Flo hat geschrieben:Ja, das deckt sich mit meinen (damaligen) Erfahrungen und auch mit meinen (heutigen) Ansichten. Siehe dazu auch hier.
Gruß,
Flo
Ich zitiere aus diesem Link:
Flo hat geschrieben:Die Problematizität der Methode, die ich oben mit besonderem Hinweis auf dieses Posting angedeutet habe, geht aus meiner Sicht noch deutlich weiter. Solange nämlich die eigentliche Funktionsstörung (also die grundsätzliche innere "Hemmung" bzw. das innere "Widerstreben" bzw. der innere Widerstand, mit dem Blick/den Augen "ganz bis zum Schärfepunkt zu gelangen" bzw. sein Erreichen "ganz zuzulassen", also in gewisser Weise ein stabiles, vollscharfes Bild "innerlich kampflos" und dauerhaft zu "ertragen") nicht überwunden ist, wird der Blick/der fehlsichtige Betrachter auch bei "eigentlich" bereits genau ausreichender Korrektur (also etwa bei anhand der obigen "natürlichen" Methode ermittelter Korrektur) mit großer Wahrscheinlichkeit wieder unterbewusst/physiologisch aber möglicherweise auch teilbewusst/psychologisch ein wenig vor dem Schärfepunkt "zurückweichen", wenn auch vermutlich nicht ganz so stark, wie bei Nullkorrektur. Eine weitere – jetzt "eigentlich" bereits überkorrigierende – Referenzlinse wird hinzugesteckt, das Spiel wiederholt sich... nach einer Weile, also zumeist "einige Dioptrien später", ist dann der Schärfepunkt dermaßen weit an den Fehlsichtigen herangerückt, dass der Blick/der fehlsichtige Betrachter "gar nicht mehr anders kann", als das endgültige Erreichen des Schärfepunktes mehr oder weniger zuzulassen, er steht augen(muskel)physiologisch, ebenso wie neuro(visio)psychologisch gewissermaßen "mit dem Rücken an der Wand" und der Organismus/der Betrachter "ergibt sich". Und erlebt dann das typische extrem stabile, extrem scharfe Sehen eines "voll auskorrigierten" Korrekturlinsenträgers.
Gewöhnt er sich an dieses Schärfelevel und an die dauerhaft veränderten Spannungsverhältnisse in seinem – ja eigentlich hoffnungslos überkorrigierten – Auge, so wird seine Fehlsichtigkeit sich ohne weiteres nicht weiter verschlechtern. Eine stagnierende Fehlsichtigkeit wird erreicht, die aus dem Spannungsgleichgewicht zweier Überspannungen erwächst, die einander genau entgegenstehen. Gewöhnt er sich aber nicht daran, sondern verbleibt bei ihm ein körperliches und/oder visuelles Unbehagen über die volle bzw. stark erhöhte Sehschärfe, so wird er früher oder später einen Weg finden, die "Wand in seinem Rücken" noch weiter "nach hinten zu verschieben", so dass rasch ein erneutes "Nachquetschen" mit noch stärkeren Korrekturlinsen erforderlich wird. So entsteht dann im unglückseligen Wechselspiel die progressive Fehlsichtigkeit.
So war es auch bei mir, die Brille war anfangs so scharf, dass es richtig unangenehm war, aber schon nach einem Jahr sah ich mit Brille wieder so schlecht wie vorher ohne. Dann bekam ich eine stärkere Brille, usw.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich jemals wirklich scharf sah, schon als kleiner Junge hatte ich Probleme, die Schuluhr zu lesen. Mein Gehirn/Sehapparat hatte sich vermutlich schon früh an eine kleine Sehschwäche gewöhnt und versuchte gar nicht erst, schärfer zu stellen.
Anstatt eine Brille aufzusetzen, sollte man zunächst versuchen, diese Blockade aufzuheben. Bei meinem Sehtraining versuche ich das mit Visualisierung. Manchmal setze ich mir eine scharfe Brille auf, sehe aus dem Fenster und speichere dieses scharfe Bild in meinem Gedächtnis ab. Beim Palmieren oder bei meinem Sehtraining habe ich dieses scharfe Bild dann im Hinterkopf, damit mein Hirn und meine Augen sich nicht mit einem verschwommenen Bild zufrieden geben, sondern an der Schärfe arbeiten.
Ein Stehpult ist eine gute Idee, um die Distanz zum Bildschirm zu erhöhen, außerdem ist langes Sitzen ungesund. Da werde ich mal über eine Anschaffung nachdenken.