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Gewinner des Neujahrsspringens 2007 setzt auf Augentraining

BeitragVerfasst: 07.01.2007 18:20
von Claudio
Wie gut Andreas Küttel fliegt, hat auch mit seinen Augen zu tun. Jahrelang kam das Talent nicht richtig vom Fleck, unter anderem, weil sich in seiner Sprungtechnik kaum sichtbare Fehler eingeschlichen hatten. Er flog etwas schräg durch die Luft. Und beim Absprung faltete er seine Latten Sekundenbruchteile zu früh auseinander, weshalb er Geschwindigkeit und Sprungweite verlor.

Auslöser dieser fehlerhaften Automatismen waren – die Augen. Seit seiner Kindheit schielt Küttel, wenn er nach oben blickt. In der gebückten Haltung im Anlauf aber muss Küttel extrem nach oben schauen – das Schielen korrigierte er mit leicht schiefer Kopfhaltung, woraus schräge Flüge entstanden. In die Quere kam ihm zudem, dass der Körper in nervöser Wettkampf-Spannung die Sehschärfe verstellt. Küttel sieht im Wettkampffieber schärfer als normal, weshalb der Landepunkt, auf den er den Blick richtet, im Vergleich zum normalen Entfernungs-Sehen näher zu liegen scheint. Die Folge: Küttels Hirn meint, er sei abgesprungen, obwohl er sich in Wahrheit noch auf dem Schanzentisch befindet. Und löst den eintrainierten Bewegungsautomatismus aus, die Skis auseinanderzuklappen – aber eben Augenblicke zu früh.

Seit eineinhalb Jahren wirkt Küttel mit Augenübungen diesen Taktfehlern in seinem Hochleistungs-Körper entgegen. Seither gehört der frühere Trainingsweltmeister auch im Wettkampf zu den Top-Fliegern. «Das Augentraining ist ein Mosaikstein im Erfolgspuzzle», sagt er. Wenn Küttel vor dem Wettkampf seinen Körper aufwärmt, gehören Augenübungen zum Ritual: «Ich bin sensibler geworden für mir zuvor unbekannte Zusammenhänge in meinem Körper.»

Quelle und weitere Infos: espace.ch
Sportsvision Pascal Abegg Der Sportoptometrist, der Spitzensportler beim Augentraining begleitet