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Brille weglassen schädlich?

BeitragVerfasst: 05.01.2013 15:30
von Südländer
Ist das Weglassen einer Brille schädlich oder förderlich? Oder macht es nichts aus? Man liest ja sowohl von Menschen, die sich weigerten eine Brille zu tragen und später noch schlechtere Augen hatten als auch von Leuten in diesem Forum, deren Augen besser geworden sind. Was stimmt denn nun?

BeitragVerfasst: 05.01.2013 16:32
von Darem
Beides stimmt - es kommt immer auf das Wie drauf an.
Wenn du die Brille abnimmst, gibst du deinen Augen die Chance sich zu verbessern - Augenübungen ohne Brille sind auch ratsamer. Jacob Libermann hat in seinen Buch geschrieben, dass es einer Frau schon alleine enorm geholfen hat ihre Sehfähigkeit zu verbessern, indem sie ihre Brille abnahm.

Grundsätzlich kommt es darauf an, wie ich als Fehlsichtiger ohne Brille sehe und umgehe -
a) wenn ich meine Augen auf Daueranspannung halte und starre und verlange: Seht, Seht, Seht! - so wird wohl eher eine Verschlechterung eintreten.
b) Wenn man dagegen behutsam und entspannt schaut, die Augen durch Übungen wie das Palmieren entspannt und sich innerlich nicht unter einen unförderlichen Druck/Zwang setzt, sehen zu wollen, dann werden sich die Augen eher verbessern.
c) Die Brille aber stets aufzulassen bedeutet eine Progression der betreffenden Fehlsichtigkeit, wie es der Myopieexperte Frank Schaeffel bewiesen hat.

Also sollte man es mit Variante b) versuchen und selbst herausfinden, was einem gut tut und was nicht. Eine Garantie für: Deine Augen werden mit Brille/ohne Brille besser/schlechter werden, gibt es nicht.

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BeitragVerfasst: 05.01.2013 16:32
von Flo
Südländer hat geschrieben:Ist das Weglassen einer Brille schädlich oder förderlich? Oder macht es nichts aus? Man liest ja sowohl von Menschen, die sich weigerten eine Brille zu tragen und später noch schlechtere Augen hatten als auch von Leuten in diesem Forum, deren Augen besser geworden sind. Was stimmt denn nun?

Hallo Südländer! Bild

Die Frage kann man nicht allgemein und für jedermann gleich gültig beantworten. Es hängt davon ab, welche Vorstellung man jeweils davon in sich trägt, woher die eigene Fehlsichtigkeit überhaupt stammt. Falls man denkt, dass es sich um eine rein funktionelle Störung handelt bzw. sie auf funktionellem Wege behoben werden kann, stellt sich automatisch die nächste Frage. Nämlich, ob man sich zutraut, die Augen nach dem Verzicht auf die Sehhilfe und von da an möglichst durchgängig ausreichend zweckmäßig zu gebrauchen. Wenn man das tut und dann "nach bestem Wissen und Gewissen" versucht, "die Sehmaschine" (also letztlich "sich selbst") wieder zum "optimalen Funktionieren" zu führen, hat man, denke ich, beste Startvoraussetzungen.

Und wenn die Augen wider Erwarten DENNOCH weiterhin immer schlechter werden, muss man halt das Selbst-Experiment rechtzeitig abbrechen (also vor der völligen Erblindung bzw. vor einem Verlust an Sehkraft, der zu massiv ist, als das der normale Alltag damit noch bewältigt werden könnte). Aber die Erfahrung zeigt, dass dieser Ablauf praktisch nicht vorkommt. Alle Berichte, die ich dazu gelesen habe (und auch mein eigener Fall) zeigen mir, dass MINDESTENS das Fortschreiten der Fehlsichtigkeit schlagartig aufhört und zumeist ein spontanes deutliches Zurückgehen der Fehlsichtigkeit eintritt, das auch bleibt... auch bereits schon OHNE systematische Sehpraxis zwecks "Feinschliff". Aber wie gesagt, entscheiden, ob dieser Weg beschritten werden soll, muss jeder selbst. Und zwar nach gründlicher Abwägung aller denkbaren Möglichkeiten, was daraus (zum Beispiel im besten oder ungünstigsten Fall) folgen kann.

Grüße aus dem Norden! Bild
Flo