere mich heute geradezu an Unschärfe. Das macht mir richtig Spaß und vermittelt mir Supereindrücke. Bei schwierigen Konferenzen, wenn mich die Blicke und die Nähe mancher Gesprächsteilnehmer einengt, setze ich die Brille ab und voila – alles easy – ich halte jedem Blick stand und fühle mich echt befreit. Überhaupt befreit es mich sehr, Dinge unscharf zu sehen oder prinzipiell unscharfe Dinge, wie Wolken anzuschauen.

Der Witz an der Angelegenheit ist, dass ich, wenn ich die Unschärfe suche oder zulasse, die Schärfe (quasi als „Bestrafung“) von selbst kommt. Wenn ich also in einen unklaren Himmel sehe oder auf Wolken (mit oder ohne Brille) schaue, sehe ich nachher für eine gewisse Zeit deutlich schärfer. Die leichte Unschärfe (durch Unterkorrektur der Brille) stellt sich bei mir immer dann ein, wenn ich danach eifere, scharf zu sehen oder versuche die Schärfe festzuhalten.

Ich hab mir in den letzten Jahren angewöhnt, Dinge nicht mehr zu durchdringen und festzunageln, sondern eher den Gesamteindruck auf mich wirken lassen. Zudem hilft mir die englische Seh-Phrase „what hits the eye“ ziemlich auf die Sprünge. Das Schauen und sehen ist für mich besser, wenn ich es „passiv“ auffasse, also die Dinge mit einem offenen Blick auf mich wirken lasse und auf mein Auge treffen lasse. Ich merke dann oft, dass ich – minimal aber doch - vorher geradezu verkrampft gestarrt habe.

Hinsichtlich des hier oft praktizierten Unterkorrigierens der Brille: Ich mach das ja selbst seit 20 Jahren, hab dazu aber was anzumerken. Es gibt (zumindest eine) seriöse Studie – und die ist für mich plausibel – bei denen unterkorrigierte Brillenträger voll korrigierten gegenübergestellt wurden und – leider – haben die unterkorrigierten im Schnitt nach ein paar Monaten eine deutliche Verschlechterung gegenüber den vollkorrigierten erlitten. Das ist für mich plausibel. Das Unterkorrigieren kann nämlich meiner Ansicht nach auch zur „Falle“ werden. Z.B.: wenn diese sich in einem Bereich abspielt, wo der Brillenträger dauernd VERSUCHT, scharfzustellen. Dann kommt sehr schnell die Überforderung des (Auges und der Seele) und schwuppdiwupp alles wieder schlechter. Zumindest eine Forenteilnehmerin hat ja davon schon mal berichtet. Die Unterkorrektur ist meiner Erfahrung nach dann hilfreich, wenn diese so stark ist, dass gar nicht mehr versucht wird, scharf zu stellen und man die Unschärfe zulässt. Dann gibt das Auge den Kampf irgendwie auf und schwupp die wupp, das Starren ist beendet und das schärfer sehen stellt sich bei mir von selbst ein. Sehr hilfreich sind auch diese 3D-Bilder mit dem magischen Auge. Mir ist aufgefallen, dass kurzsichtige Leute auch bei voller Sehkorrektur sich mit diesen Bildchen viel schwerer tun. Vermutlich liegt das daran, dass sie immer am „scharfen“ Detail hängen bleiben anstatt durch das Bild durchzuschauen.

So das waren jetzt nur ein paar Gedanken, ich könnt noch viel dazu beitragen, aber ich habe den zulässigen Rahmen wohl bereits bei weitem überschritten und entschuldige mich dafür.

Seid alle gegrüßt. Eure Beiträge lassen darauf schließen, dass Ihr einen abwechslungsreichen Weg eingeschlagen habt, der Euch viele Ahaerlebnisse bereiten wird.
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Re: Nur eine kleine Vorstellung

Beitragvon Nicole » 19.03.2009 16:09

Hi,

herzlich willkommen hier.
Noch jemand, der etwas älter ist.

wollbauer hat geschrieben:
Hinsichtlich des hier oft praktizierten Unterkorrigierens der Brille: Ich mach das ja selbst seit 20 Jahren, hab dazu aber was anzumerken. Es gibt (zumindest eine) seriöse Studie – und die ist für mich plausibel – bei denen unterkorrigierte Brillenträger voll korrigierten gegenübergestellt wurden und – leider – haben die unterkorrigierten im Schnitt nach ein paar Monaten eine deutliche Verschlechterung gegenüber den vollkorrigierten erlitten.


Meinst du die Studie mit den 9-14jährigen?
Dann wundert es mich gar nicht.

Ich kenne keine Studie mit Erwachsenen dazu.

Heute nur kurz....mich plagt eine Mittelohrentzündung. (Noch nie vorher sowas gehabt.
:( )

lg
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Beitragvon wollbauer » 19.03.2009 18:04

Meinst du die Studie mit den 9-14jährigen?
Dann wundert es mich gar nicht.
Ich kenne keine Studie mit Erwachsenen dazu.


Genau weiß ich es nicht mehr. Hab es vor 2-3 Jahren wo gelesen. Gut möglich, dass es Kinder waren. Soweit ich mich erinnere, wollte die Studie eigentlich das Gegenteil beweisen.

Ich glaube, das war auch der Haken bei mir. Mein Augenarzt hatte es sicher gut gemeint und mir zu schwache Brillen ohne jeglichen Zusatztipp verschrieben. Die geringfügig zu schwache Brille trug ich eigentlich immer, und ich habe halt auch immer versucht, scharf zu sehen, und dann krampft man halt immer mehr und ist schnell überfordert. (Als Kind nimmt man das ja nicht so bewusst wahr).

Aus meiner heutigen Sicht wäre das mit der geringfügig zu schwachen Brille ja auch durchaus o.k. gewesen, wenn ich dazwischen beim Spiel oder Sport oder auch sonst immer (bis auf Schule etc.) die Brille abgenommen hätte und sie nur für die Schule etc. verwendet hätte.

Gute Besserung!

w
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Beitragvon Micki » 19.03.2009 23:16

Hallo Wollbauer,
es ist interessant, Deine Erfahrungen zu lesen. Bei mir ist komischerweise jedoch das Gegenteil der Fall. Normalerweise sehe ich zu sehr ganzheitlich, achte zuwenig auf Details, Muster, Strukturen. In diesen Perioden verschlechtern sich meine Augen. Wenn ich jedoch die visuellen Wahrnehmungen abtaste nach Einzelheiten und meinen Augen "Herausforderungen" zumute, verbessern sie sich. :?:
Gruß Micki
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Beitragvon sven » 20.03.2009 00:55

Tjo Wollbauer,

bei mir ist es auch genau andersherum. Genau wie bei Miki.

Schoene Gruesse

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Beitragvon Martin/T. » 20.03.2009 11:10

Hast Du nun aus der Not eine Tugend gemacht, oder glaubst Du schon an den Tugendcharakter der Not?

Mir gefallen unscharfe Strukturen auch (ich LIEBE z.B. verschneite Landschaften), aber nur wenn ich weiß, dass die zugehörige Realität vor, nicht hinter meiner Mattscheibe stattfindet. Ich halte diese meine Einstellung für die normale, kindlich-gesunde und die der Gesundheit zuträgliche.

Wenn mir ein Gesicht zu dumm kommt, kann ich innerlich auf Distanz gehen. Das kann man machen, ohne dass das Gegenüber viel davon bemerkt.

Ich hasse den Surrealismus, wenn es aus ihm kein Erwachen mehr gibt. Bzw. schon gar nicht mehr geben soll. Was Du empfiehlst, die Flucht in die Kurzsichtigkeit, wird allenthalben im sozialen Leben praktiziert. Macht uns das glücklich? Hilft das jungen und nicht mehr so jungen Menschen, ihre Lebensträume zu verwirklichen? Das Gegenteil ist wohl der Fall. :|
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Flucht aus der Wirklichkeit.

Beitragvon wollbauer » 20.03.2009 19:21

Flucht aus der Wirklichkeit wollte ich eigentlich nicht empfehlen, obwohl ich meine Kurzsichtigkeit durchaus auch als Fluchtsymptom verstehe. - Aber deswegen empfehle ich das ja nicht.

Ich finde Eure Beiträge, insbesondere den von Micki, sehr interessant, wo genau das Gegenteil von meiner Erfahrung beschrieben wird. Die Dinge sind nunmal komplex und ich bin da offenbar eine Ausnahme.

Ich glaube nur, dass das permanente Eifern nach Scharf sehen, bei mir Symptom einer krampfigen Lebenshaltung war. Seit dem ich mich dem Gegenteil mehr widme (nicht ausschließlich - sonst würd mich dieses Forum ja nicht interessieren), kommt das Bessersehen witzigerweise ja quasi von selbst.

So wie beim Pfeil und Bogen: Den Pfeil vom Ziel wegziehen, loslassen, und ins Ziel fliegt er von selber. Aber ich weiß die Analogie klingt abgedroschen....
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Beitragvon Martin/T. » 20.03.2009 23:53

wollbauer hat geschrieben:Ich glaube nur, dass das permanente Eifern nach Scharf sehen, bei mir Symptom einer krampfigen Lebenshaltung war.


Natürlich, Perfektionismus führt zu Krampf, wenn du dem Sehen nicht dem ihm zukommenden geistigen Raum gibst, der für entspannten "Betrieb" des Körpers/Auges sorgt. Das ist wohl eine Grundsaussagen von Bates, und das erfahren wir wohl alle hier, dass man beim Auge nichts erzwingen kann.

Hab ich Dich also falsch verstanden und Du lässt Dich doch in irgendeiner Ecke Deiner Seele auch ganz gerne mit guter Sicht "bestrafen"?

Dann willkommen hier (hatte das nämlich zuerst nicht ganz verstanden, was Du genau hier suchst), und noch viele "Schläge" von Deinen Augen!

:wink:
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Beitragvon sven » 21.03.2009 00:00

Ich weiss ja nicht wie ihr das macht, aber bei mir fuehrt Perfektionismus zu Perfektion und nicht zu "Krampf" (ARG jetzt hab ich schon wieder diese K Wort geschrieben). Das Problem ist nur, was ist mit den anderen Sachen, die deswegen liegenbleiben.

Man kann sich halt schnell verzetteln, aber sonst sehe ich kein Problem.

Ich bin natuerlich auch nicht aus dem "Krampf" Lager. Vielleicht ist das bei euch "Krampfern" ja einfach anders.
:twisted:
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Beitragvon wollbauer » 21.03.2009 09:06

Das ist halt ein häufig negativ besetztes Wort.
Es ist ja nichts schlechtes, sich auf eine Sache voll einzulassen. Ich habs vielleicht seinerzeit übertrieben.
Pause ist Training.
LG W.
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Beitragvon Martin/T. » 21.03.2009 09:19

sven hat geschrieben:Man kann sich halt schnell verzetteln, aber sonst sehe ich kein Problem.

Ja, und dieses Verzetteln nennt Bates, will mir scheinen, "mental strain"; und sagt es führt (wenn es bei Fernsicht auftritt) zu Kurzsichtigkeit. Weil dabei (beim "strain to see") eben was anderes, Essentielles, nämlich die Entspanntheit (das dem Körper sein Recht geben), auf der Strecke bleibt.

Generell, und nur um das mal klarzustellen, wenn ich von einem "-ismus" rede, dann meine ich eigentlich immer ein gedankliches System bzw. Ansatz oder eine Methodologie, wobei ein zentraler Gedanke, ein Ziel, eine Idee im Mittelpunkt steht, alles erklären oder inspirieren soll. Also eine Verengung der Realität, etwas Schmalspuriges, Übersteigertes.

Ob nun dieses Fehlbare jeden Denkens und Wollens, dieses "Fanatische", im Mittelpunkt steht oder vielmehr das Positive, Zweckdienliche, das musst Du bei meinen Sätzen aus dem Kontext erschließen. Ich versuche, NICHT zu denen zu gehören, bei denen alles nur Dialektik ist, die im moralischen Urteil permanent ihren begrifflichen Affirmationen widersprechen.

Im gegebenen Fall habe ich aber den "-ismus" negativ verstanden, weil meine diesbezüglichen Erfahrungen und was ich meine von Bates zu verstehen in diese Richtung weisen. Wenn das bei Dir anders ist, finde ich das wunderbar. :clap: Den Zeichen, dass Kurzsichtigkeit (bei mir!?) auf Krampf beruht, kann ich trotzdem nicht entkommen.

Ach ja, und eins noch: Der Krampftheorie wollbauers und was er meint, dass Kurzsichtigkeit auslöst, schließe ich mich darum NICHT an. Ich liebe es gestochen scharf; feinste Detailsicht ist das Augen-würdige. Das Leben im Nebel eine Beleidigung der Sinne. Ich glaube, ich würde schwach abschwächen, und auf Detailsicht üben, wenn ich stärker kurzsichtig wäre.

:P
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Beitragvon Hizon » 21.03.2009 15:05

Hallo wollbauer,

nein eine Ausnahme bist du nicht, mir geht es ganz genau so. Ich habe darüber auch schon einiges in Martins "Trampelpfad" geschrieben!

Bei mir wird das Sehen auch immer besser, wenn ich nicht krampfhaft scharfsehen WILL, denn die Kurzsichsichtigkeit kommt ja schließlich vom Krampf und Leistungsdruck usw. Das mit der krampfigen Lebensweise kann ich auch sehr gut nachvollziehen, das kenne ich nur zu gut.
Achja: herzlich willkommen


Und an Sven: Wegen Perfektionismus und Perfektion... Es ist meiner Meinung nach wie beim Gitarre lernen: Am Anfang sind die Finger total verkrampft und man bekommt es nicht richtig hin und ermüdet schnell. Dann kann man zwar einen gewissen Perfektionismus beim Erlernen der Akkorde usw. an den Tag legen, doch das beschert einem am Anfang nichts als schmerzende Finger.
Nach einer Weile merkt man dann, dass man eigendlich total unnötig verkrampft ist und kann die Finger nach und nach lockern, sodass sie irgendwann ganz geschmeidig sind. Würde man von Anfang an versuchen, mit den groben, ungelenken Fingerbewegungen genau so gut zu spielen, verschlimmert das den Krampf nur immer mehr und hält das Lockerwerden auf.
Es ist einfach ein Entwicklungsprozess, irgendwann werden die Finger geschmeidig und segeln nur so über die Saiten.
Und die wirklich Guten (und das ist nicht nur bei der Gitarre so, sondern z.B. auch im Sport) sind immer die, die eine gewisse Leichtigkeit/Geschmeidigkeit erlangt haben und den "Flow" verinnerlicht haben. Ich finde, Perfektionismus hält die wahre Perfektion nur auf.
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Beitragvon superolli12345 » 21.03.2009 16:20

Also meine Erfahrungen gehen eher in die Richtung von Sven und Micki(und das auch bei Gitarre und Sport.....).
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Beitragvon sven » 21.03.2009 16:27

Schmerzende Finger sind aber Fortschritt. Die Entwicklung bei jedem Training bei mir verlaeuft immer in Wellen. Ich ziehe Energie ab, der Koerper laed sie wieder auf und packt noch was drauf, ich ziehe die Energie wieder ab usw..

Wenn ich perfekt trainiert habe tut mir alles weh und ich fuehle mich als ob ich 100 Jahre alt waere.
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Beitragvon Martin/T. » 21.03.2009 17:37

sven hat geschrieben:Wenn ich perfekt trainiert habe tut mir alles weh und ich fuehle mich als ob ich 100 Jahre alt waere.


Haha, und wenn Du dann 100 BIST, dann fühlst du dich wieder wie 20. Stimmt's, oder hab ich recht?

:held:

Frage Wollbauer:

Habe ich da oben eigentlich was überlesen, oder geht aus Deinen Angaben nicht hervor, dass Du von 1987 (23. Lebensjahr) bis "vor ein paar Jahren" effektiv doch leicht unterkorrigiert gegangen bist? Das war doch gerade die Phase, als sich Deine Augen nicht verschlechterten.

:|
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