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Beitragvon Quax » 04.01.2018 00:28

Hallo liebes Forum,

wie in meinem Titel erwähnt, muss ich mir mal etwas von der Seele schreiben. Warum? Im Grunde genommen weiß ich das nicht. Vielleicht einfach die angestaute Erfahrung von einigen Jahren Beschäftigung mit dem Thema "Augentraining".

Ich lasse meine Gedanken jetzt einfach spontan fließen ...

Ausgangspunkt:
Unsere Augen sind irgendwann "schlechter" geworden und wurden dann entsprechend korrigiert. Brillen und Kontaktlinsen sind im Grunde genommen bis heute die einzige Antwort der Fachärzte auf vermeintliche oder tatsächliche Brechungsfehler.
Ich denke dass auch viele Leute bestätigen können dass die festgestellten Sehschwächen im Laufe der Zeit zunehmen.

Es scheint mir nun zwei Richtungen zu geben.

Erstens, die Bates-Methode im weitesten Sinn. Darunter zähle ich alles, was irgendwie auf Entspannung, Atmung, Meditation, Bionenergetik, Prana-Heilung etc. etc. zurückgreift. Letztlich sagt diese Methode (freilich etwas vereinfacht): man kann in verhältnismäßig kurzer Zeit wahre Wunder vollbringen.
Vertreter dieser Denkschule sind zum Beispiel: William Bates, Leo Angart, Mirsakarim Norbekov u.v.a.

Zweitens, die Leute die ich die Systematiker nenne. Dieser Ansatz versucht an sich logisch den Brechungsfehler auf die gleiche Art und Weise zurückzuführen wie er gekommen ist. Das heißt das im Wesentlichen davon ausgegangen wird dass wir es mit einem rein physikalischen Problem zu tun haben. Es geht hier um Sehtafeln, regelmäßige Messungen, Print Pushing, aktives Fokussieren usw.
Vertreter dieses Ansatz sind zum Beispiel: Jake Steiner, Todd Becker und Boris von Brillenpanda.

Beide Richtungen dürften ihre Berechtigung haben. Festzustellen ist nach meinem Eindruck aber auch dass die Bates-Methode wie ich sie oben definiert habe etwas ins Hintertreffen geraten ist. Seltsamerweise spiegelt sich das aber (wie gesagt nach meinem subjektiven Eindruck) kaum wieder, wenn man in die einschlägigen Foren schaut.

Überhaupt scheint die ganze Szene etwas eingeschlafen zu sein. Der Grund dafür ist mir nicht bekannt. Oder sollte es am Ende gar keine Lösung geben? Ist alles nur Illusion?

Ich verstehe nicht dass sich einerseits mehr und mehr Leute enttäuscht von der Bates-Methode abwenden (Stichwort: pseudo-myopia), aber gleichzeitig der Ansatz der Systematiker (der wohl erfolgversprechender scheint) nicht viel viel mehr gepusht wird. Oder warum werden nicht beide Richtungen harmonisch kombiniert?
Wenn Jake Steiner 30% Verbesserung im ersten Jahr und danach 0,50 Dioptrin in jedem weiteren Jahr als realistische Verbesserung nennt, was könnte man dann erreichen wenn dieser eher pragmatische Ansatz mit der ersteren Richtung kombiniert wird?

Anlass dieses Posts ist dass ich zum wiederholten Mal auf Veit Mehler (purevisionmethod) gestoßen bin, der an sich nicht unberechtigt das Wort "holistic" in den Raum stellt. Andererseits poppen in schöner Regelmäßigkeit solche und ähnliche Seiten auf, die einem das Blaue vom Himmel versprechen und in Wirklichkeit wohl doch nur klassischer "Scam" sind. Vielleicht investiere ich mal die 200 Dollar in das Programm von Veit, auch wenn die ganze Seite im Grunde genommen schon total unseriös wirkt.

Vielleicht kann man das Pferd auch anders aufzäumen? Wenn die Wunderheiler recht haben und man wirklich extrem schnelle Fortschritte machen kann, warum sollte man sich dann überhaupt mit den langsamen aber logischeren Systematikern abgeben? Wenn aber die Systematiker den heiligen Gral haben, warum soll ich dann viel Zeit und Energie in Pseudowissenschaft investieren, mit meinem inneren Kind sprechen oder irgendwelche Prana-Energien in die Augen lenken?

Ich weiß, ich weiß. Different folks. Andere Menschen brauchen vielleicht andere Dinge.

Um dieses kleine Dampfablassen jetzt abzuschließen und vielleicht nochmals etwas zusammenzufassen. Es gibt sehr wahrscheinlich nicht x verschiedene Gründe für Kurzsichtigkeit. Die wissenschaftlichen Grundlagen sind im Prinzip vorhanden. Warum verirren wir uns so oft in diesem Dickicht aus Wahrheit und Lüge, Licht und Schatten, Scam oder Nicht-Scam, Geduld oder Mühsam-ernährt-sich-das-Eichhörnchen? Wo ist die welt- oder zumindest deutschlandweite Bewegung, die mal aufsteht und sagt: "Wir akzeptieren die althergebrachten Erklärungen nicht mehr!"

Stattdessen plätschert alles mehr oder weniger vor sich hin. Es gibt keinen der sich an die Spitze dieser Bewegung setzt. Wo ist denn ein Mirsakarim Norbekov anzutreffen? Warum ist Jake Steiner mehr oder weniger ein Phantom? Warum gibt es mittlerweile eine ganze russische Bande, die zwar da zu sein scheint aber irgendwie auch nicht (Zhdanov)?

Machen wir uns die Probleme nicht schwerer und größer als sie wirklich sind? Sind wir immer auf der Suche nach dem neusten silver-bullet? Wollen wir unsere Augen gar zwingen? Manchmal sicherlich. Sind wir wütend auf unsere Augen? Manchmal sicherlich.
Aber dann ist doch immer und immer wieder festzustellen: unsere Augen sind schlechter geworden, also müssen sie auch besser werden können.

Macht mit meinen Gedanken was ihr wollt. Wie gesagt: es war sehr spontan und von der Seele weg.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine Gute Nacht!

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Re: Spontan.

Beitragvon supamario » 04.01.2018 10:26

Hallo Quax

Sehr schön, dein Beitrag!

Ich finde sehr interessant, dass du meinst, dass es immer mehr Systematiker gibt und immer weniger Bathes-Methödler (im weitesten Sinne). Ich habe das Gefühl, dass es immer noch sehr viele Bates-Methödler gibt. Aber trotzdem, wahrscheinlich glauben die meisten eher der Wissenschaft, weil wir heute ja so "aufgeklärt" und "technologisch weit entwickelt" sind. Aber alle Systematiker sollten sich überlegen, wieso sie der Wissenschaft überhaupt noch trauen. Denn: Sie machen ja nur Augentraining, weil ihnen die Wissenschaft (Optiker) etwas verheimlicht hat, nämlich, dass es Augentraining gibt. Also müssten sie ja eigentlich wissen, dass auch die Wissenschaft manchmal lügt oder es einfach nicht besser weiss. Die Menschen sollten mehr misstrauisch sein und selbst denken. Dazu gibt es auch ein sehr gutes Buch, welches "Hände weg von diesem Buch!" heisst, aber selbst auch mit Misstrauen gelesen werden sollte.

Ich finde auch sehr interessant, dass du behauptest, dass die wissenschaftlichen Grundlagen vorhanden seien. Denn offensichtlich glaubt ja Zhdanov zum Beispiel, dass die Kurzsichtigkeit wegen den äusseren Augenmuskeln existiert aber die meisten glauben, es liege am zu langen Augapfel.

Ach ja, ich finde es auch sehr schade, dass das Forum an Popularität verliert :(

Viel Glück euch!
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Re: Spontan.

Beitragvon TMN » 04.01.2018 20:14

Ebenso spontan: Die Systematiker ignorieren die psychologische Komponente des Sehens. Die andere Seite erkennt zwar diese Komponente, meint aber, dass diese von jedermann erlernbar sei. Beide Ansätze sind in der Theorie mangelhaft. Dass auf der Grundlage des einen oder anderen Verfahrens dennoch hin und wieder Erfolge erzielt werden, liegt in den individuellen Personen begründet. Wenn du also schon mehrere Verfahren erfolglos versucht hast, solltest du die 200 $ lieber für Knaller für Sylvester 2018 aufheben. Dann hast du wenigstens etwas von deinem Geld ("Peng"!!!!!).
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Re: Spontan.

Beitragvon Quax » 04.01.2018 20:25

Hallo supamario,

du hast Recht. Es gibt tatsächlich (noch) viele Bates-Anhänger. Jedoch (das ist mein persönlicher Eindruck) eben mehr und mehr enttäuschte Bates-Anhänger. Das ist der Punkt. Es gibt ähnlich wie im Sport mit praktisch jeder Methode eine Art "Newbie Gains" und sehr wahrscheinlich kann man mit Bates und allen Ergänzungen und Erweiterungen den primären Krampf des Ziliarmuskels tatsächlich mehr oder weniger beheben, Stichwort: pseudo-myopia.
Viel weiter kommt man dann aber wahrscheinlich nicht mehr, denn Alles was über die ursprüngliche und an und für sich temporäre Unfähigkeit scharf zu stellen hinaus geht hängt ja scheinbar ganz entscheidend davon ab, ob und wie korrigiert wird.
Oder anders ausgedrückt: wird die ursprüngliche pseudo-myopia mit Brillen korrigiert, die womöglich noch die ganze Zeit getragen werden, geht der Teufelskreis erst richtig los.
Konsequenterweise muss dann der nächste Schritt über systematische Arbeit mit strategisch abgeschwächten Sehhilfen gehen.

Es ist für mich persönlich auch irgendwie schwer vorstellbar dass man zum Beispiel zwei, drei Dioptrin abbaut und dann quasi auf dieser verbesserten Sehschärfe "einrastet". Die logische Frage ist dann für mich einfach was die Augen wohl machen wenn sie zwar zwei, drei Dioptrin besser geworden sind aber dann doch wieder die stärksten Sehhilfen vorgesetzt bekommen? Ich denke ab einer gewissen Abhängigkeit von Brillen bzw. Kontaktlinsen (und diese ist wohl schon relativ früh gegeben) müssen einfach die Sehhilfen in den Prozess einbezogen werden. Es ist sehr wahrscheinlich nicht so, dass man von einer -8-Brille auf 20/20 herunterkommt. Quasi Knall auf Fall und an einem Seminarwochenende. Das mag alle Jubeljahre mal vorkommen, aber es ist sicher nicht die Regel.
Also: was das angeht (Stichwort auch: Defokus) bleiben die Bates-ianer oder vielleicht auch "Wunderheiler" einfach eine Antwort schuldig?!

Andererseits kokettiert die Gegenseite immer ganz gerne damit das große Geheimnis gelüftet zu haben und das Auge praktisch beliebig verlängern oder verkürzen zu können. Wenn der Prozess aber nunmehr exakt bekannt ist, müsste das nach meinem Dafürhalten deutlich schneller gehen. Wenn man mittlerweile sogar schon so weit ist, bestimmte Botenstoffe entdeckt zu haben die das Auge länger oder kürzer machen könnte man diese Botenstoffe doch auch irgendwie gezielt einsetzen! Fügt man dann noch ausgewählte Zutaten aus Schublade #1 (Bates) dazu müssten die 20/20 eigentlich problemlos, zuverlässig und schnell erreicht werden können?!

Für den Otto-Normalbürger der sich frustriert jedes Jahr eine neue Brille abholt und sich mit den herkömmlichen Antworten ("Sie sehen immer schlechter, weil Ihre Augen immer länger werden." - "Was kann man da machen?" - "Nix!") zufrieden gibt mag der Prozess zu immer größerer Kurzsichtigkeit ein Mysterium sein. Wir sind aber im Grunde genommen schon einen Schritt weiter und setzen insofern einen "focused effort" dagegen. Wir sind uns bewusst was passiert und sollen trotzdem fast so lange brauchen die Kurzsichtigkeit zurückzuführen, wie die Verschlechterung herbeizuführen. Verstehe ich nicht!

Im Prinzip behaupte auch nicht ich dass die wissenschaftlichen Grundlagen vorhanden seien, sondern die von mir benannten Personen. Wenn man zum Beispiel Norbekov so liest bekommt man den Eindruck dass es eigentlich deppeneinfach ist, ein paar Dioptrin abzubauen (verspricht er nicht 2 Dioptrin pro Woche oder so?). Oder wie war das mit den Hennen, die eine Haube aufgesetzt bekommen haben? Mit der Augenlänge kann quasi beliebig "gespielt" werden. Ganz so wie man Lust und Laune hat.
Wenn und soweit zum Beispiel Zhdanov oder DeAngelis so bahnbrechende Erfolge haben; warum haben wir dann überhaupt noch Brechungsfehler? Wo sind die Tausenden Geheilten? Wie kommt es dass offensichtlich praktisch Niemand je von diesen Typen gehört hat? Wohlgemerkt von Leuten, die sich zum Teil darstellen als wären Sie das Beste seit dem Messias persönlich!
Irgendwas passt doch nicht zusammen!

Zum Thema Wissenschaftsgläubigkeit würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen, supamario. Die Wissenschaft (Optiker und Augenärzte) verheimlichen nicht dass es Augentraining gibt. Die Wissenschaft schafft erst die Notwendigkeit überhaupt Augentraining betreiben zu müssen. Ich würde sogar behaupten dass es vielen Beteiligten durchaus klar ist was da gespielt wird.

Zuletzt ist zu bemerken dass dieses Forum vielleicht gerade deshalb an Popularität verliert weil viele Leute merken dass sie einfach nicht weiterkommen. Dieses Forum ist ja relativ bates-lastig (im Sinne meiner Definition). Und wie gesagt: das muss nicht schlecht sein. Trotzdem denke ich dass wir jetzt den nächsten Schritt gehen sollten. Mit den "Phantomen" oder ohne!

Es ist irgendwie schwer in Worte zu fassen, was mir konkret aufstößt bzw. was mich konkret bewegt. Aber ich denke dass mein Grundanliegen klar geworden ist?

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Gedanken aus dem Forum!

Viele Grüße

Quax
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Re: Spontan.

Beitragvon Quax » 04.01.2018 20:38

@ TMN:

Die psychologische Komponente des Sehens ist ein Mysterium für sich. Es gibt Leute die einiges durch haben, es gibt Leute die EXTREMST verspannt sind (vor allem im Schulter und Nackenbereich), es gibt Leute die praktisch nicht atmen, es gibt Leute mit schwersten Depressionen und die trotzdem perfekte Sicht haben.
Auch hier gilt sicherlich wieder dass jeder Mensch anders mit bestimmten Lebensumständen umgeht und Spannungen oder Traumata in anderer Art und Weise "festhält". Andererseits müsste dann fast zwangsläufig geschlossen werden dass die Augen/Sehschärfe ein von fast allen Menschen prädestiniertes Ziel solcher Fehlspannungen ist. Immerhin scheinen die großen und kleinen Probleme des Lebens bei verdächtig vielen Menschen "auf die Augen" zu gehen. Und das im Übrigen auch erst seit einigen Jahren.
Wie gesagt: für mich nach wie vor ein großes Mysterium!
Ein interessantes Gedankenexperiment wäre zum Beispiel auch wenn ein stark kurzsichtiger Vater oder eine stark kurzsichtige Mutter mit seinem/ihrem Kind in eine lebensgefährliche Situation kommt wo es entscheidend auf schärfstmögliche Sicht ankommt. Würde sich die Sehschärfe verändern oder nicht? Man weiß es nicht!
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Re: Spontan.

Beitragvon supamario » 04.01.2018 21:00

Hallo

Manchmal denke ich, vielleicht denken wir zu viel nach (was sicher gut ist, aber eben eventuell schlecht für die Augen!). Man findet viele YouTube-Videos von Leuten, die ungefähr so vorgehen: Gottlobine (unsere Beispielsperson) ist kurzsichtig. Dann geht sie in ein Geschäft, sieht zum Beispiel das Leo Angart-Buch und denkt: "Toll es gibt Augentraining!" und kauft das Buch. Danach wirf sie ihre Brille weg nach dem Prinzip: "Huch, jetzt hab ich aus Versehen meine Brille weggeworfen, jetzt muss ich aber das Augentraining wirklich machen!" Danach macht sie ein Jahr Augentraining, trägt nie mehr eine Brille und sieht haarscharf.
Oder Karlfried zum Beispiel hat -5 auf dem Buckel und denkt: "Hmm, irgendwie habe ich keine Lust mehr auf die Brille!" Danach trägt sie sie einfach weniger oft ohne jemals etwas von Augentraining gehört zu haben und sieht nach drei Jahren wieder 100%.

Grüsselchen von
supamario

PS:
Quax hat geschrieben:es gibt Leute die praktisch nicht atmen
:lachweg:
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Re: Spontan.

Beitragvon Quax » 04.01.2018 21:28

Im Denken kann man sich wirklich ziemlich verheddern. Aber im Schwelgen halt auch. Nicht alles ist nur Verstand, aber mit 100% Gefühl kommen wir halt auch nicht durch's Leben. :wink:
Ich weiß: Eckhart Tolle würde jetzt sagen "Im Jetzt gibt es nie ein Problem." ... nur sind im Jetzt meine Augen halt trotzdem noch zu lang :?

Aber ich weiß was du meinst, supamario. Vielleicht hängt es auch irgendwie von der konkreten Motivation ab. Für mich persönlich hat starke Kurzsichtigkeit immer ein bisschen was mit "Hilflosigkeit" zu tun. Man kann die Sehhilfen verlieren, man kann in Situationen kommen wo plötzlich keine Sehhilfen mehr zur Verfügung stehen etc. etc. Abgesehen davon dass es irgendwie auch meine Freiheit einschränkt.
Leo Angart macht ja das interessante Gedankenexperiment dass er die Leute fragt was denn eigentlich konkret anders wäre wenn sie morgen früh plötzlich kristallklar sehen könnten. Ich befürchte viele von uns könnten da spontan gar keine Antwort geben, oder ? Irgendwie hat man sich schon so an den Nebel gewöhnt dass "kristallklar" nur noch ein Wort ohne Bedeutung ist. Traurig aber wahr.
Letztlich ist dann Alles oft angst- und frustgetrieben. Oder mehr oder weniger verbissen.

Wenn ich aber jetzt zum Beispiel -5 Dioptrin habe und unbedingt Kampfjetpilot werden will weil das wirklich mein Herzenswunsch ist und jede Faser meines Körpers, meiner Seele und meines Verstands das will dann dürften die Dioptrin eine wesentlich kleinere Hürde sein.
Ich glaube Norbekov geht ein bisschen in die selbe Richtung auch wenn ich zugeben muss ihn eigentlich nie richtig verstanden zu haben :grübel:

Das mit dem "nicht Atmen" war übrigens nicht absolut wörtlich gemeint. Aber viele Menschen sind so extrem verspannt dass sie gerade so viel Sauerstoff aufnehmen um nicht zu ersticken. Und trotzdem: Sehen top.
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Re: Spontan.

Beitragvon TMN » 05.01.2018 20:13

Quax hat geschrieben: Es gibt Leute die einiges durch haben, es gibt Leute die EXTREMST verspannt sind (vor allem im Schulter und Nackenbereich), es gibt Leute die praktisch nicht atmen, es gibt Leute mit schwersten Depressionen und die trotzdem perfekte Sicht haben


Das ist kein Mysterium, sondern bekannt, dass es für die Begründung von Kurzsichtigkeit regelmäßig zusätzlich noch einer besonderen Belastung der Augen, insbesondere durch längere Nahsicht, i. d. R. in den Jahren 0-30, kommen muss. Dann müsste man aber noch exakter unterscheiden zwischen den von dir aufgezählten Leiden. Liegen z. B. Verspannungen der Muskulatur vor, so sind damit auch die Augen betroffen. Anderes kann gelten bei Depressionen usw.

Ein interessantes Gedankenexperiment wäre zum Beispiel auch wenn ein stark kurzsichtiger Vater oder eine stark kurzsichtige Mutter mit seinem/ihrem Kind in eine lebensgefährliche Situation kommt wo es entscheidend auf schärfstmögliche Sicht ankommt. Würde sich die Sehschärfe verändern oder nicht? Man weiß es nicht


Du hast deine Frage schon selbst beantwortet:

Auch hier gilt sicherlich wieder dass jeder Mensch anders mit bestimmten Lebensumständen umgeht


Wie gesagt: für mich nach wie vor ein großes Mysterium!
Je aufmerksamer und genauer du bei deinem praktischen "Augentraining" deine (schwankende) Sehleistung analysierst, desto kleiner wird das Mysterium.

supamario: Geistige Aktivitäten sind sehr wichtig für die Sehleistung. Es kommt nur darauf an, -was- und -wie- du denkst.
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Re: Spontan.

Beitragvon Susa » 22.01.2018 17:04

Hallo Quax,

ich weiß auch nicht, warum sich "an der Wiederseh-Front" so wenig tut. Ich selber praktiziere seit gut fünf Jahren nach der Methode von Flo, dessen Posts im Forum auch nach seinem Tod vor knapp 2 Jahren erhalten blieben. Damit fahre ich nach wie vor sehr gut, was sich darin ausdrückt, dass mein Sehen in sehr kleinen, immer stärker assymptotisch verlaufenden Schrittchen immer und immer noch besser wird. "Besser" heißt: Ich sehe immer schärfer, dies zusehends häufiger und für länger anhaltende Perioden am Stück.

Aus meiner eigenen langjährigen Praxis pflichte ich TMN bei, dass richtig Sehen ein geistig-körperliches Ding ist. Dir selbst pflichte ich bei in der Aussage "Wenn es schlechter geworden ist, muss es auch wieder besser gemacht werden können". Bereits vor der Aufnahme meines "Floh'schen Augentrainings" - das Flo übrigens auf der Grundlage der Bates-Methode weiterentwickelt hatte - habe ich angefangen, mich mit der Ganzkörpermethode Cantienica zu beschäftigen und tue das bis auf den heuten Tag. Cantienica wurde von seiner Methodenentwicklerin gleichfalls auf Basis des Schlüsselgedankens "Wenn du dich durch "schlechten" Gebrauch deines Körpers über die Jahre schief und krumm gemacht hast, dann muss es auch möglich sein, dich wieder zu "entschiefen und entkrummen" entwickelt.

Der Umstand, dass ich Cantienica zum Zeitpunkt der Aufnahme des Augentrainings schon kannte, brachte mich recht schnell zu dem Schluss, dass die Augen "nur" ein Bestandteil des Körpers sind, für den ein Gleiches gilt. Mit Flos Methode als abgeschlossener Einheit hat sich diese Erkenntnis nie gebissen, ganz im Gegenteil: Je stärker ich meinen "unteren" Körper begradige und in seine bauplangerechte Aufrichtung bringe, desto besser wird mein Sehen. Fällt einmal beim Sehen ein neuer Groschen, der mich weiterbringt, so führt mich das regelmäßig zu Ansatzpunkten, die mich bei der Begradigung meines gesamten Körpers weiterbringen. Von der durch beide Trainings-Elemente von mir zunehmend besser empfundenen "Geradheit" und "Klarheit" meines Geistes einmal ganz zu schweigen.

Es hat eine Weile gebraucht, bis ich auf diesen Zusammenhang zwischen oben und unten unmissverständlich und reproduzierbar den Finger legen konnte, aber inzwischen bin ich mir so sicher (zu einer wissenschaftlichen Untermauerung, sollte sie überhaupt je möglich sein, fehlt mir der nötige Biss, gestehe ich), dass ich allen, die gerne besser sehen würden, empfehle, sich auch mit "dem Rest" ihres Körpers auseinanderzusetzen. Ich kann allerdings nur für "antrainierte" Kurzsichtigkeit, also meine eigene Lage, sprechen, bei der es zu funktionieren scheint.

Der Körper hat einen "vorschriftsmäßigen Bauplan", unter dessen "Einhaltung" er perfekt funktionieren kann, dafür ist er so gemacht, wie er nun mal gemacht ist. Die Augen machen da keine Ausnahme, glaube ich, warum sollten sie auch. Was man also verstehen und in der Folge erlernen und einüben muss, ist der "gute Gebrauch" der eigenen Augen und der Fähigkeiten unseres Geistes, die dazu da sind, den Sehvorgang richtig zu steuern. Es ist also tatsächlich einerseits eine richtig körperliche Sache (die richtigen Muskeln finden und so schulen und feinkalibrieren, dass sie den anatomisch-physiologischen Prozess des Richtigsehens unterstützen und nicht behindern, die Lider in eine "Gutspannung" bringen, überhaupt immer besser spüren zu lernen, was man mit seinen Augen so "macht" und was nicht, was man besser tun und was man besser lassen sollte) und andererseits eine geistige, weil ein Teil des "Problems" (erworbene Kurzsichtigkeit) meinem Empfinden nach in einer "zerfaserten" und fehlkanalisierten geistigen Fokussierung liegt - auch aufgrund gerne gehegter "falscher" Konzepte, die Kurzsichtige vom scharfen Sehen so haben (ich schließe mein früheres Selbst hier ausdrücklich ein).

"Gutes Sehen" ist für mich:

- genau zu wissen, wohin ich gerade schaue und in diesem bewusst abgegrenzten Bereich wenigstens drei oder vier "Details" voneinander scheiden zu können (sie müssen dazu nicht notwendigerweise scharf sein)
- mehr oder minder bewusst zu entscheiden, welchen Bereich ich gerade anschauen möchte (und nicht der Versuchung erliegen, in großer Beliebigkeit und Pseudo-Freiheit "alles auf einmal" und das auch noch "scharf" sehen zu wollen)
- die körperlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der "Augenapparat" das Seinige dazu beitragen kann, das grade Angesehene so scharf zu sehen, wie das im gegebenen Moment gerade möglich ist ("Gutspannung" der Körper- und Gesichtsmuskulatur, immer besseres Empfinden für Verspannungen und das Zueinander von Muskeln, insbesondere im Gesicht)

Auch wenn man noch nicht vollscharf sieht und das Geschriebene so ernsthaft und kontinuierlich wie im Alltag immer möglich beherzigt, praktiziert man trotzdem "gutes Sehen". Und wird mit der Zeit dann auch schärfer sehen, weil man Augen und Geist im Sinne der Sache "richtig" benutzt.

Eine "Wundermethode" ist das nicht, denn es dauert sicher bei jedem seine Zeit. Es kommt auch immer darauf an, wie ernsthaft man bei der Sache ist, wie ehrlich gegenüber sich selber, den eigenen Leistungen und den eigenen "dummen Tricks", mit denen man sich selber gerne beschummelt usw.

"Mein" Thread ich-hab-s-geblickt-sehen-ist-ganzheitlich-t1598.html erläutert die Cantienica-Methode, falls dich das interessiert. Er ist zwar nicht topaktuell, gilt aber im Wesentlichen noch. Flos Thread war der hier: missverstandnisse-sind-ne-uble-sache-t1520.html

Viele Grüße
Susa
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