Ich finde es schwierig, die Sehschärfe wirklich objektiv zu testen mit der ausgedruckten Testtafel, da ich alle Zeilen ja inzwischen längst auswendig kenne. So ist nicht immer ganz eindeutig zu unterscheiden, ob man einen Buchstaben wirklich klar erkannt hat, oder nur nur in das kleine schwarze Knäuel etwas Bekanntes hineingelesen hat.

Hier ist ein interaktiver Sehtest, bei dem man sich unterschiedliche Buchstabenkombinationen (und auch zB Bilder) in verschiedenen Grössen anzeigen lassen kann:

http://www.smbs.buffalo.edu/oph/ped/IVAC/IVAC.html

Auf sehr kurze Distanzen funktioniert er nicht, aber da ich bspw zur Zeit übe, die 20/16 Zeile aus 1,40 m zu lesen (sie ein 'durchschnittlicher Noralsichtiger' aus 8 Fuss lesen können soll), habe ich zur Überprüfung 8 Fuss eingegeben und den Laptop wie immer auf 1,40m gestellt.
Ich muss sagen, mit unbekannten Buchstaben ist es nicht so einfach, ich hatte immer wenigstens 1 Fehler dabei...

Heute habe ich meinen Laptop wieder um die wöchentlichen 10 cm weitergeschoben und habe eigentlich keine sehr grosse 'Trefferquote' bei den unbekannten Buchstaben erwartet (nachdem es gestern bei den ersten Versuchen doch unerwartet schwer ging) - und wurde sehr überrascht:
Es ging wesentlich besser als gestern. Die Buchstaben wurden viel schneller klar und waren fast alle richtig (bis auf einzelne Verwechslungen zwischen C / O und Y / T).
Der Grund dafür war vermutlich, dass ich mir gestern sagte: "Das müsste ich aber eigentlich doch besser lesen können..." und heute dagegen: "Mal sehen, ob ich schon ein bisschen davon entziffern kann...".
Also ein gutes Beispiel dafür, wie kontraproduktiv sich 'Leistungsdruck' auf die Sehschärfe auswirkt und wie förderlich dagegen ein entspanntes Herangehen.