Plusbrillen bei langer Naharbeit? Ja oder nein?

Wer nur mal schnell eine kleine Information sucht, ohne dass daraus eine lange Diskussion entstehen soll, ist hier richtig.
Oder auch Themen, für die man keinen passenden Titel weiß.

Plusbrillen bei langer Naharbeit? Ja oder nein?

Beitragvon Ivan » 15.09.2014 14:49

Hallo,

Seit 2 Tagen benutze ich bei anhaltender Naharbeit eine Plusbrille als Kurzsichtiger. Ich wähle die Entfernung dabei so, dass ich leicht unscharf sehe.

Nachdem ich die Naharbeit verrichtet habe und die Brille abnehme, fühle ich mich sehr entspannt als hätte ich keine Naharbeit verrichtet und sehe schärfer als sonst. Damit simuliere ich ja das Sehen außerhalb des Fernpunkts, also eine noch stärkere Kurzsichtigkeit.

Meine Frage: Gibt es etwas, worauf ich achten muss, irgendwelche Nebenwirkungen o.Ä.?

MfG
Ivan
Junior Mitglied
Junior Mitglied
 
Beiträge: 29
Registriert: 27.01.2013 15:39

Plusbrillen bei langer Naharbeit? Ja oder nein?

von Google

Google

Kostenlos registrieren und Werbung ausblenden.
 

Re: Plusbrillen bei langer Naharbeit? Ja oder nein?

Beitragvon lukita » 15.09.2014 15:40

Ivan hat geschrieben:Damit simuliere ich ja das Sehen außerhalb des Fernpunkts, also eine noch stärkere Kurzsichtigkeit.

Beim Lesen innerhalb des Fernpunktes macht sich die Kurzsichtigkeit nicht bemerkbar.
Dann eine - Brille zu tragen, kann die Kurzsichtigkeit erhöhen.
Ohne Brille sollte ein entspanntes Lesen möglich sein.
Mit + Brille kann die Sehfähigkeit verbessert werden, solange man die Entfernung zwischen scharf und gerade unscharf variiert.

Siehe auch hier:
http://gettingstronger.org/2014/08/myop ... e-disease/
1986 Brille R sph -1.50 cyl -0.00, L sph -1.50 cyl -0.00
2008 Brille R sph -4.75 cyl -1.00, L sph -5.00 cyl -0.00
2013-04 Beginn Sehtraining
2013-09 Augenblicke mit Visus > 0.7 ohne Brille

Mein Ziel: Ein Leben ganz ohne Brille
lukita
Profi Mitglied
Profi Mitglied
 
Beiträge: 458
Registriert: 05.05.2013 23:38
Wohnort: Rheinland

589

Beitragvon Flo » 15.09.2014 15:44

Hallo,

Seit 2 Tagen benutze ich bei anhaltender Naharbeit eine Plusbrille als Kurzsichtiger. Ich wähle die Entfernung dabei so, dass ich leicht unscharf sehe.

Nachdem ich die Naharbeit verrichtet habe und die Brille abnehme, fühle ich mich sehr entspannt als hätte ich keine Naharbeit verrichtet und sehe schärfer als sonst. Damit simuliere ich ja das Sehen außerhalb des Fernpunkts, also eine noch stärkere Kurzsichtigkeit.

Meine Frage: Gibt es etwas, worauf ich achten muss, irgendwelche Nebenwirkungen o.Ä.?

Wann immer Du Korrekturlinsen (mit rein sphärischem Schliff) vor Deine Augen packst, verlagert sich die scheinbare Entfernung des betrachteten Sehobjektes. Das heißt, Du beeinflusst immer Deine Entfernungswahrnehmung und das entsprechende Akkomodationsverhalten Deines Sehapparates. Siehe für weitere Erläuterungen hier.

Über kurz oder lang wirst Du entsprechend der Überlegungen in dem verlinkten Text bei fortgesetztem bzw. regelmäßigem Einsatz der Pluslinsen beim Blick in die Nähe daher also unter Umständen (immer) weitsichtig(er) werden, ohne dass eine Garantie dafür besteht, dass Dein "unbebrillter" Blick in die Ferne davon profitiert. Ob Deine Bequemlichkeit Dir das wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Gruß, Bild
Flo
Benutzeravatar
Flo
Foreninventar
Foreninventar
 
Beiträge: 1095
Registriert: 25.02.2012 11:40

Re: 589

Beitragvon Panda » 15.09.2014 16:10

Flo hat geschrieben:Wann immer Du Korrekturlinsen (mit rein sphärischem Schliff) vor Deine Augen packst, verlagert sich die scheinbare Entfernung des betrachteten Sehobjektes. Das heißt, Du beeinflusst immer Deine Entfernungswahrnehmung und das entsprechende Akkomodationsverhalten Deines Sehapparates. Siehe für weitere Erläuterungen hier.

@Flo: Wie beurteilst du asphärische Lesebrillen, wären die für uns Kurzsichtige besser geeignet?

Dazu passend noch eine Frage: Gibt es bei Lesebrillen (Alterssichtigkeit) und „Übersichtigkeitsbrillen“ (tragen meist Kinder) Unterschiede im Schliff (sphärische bzw. asphärische Linsen/Gläser), sodass man Lesebrillen generell nur für den Nahbereich nutzen kann, weil sie die räumliche Abbildung verändern/verzerren? Weitsichtige Kinder hingegen tragen ihre Brillen ja ständig.
Panda
Profi Mitglied
Profi Mitglied
 
Beiträge: 164
Registriert: 18.12.2013 11:24

590

Beitragvon Flo » 15.09.2014 16:20

Hallo Panda! Bild

Wie beurteilst du asphärische Lesebrillen, wären die für uns Kurzsichtige besser geeignet?

Das wären dann (auch) zylindrisch geschliffene Linsen (also solche mit "eingebautem Astigmatismus") und/oder (auch) prismatisch geschliffene Linsen (also solche mit "eingebautem Strabismus"). Eine solche Brille zu tragen ergibt wenig Sinn, allzumal dann nicht, wenn die Brille nicht an eine derartige bereits vorhandene Fehlsichtigkeit angepasst wurde... es sei denn, man "mag" seine Sehwelt entsprechend verzerrt bzw. verschoben erleben.

Dazu passend noch eine Frage: Gibt es bei Lesebrillen (Alterssichtigkeit) und „Übersichtigkeitsbrillen“ (tragen meist Kinder) Unterschiede im Schliff (sphärische bzw. asphärische Linsen/Gläser), sodass man Lesebrillen generell nur für den Nahbereich nutzen kann, weil sie die räumliche Abbildung verändern/verzerren?

Das sollte auf dem "Beipackzettel" der Brille jeweils vermerkt sein. Wenn nichts außer dem sphärischen Brechungswert vermerkt ist, so sollte sich die Verzerrung der Abbildung durch die Brille auch auf das beschränken, was Brillen üblicherweise an Abbildungsqualitätsverlust zum Rand des Gesichtsfeldes hin aufweisen. Siehe auch hier.

Viele Grüße,
Flo

Nachtrag: Mit "rein sphärischem Schliff" meinte ich: "mit rein sphärischer Plus/Minus-Dioptrienstärke" ausgestattet. "Asphärische Brillen", so wie sie z.B. hier beschrieben sind, sind dünner und leichter... also komfortabler zu tragen... aber dennoch mit rein sphärisch brechenden Linsen bestückt.
Benutzeravatar
Flo
Foreninventar
Foreninventar
 
Beiträge: 1095
Registriert: 25.02.2012 11:40

Re: 589

Beitragvon lukita » 15.09.2014 16:29

Flo hat geschrieben:Über kurz oder lang wirst Du entsprechend der Überlegungen in dem verlinkten Text bei fortgesetztem bzw. regelmäßigem Einsatz der Pluslinsen beim Blick in die Nähe daher also unter Umständen (immer) weitsichtig(er) werden, ohne dass eine Garantie dafür besteht, dass Dein "unbebrillter" Blick in die Ferne davon profitiert. Ob Deine Bequemlichkeit Dir das wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Flo, was hältst Du denn dann von solchen Erfolgsgeschichten?
liam-s-success-story-5-25-to-20-20-t2186.html
1986 Brille R sph -1.50 cyl -0.00, L sph -1.50 cyl -0.00
2008 Brille R sph -4.75 cyl -1.00, L sph -5.00 cyl -0.00
2013-04 Beginn Sehtraining
2013-09 Augenblicke mit Visus > 0.7 ohne Brille

Mein Ziel: Ein Leben ganz ohne Brille
lukita
Profi Mitglied
Profi Mitglied
 
Beiträge: 458
Registriert: 05.05.2013 23:38
Wohnort: Rheinland

591

Beitragvon Flo » 15.09.2014 16:42

Flo hat geschrieben:Über kurz oder lang wirst Du entsprechend der Überlegungen in dem verlinkten Text bei fortgesetztem bzw. regelmäßigem Einsatz der Pluslinsen beim Blick in die Nähe daher also unter Umständen (immer) weitsichtig(er) werden, ohne dass eine Garantie dafür besteht, dass Dein "unbebrillter" Blick in die Ferne davon profitiert. Ob Deine Bequemlichkeit Dir das wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Flo, was hältst Du denn dann von solchen Erfolgsgeschichten?
http://www.augen-training.com/liam-s-success-story-5-25-to-20-20-t2186.html

Ich gratuliere ihm zu seinen Fortschritten beim Fernblick trotz Verwendung von Plusgläsern am Nahpunkt. Bild
Und ich hoffe natürlich, dass er sich seine Nahakkommodation dadurch (noch) nicht komplett verdorben hat.

Gruß,
Flo
Benutzeravatar
Flo
Foreninventar
Foreninventar
 
Beiträge: 1095
Registriert: 25.02.2012 11:40


Zurück zu Kurze Frage - kurze Antwort

 


  • Ähnliche Beiträge
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste