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Wut in den Augen

BeitragVerfasst: 18.06.2010 11:08
von lucyinthesky
Hallo liebe Leute,
heute will auch ich mich vorstellen. Eigentlich heiße ich Sandra und wohne derzeit aufm Dorf bei Jena in Thüringen.

Es ist einfach unglaublich - vor ca. 2 Wochen ist mir zum ersten Mal im Leben richtig ins Bewusstsein gekommen, dass ich ja total schlecht sehe, dass ich gar nicht gesund bin. Was für ein Schock.
Das kommt daher, dass ich schon seit meinem ersten(!) Lebensjahr (14 Monate alt) eine fette Brille trage. Das sind jetzt 30 Jahre. Deshalb war es bis vor kurzem das normalste der Welt für mich, und ich hab mich nie wirklich damit beschäftigt.

Das ändert sich grade drastisch. Aber ich kann zur Zeit nicht mit und nicht ohne Brille, beides macht mich total wütend. Oh ja - da steckt noch ne Menge aufgestaute Wut in meinen Augen von der ich noch nichts ahnte...
Deswegen hab ich auch das Buch von Janet Goodrich schon mehrfach in die Ecke gefeuert - es ist einfach (noch) zu viel für mich. Entspannen und positive Einstellung - das passt grade überhaupt nicht, da würde ich mich ja schon wieder verbiegen.

Trotzdem will ich immer wieder aufs neue reinschauen. Und so langsam merke ich erst einmal, was alles nicht hinhaut bei meinem Sehen:
Weitsichtig mit +4.0 auf beiden Augen
Sehen tu ich schon immer nur mit rechts (links hat noch 60 %)
Schielen
Hornhautverkrümmung
Verspannungen, besonders rechts - es fühlt sich an, als ob es einfach nicht mehr sehen will, nicht aufgehen will...

Mir zittern jetzt richtig die Hände. Es ist so gut, dass es euch und dieses Forum gibt!!! Danke!

BeitragVerfasst: 18.06.2010 11:55
von sven
Wut ist in jedem Fall gut! Mit Wut bekommst du es hin :-)
Wut bringt mich auch immer weiter, da ich dann über die Angst hinweg mich über alles hinwegsetze und einfach Vollgas gebe.

Liebe Grüße

Sven

BeitragVerfasst: 18.06.2010 16:49
von lucyinthesky
Hallo Sven!
Damit hast Du voll recht. Die Wut überhaupt erstmal zu fühlen ist ja der Schlüssel. Unterdrückte Wut (v.a. auf meine Mutter) steckte auch hinter der Neurodermitis, die mich auch schon mein Leben lang plagte. - Nun nicht mehr!
Rauslassen und zu den Ursachen schauen. Vielleicht musste ich ja erst soweit zu mir selber kommen, damit mir endlich auch noch meine Augen bewusst werden...

Da fällt mir gleich "Die Revolte des Körpers" von Alice Miller ein. Der ist ja nicht unser Feind, dafür aber sehr beharrlich, uns in Form von Symptomen auf unterdrückte Erinnerungen und Emotionen in uns aufmerksam zu machen. Sie hat auch eine gute Internetseite.

Danke für die Antwort,
Sandra

BeitragVerfasst: 19.06.2010 12:07
von Lissy
Hallo Sandra,

mir ging es ähnlich: Als ich das erste Mal meine Brille abgenommen habe, habe ich kaum Luft bekommen. Das war wohl der Schock. Meine Kontaktlinsen habe mich lange über meine Kurzsichtigkeit hinweggetäuscht. Oder besser gesagt: Ihnen habe ich es zu "verdanken" dass ich es so lange verdrängen konnte...

Mittlerweile trage ich meine unterkorrigierte Brille so wenig wie möglich.
Statt dessen genießen meine Augen jede Brise und jeden Sonnenstrahl.
Oft lese/lerne ich direkt am Ufer im Park. Die Wellen des Wasser und die Schwingungen der Blätter entspannen die Augen total....

ZURÜCK ZUR NATUR scheint für überhaupt die beste Augenübung zu sein.
Dabei hat man Farben, Formen, Bewegungen, Plastik und Entspannung in einem.

Ich hoffe auch Du findest ein Weg zur Entspannung. Zunächst lass Deiner Wut aber freien Lauf. Viel Erfolg !!!

Liebe Grüße
Lissy

BeitragVerfasst: 24.06.2010 11:40
von schwaderer
nach wie vor meine These: Fehlsichtigkeit ist in erster Linie ein emotionales Problem - das tragen einer brille verhindert das ausheilen und verstärkt langfristig die gewohnheitsbedingten probleme ....

BeitragVerfasst: 24.06.2010 13:12
von Hemenex
schwaderer hat geschrieben:nach wie vor meine These: Fehlsichtigkeit ist in erster Linie ein emotionales Problem - das tragen einer brille verhindert das ausheilen und verstärkt langfristig die gewohnheitsbedingten probleme ....


seh ich auch so. Meine Fehlsichtigkeit begann vor vielen Jahren in meiner Schulzeit als ich von Mitschülern über eine recht lange Zeit gemobbt wurde. Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass da ein Zusammenhang besteht zumal ich auch schon (unter anderem in diesem Forum) von Leuten gelesen habe, die ähnliches berichten. Und da mit einer Brille ja die Auswirkung aber nicht die Ursache des Problems beseitigt ist, muss die Seele halt weiter nach Hilfe rufen, so lange bis man sich irgendwann des wahren Problems annimmt.

BeitragVerfasst: 24.06.2010 15:09
von lucyinthesky
Puh - ja genau!!! Das sind ja starke Reaktionen von euch.

Ich zweifle mittlerweile auch sehr daran, dass es 'eben einfach so in den Genen lag', dass ich mit einem Jahr fast nichts sah (+11!!!).
Bei dem, was ich mittlerweile Stück für Stück über meine Kindheit herausfinde, glaube ich da nicht mehr dran.
Auch die Neurodermitis fing schon so früh an...

Es tut gut, anderen Menschen zu begegnen, die sich selber und ihren Gefühlen immer mehr Beachtung schenken. Da ist es einfach klar, dass man dann auch den Körper und seine Zeichen immer mehr wahrnimmt.

Ich glaube mittlerweile, dass es keine einzige Krankheit gibt, die nicht "psychosomatisch" ist. In den Genen stecken lediglich die Veranlagungen dafür, welche Symptome auftreten. Und das Umfeld spielt da auch noch rein.