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BeitragVerfasst: 23.02.2008 15:01
von Gisander
sven hat geschrieben:man muss einfach nur Gas geben.


Du bist unbelehrbar! :wink:

BeitragVerfasst: 23.02.2008 15:08
von sven
Es tut mir echt leid :P

BeitragVerfasst: 23.02.2008 15:52
von Keakea
Ich denke mit der Brille und dem Sehen ist es ähnlich. Bekommt man die erste Brille, ist man sich bewusst, man sieht nicht mehr gut. Das Intuitive, das manche vielleicht als Ur-Ich beschreiben würden, hört also nur noch auf nicht mehr gut sehen und das Bewusste, versucht aber das Gegenteil und deshalb testen wir uns mit "Kann ich den Brunnen noch scharf sehen oder brauche ich schon wieder eine neue Brille?", wie es das Innere bestätigt haben will. Und so beginnt dieser Kreislauf. Man versucht mit dem bewussten Ich scharf zu sehen und verspannt sich.

Wenn ich allerdings an einem sonnigen Tag wie heute Spazieren gehe, ändere ich meine bewusste Einstellung so, das es mir völlig egal ist ob ich scharf sehe, (was ist überhaupt scharf sehen?) Um das Ur-Ich wieder wirken zu lassen. Bewusstes und Unterbewusstes sind miteinander verbunden.
Und dann passiert das "Loslassen", was so schwer zu beschreiben ist, doch genau in diesen Momenten sehe ich dann völlig klar.
Schmerzen beim Training hatte ich bisher keine. Bei mir fühlt es sich gut an.
Ich gehe nicht so weit gehen wie Sven, dass man alle Schmerzen aushalten soll, doch ansatzweise stimme ich zu.
Ich denke mir, es ist so wie mit dem Stress. Distress und Eustress. Wenn ich viele Bauchmuskel Übungen mache, habe ich vielleicht Schmerzen, aber das sind gute Schmerzen, es kann ja nichts passieren solange meine Muskeln warm sind. Also mache ich weiter (wenn wille und Kraft vorhanden sind :) ) und dann verwandelt sich der Schmerz ins positive. Der Muskel baut sich auf und zwar am meisten in der Phase nach dem Schmerz.

Verallgemeinern würde ich es aber nicht. (Zeigt mir jemand der bei Zahnschmerzen nichts unternimmt :gutenacht: )

BeitragVerfasst: 23.02.2008 19:48
von lina22
Keakea hat geschrieben:Wenn ich allerdings an einem sonnigen Tag wie heute Spazieren gehe, ändere ich meine bewusste Einstellung so, das es mir völlig egal ist ob ich scharf sehe, (was ist überhaupt scharf sehen?)


hey,

darüber habe ich auch schon mal öfters nachgedacht. dass das "ich will jetzt verdammt noch mal scharf sehen!" einen zwang oder druck ausübt und damit die verbesserung gehemmt wird. das habe ich oft festgestellt. das gegenteil davon wäre das was du schreibst. aber wenn ich mir überlege, dass ich seit 10 jahren kurzsichtig bin und den größten teil dieser zeit war es mir ebend egal, dass es so ist, und dann darüber nachdenke wohin das geführt hat... soviele dtp´s wie ich jetzt habe. na, da zweifel ich ein bisschen daran, dass das "egal" irgendwas verbessert.

lg

BeitragVerfasst: 23.02.2008 22:09
von sven
Keakea hat geschrieben:...
Ich denke mir, es ist so wie mit dem Stress. Distress und Eustress. Wenn ich viele Bauchmuskel Übungen mache, habe ich vielleicht Schmerzen, aber das sind gute Schmerzen, es kann ja nichts passieren solange meine Muskeln warm sind. Also mache ich weiter (wenn wille und Kraft vorhanden sind :) ) und dann verwandelt sich der Schmerz ins positive. Der Muskel baut sich auf und zwar am meisten in der Phase nach dem Schmerz.

Verallgemeinern würde ich es aber nicht. (Zeigt mir jemand der bei Zahnschmerzen nichts unternimmt :gutenacht: )


So seh ich das Keakea, da sind wir uns einig.
Bei Zahnschmerzen bin ich mir auch noch ganz unsicher.
@lina & keakea

Mir ist aufgefallen, das ich am besten sehe wenn 100% meiner Aufmerksamkeit auf dem Gesehenen ist, also auf der Aussenwelt. In dem Moment wo man versucht bewusst scharfzusehen ist aber nicht mehr 100% auf der Aussenwelt sondern ein grosser Teil der Aufmerksamkeit ist bei den Augen und nicht mehr bei den Aussenwelt und die Sicht wird schlechter. Das ist mein Eindruck. Also eigentlich genau wie bei euch.

Schoene Gruesse

Sven

BeitragVerfasst: 26.02.2008 21:35
von dabri
Hallo Robert,

leider bin ich nicht eher dazu gekommen was zu den Problemen der Weitsichtigen zu schreiben.

Wie ich weiter oben schon angedeutet habe sind Akkommodation und Konvergenz mehr oder weniger fest miteinander gekoppelt. Das heißt, das mit einem bestimmten Betrag an Akkommodation gleichzeitig ein bestimmter Betrag an Konvergenz aufgebracht wird.

Dies führt bei Weitsichtigen die erst spät anfangen eine Korrektion zu tragen relativ häufig zu Problemen. Um scharf zu sehen und deine Weitsichtigkeit auszugleichen mußt du akkommodieren. Deine Augen haben sich daran gewöhnt, das sie mit genau dem Betrag an Akko der deine Weitsichtigkeit ausgleicht parallel stehen. Setzt du jetzt eine Brille auf die dich für die Ferne vollkorrigiert fehlt genau dieser Anteil an akkommodativer Konvergenz damit sich deine Augen "wohlfühlen" und parallel stehen. Sie neigen dazu etwas nach außen zu wollen, du mußt sie sozusagen zwingen gerade zu stehen und es wird eine Exophorie gemessen. Bei mir ist das so das ich ohne Brille (mit Akkommodation) ganz gut auf einen Punkt sehen kann, sobald ich aber eine Brille aufsetze die für die Ferne vollkorrigierend ist sofort Doppelbilder habe. Bei mir ist das sehr extrem ausgeprägt, deshalb trage ich Prismen die das Doppelbild wieder zusammenführen. Andere haben weniger Probleme, gewöhnen sich recht schnell an den neuen Zustand. Das ist eben sehr unterschiedlich.

Noch schwieriger wird es beim Lesen. Aufgrund der prismatischen Nebenwirkung die jedes Brillenglas außerhalb der optischen Mitte hat ist es bei Weitsichtigen die mit einer fernzentrierten Brille lesen so, das beim Blick in die Nähe eine prismatische Wirkung Basis außen entsteht, die den Lichtstrahl wieder etwas nach außen ablenkt und damit eine stärkere Konvergenz notwendig macht. (Bei Kurzsichtigen ist das genau umgekehrt.)

Es ist schwer dir eine Rat zu geben, da du deine Brille ja mal trägst und mal nicht trägst und den Augen damit die Möglichkeit nimmst sich auf eine bestimmten Zustand einzustellen.

Wenn du eine Korrektion für die Ferne (wenn auch eine abgeschwächte) trägst würe ich dir raten diese immer zu tragen. ´;-)

Trägst du eine Brille nur für die Naharbeit sollte sie nur den Teil an Akoommodation abdecken den du nicht mehr aufbringen kannst und nahzentriert sein. Damit befinden sich deine Augen im gewohnten Akkommodations-/Konvergenzverhältnis. Außerdem wird durch die Nahzentrierung der zusätzliche Konvergenzbedarf beim Blick in die Nähe kompensiert.

Hoffe das ich dir etwas helfen konnte.

LG
Daniel

BeitragVerfasst: 27.02.2008 08:28
von Robert
Hallo Daniel
Danke für deine ausführlich Antwort
dabri hat geschrieben:Hallo Robert,

leider bin ich nicht eher dazu gekommen was zu den Problemen der Weitsichtigen zu schreiben.

Wie ich weiter oben schon angedeutet habe sind Akkommodation und Konvergenz mehr oder weniger fest miteinander gekoppelt. Das heißt, das mit einem bestimmten Betrag an Akkommodation gleichzeitig ein bestimmter Betrag an Konvergenz aufgebracht wird.

Dies führt bei Weitsichtigen die erst spät anfangen eine Korrektion zu tragen relativ häufig zu Problemen. Um scharf zu sehen und deine Weitsichtigkeit auszugleichen mußt du akkommodieren. Deine Augen haben sich daran gewöhnt, das sie mit genau dem Betrag an Akko der deine Weitsichtigkeit ausgleicht parallel stehen. Setzt du jetzt eine Brille auf die dich für die Ferne vollkorrigiert fehlt genau dieser Anteil an akkommodativer Konvergenz damit sich deine Augen "wohlfühlen" und parallel stehen. Sie neigen dazu etwas nach außen zu wollen, du mußt sie sozusagen zwingen gerade zu stehen und es wird eine Exophorie gemessen. Bei mir ist das so das ich ohne Brille (mit Akkommodation) ganz gut auf einen Punkt sehen kann, sobald ich aber eine Brille aufsetze die für die Ferne vollkorrigierend ist sofort Doppelbilder habe. Bei mir ist das sehr extrem ausgeprägt, deshalb trage ich Prismen die das Doppelbild wieder zusammenführen. Andere haben weniger Probleme, gewöhnen sich recht schnell an den neuen Zustand. Das ist eben sehr unterschiedlich.

Noch schwieriger wird es beim Lesen. Aufgrund der prismatischen Nebenwirkung die jedes Brillenglas außerhalb der optischen Mitte hat ist es bei Weitsichtigen die mit einer fernzentrierten Brille lesen so, das beim Blick in die Nähe eine prismatische Wirkung Basis außen entsteht, die den Lichtstrahl wieder etwas nach außen ablenkt und damit eine stärkere Konvergenz notwendig macht. (Bei Kurzsichtigen ist das genau umgekehrt.)

Es ist schwer dir eine Rat zu geben, da du deine Brille ja mal trägst und mal nicht trägst und den Augen damit die Möglichkeit nimmst sich auf eine bestimmten Zustand einzustellen.

Wenn du eine Korrektion für die Ferne (wenn auch eine abgeschwächte) trägst würe ich dir raten diese immer zu tragen. ´;-)

Trägst du eine Brille nur für die Naharbeit sollte sie nur den Teil an Akoommodation abdecken den du nicht mehr aufbringen kannst und nahzentriert sein. Damit befinden sich deine Augen im gewohnten Akkommodations-/Konvergenzverhältnis. Außerdem wird durch die Nahzentrierung der zusätzliche Konvergenzbedarf beim Blick in die Nähe kompensiert.

Hoffe das ich dir etwas helfen konnte.

LG
Daniel


Ich brauche ja auch keine Brille für die Ferne, komme sehr gut ohne klar.
Problem ist eben die Naharbeit bzw lesen :cry:
Ich werde mal eine Brille für die Naharbiet (nahzensiert, ist das richtig?)machen lassen.
Ich verstehe das nicht genau, was ist an einer Lesebrille anders als an einer Fernbrille, ist es das Akkommodations-/Konvergenzverhältnis :?:

Ist das auch der Grund dafür, das ich obwohl mein Sehen ohne Brille besser geworden ist, ich im Nahbereich mit meiner "Fernbrille" schlechter sehe :arg:

Danke, du hast mir sehr geholfen
Robert

BeitragVerfasst: 28.02.2008 23:08
von dabri
Hallo Robert,

siehst du auch schlechter mit der Fernbrille in der Nähe wenn du nur mit einem Auge guckst?

Daniel

BeitragVerfasst: 28.02.2008 23:12
von Robert
Hi Daniel,

Ja, wesentlich schlechter :x

Robert

BeitragVerfasst: 29.02.2008 10:01
von dabri
Hallo Robert,


das erscheint mir ein bißchen suspekt. Angenommen du brauchst +5,0 zum Lesen, dann ist das Bild mit +2,0 besser als mit +/-0,0. Lass dich doch einfach noch mal neu refraktionieren und dir wenn das Ergebnis feststeht dir schwächere Werte vorhalten. Wenn die dann nach Nah-PD eingearbeitet werden dürfte das keine Probleme geben. (Nimm aber kein asphärischen Brillengläser - die werden sehr gerne auch in Nahbrillen verkauft, haben aber aus technisch optischen Gründen in der Nähe eine deutlich schlechtere Abbildungsqualität.)

Gruß,
Daniel

BeitragVerfasst: 29.02.2008 12:22
von Robert
dabri hat geschrieben:Hallo Robert,


das erscheint mir ein bißchen suspekt. Angenommen du brauchst +5,0 zum Lesen, dann ist das Bild mit +2,0 besser als mit +/-0,0. Lass dich doch einfach noch mal neu refraktionieren und dir wenn das Ergebnis feststeht dir schwächere Werte vorhalten. Wenn die dann nach Nah-PD eingearbeitet werden dürfte das keine Probleme geben. (Nimm aber kein asphärischen Brillengläser - die werden sehr gerne auch in Nahbrillen verkauft, haben aber aus technisch optischen Gründen in der Nähe eine deutlich schlechtere Abbildungsqualität.)

Gruß,
Daniel


Hallo Daniel,
das werde ich wohl als nächstes machen müssen 8)

Danke, Robert

BeitragVerfasst: 18.03.2008 16:09
von emt
hallo dabri,

hier gibt es eine studie von 1982 von roberto kaplan nachzulesen:

http://www.robertokaplan.at/files/spiel ... -sehen.pdf

lg e.

Skiaskop

BeitragVerfasst: 10.10.2014 00:00
von lukita
Und jetzt hole ich auch noch diesen uralten Strang wieder ans Licht. :-)

dabri hat geschrieben:Skiaskope / Retinoscope oder wie sie alle heißen gibt es regelmäßig bei Ebay. [...] Aber die Dinger zu benutzen ist gar nicht leicht. Mein Chef hat was dagegen das ich die Kunden damit quäle. Deshalb haben wir keins über die Firma angeschafft. Aber irgendwann ist privat mal eins fällig. ;-)


Ich habe ja immer noch großes Interesse, die Refraktionswerte unter verschiedenen Bedingungen mit einem Skiaskop zu messen. Gibt es denn inzwischen hier einen stolzen Besitzer eines solchen Gerätes? Die Augenärzte und Optiker, mit denen ich bisher zu tun hatte, hatten leider keins.

Re: Skiaskop

BeitragVerfasst: 10.10.2014 09:58
von lukita
Beitrag von sven » 17.02.2008

sven hat geschrieben:
dabri hat geschrieben:...
Rein physikalisch sind die äußeren Augenmuskeln nicht in der Lage einen Druck auf das Auge auszuüben wodurch dieses länger oder kürzer wird.
...

Das ist natuerlich voelliger quatsch. Da sieht man mal wieder wieviel physikalisches Verstaendnis bei den Medizinern herscht. Da die Augenmuskeln mit dem Auge verbunden sind und es bewegen koennen verformen sie es auf jeden Fall. Die Frage ist nicht ob sie es verformen sondern ob die Verformung so stark sein kann, dass sie optische Relevanz erlangt. Ich weiss das haeltst du jetzt fuer Spitzfindigkeit, es ist aber so.
Schoen waere es natuerlich wenn man ein finite Elemente Modell vom Auge haette. Nur es wuerde einem nicht helfen sich selbst zu heilen, da man die "Schalter" im inneren seines Koerpers finden muss. Meines wissens hat der Bates aber Tierversuche durchgefuehrt um die Frage zu klaeren.
http://www.iblindness.org/books/bates/ch4.html
Du kannst ja gerne ein paar Kaninchen aufschneiden und es ueberpruefen.


Nach meinem Verständnis würde es reichen, ein paar gut durchdachte Messreihen mit dem Skiaskop durchzuführen. Dann kann man die Tiere auch leben lassen, zumal ja auch die Augen von Kaninchen - ähnlich wie die Augen von Hühnern - nicht so viel mit den Augen von Menschen gemeinsam haben.

sven hat geschrieben:Ziemlicher Quatsch an Huehneraugen zu forschen. Huehner sind Fluchttiere und haben ganz andere Augen als Jaeger.
Sie haben keine Nachtsicht (Staebchen) sehen auf der ganzen Retina gleich gut/schlecht (keine Zentrale Fixation) und sie haben keine Stereovision.