Vorstellung und Gedanken zum Forum

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Beitragvon Aniram » 19.04.2011 09:22

Michael M. hat geschrieben:Überzeugt von Augenübungen bin ich derzeit nicht. Denn (ich wiederhole): Kurz bevor man eine Brille braucht, strengt man ja die Augen mehr an - macht also "Augenübungen".


Genau das soll man ja beim Augentrainig nicht machen - das (Über)Anstrengen der Augen (zumindest nach der Bates-Methode).
Nach seiner Theorie sind Fehlsichtigkeiten auf Verkrampfung durch Anstrengung beim Sehen zurückzuführen; und seine Übungen zielen darauf ab, die Augen zu entspannen und wieder zum unverkrampften Sehen zurückzufinden. Er hatte seinerzeit damit überwältigende Erfolge.
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, lese ich gerade E. Liermans Buch (erst Patientin, dann Mitarbeiterin und spätere Ehefrau von Bates) und darin heisst es praktisch in jedem 'Behandlungsbericht' als erstes: "I showed him/her how to rest his/her eyes..."

Dafür, dass wir heutzutage weniger schnell und überhaupt weniger Erfolge erzielen, liegt meines Erachtens daran, dass einerseits sich heutzutage Fehlsichtigkeiten ganz leicht und schick korrigieren lassen und andererseits es kaum möglich ist, in unseren heitigen, durchgeplanten und stressigen Alltag die nötige Zeit und Ruhe für ein wirklich effektibves Training zu finden, vgl dazu hier:

http://www.augen-training.com/zeitaufwand-t1297.html

Dabei muss dann der Aufwand zwangsläufig noch höher sein, um die Nachteile der 'Segnungen unseres modernen Lebens' auch noch auszugleichen.

Aber dann geht es eben langsamer voran. Trotzdem ist ein tolles Gefühl und immer wieder überwältigend, wie klar ich bspw beim Radfahren (nach dieser kurzen Trainingszeit) ohne Sehhilfe alles sehe.
Darüber hinaus hat auch das Augentraining einen entspannenden Effekt auf den ganzen Körper, insbesondere den Kopfbereich. Aber auch zB der Blutdruck (den ich in stressigen Zeiten überwachen muss) reagiert; ganz ohne Medikamente ist er durch die Entspannung allein zT unter 120/70 gesunken. Die klare Sicht ist für mich daher auch eher ein 'Indikator' für die erreichte Entspannung - wenn man sich zu sehr auf das Ziel der 'Augenverbesserung' fixiert, setzt man sich wieder zu sehr unter Erfolgsdruck und wirkt der Entspannung entgegen.
Gruss
Marina
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Beitragvon Martin/T. » 19.04.2011 13:04

Hallo Michael,

erst mal schön, dass Du an der Sache noch dran bist (trotz Wohnungssuche - hoffentlich erfolgreich!).

Deine Oma hat recht. So hab ich das auch gehört als Kind, und so sah man die Sache früher. Dass Optiker hier noch radikaler sind als Augenärzte, ist natürlich auch kein Wunder; es heißt ja sogar, fangt so früh an mit Gleitsicht, wie möglich, dann gewöhnt ihr euch schneller und am Ende braucht ihr sie ohnehin. Dem Credo vor allem gilt meine Kampfansage, denn es schien mir zumindest aus der Distanz (der Unbetroffenheit) so, als ob Gleitsicht keine besonders tolle Lösung ist. Vollverglasung mit durchreglementiertem Gesichtsfeld und große verzerrte Bereiche. Das, was Du jetzt über's Gitarrespielen schreibst, bestärkt mich zusätzlich, auch Derartiges hatte ich immer schon vermutet.

Natürlich ist das eine déformation professionelle. Was ich jetzt nicht als Verschwörung und böse Absicht geißele. Es ist einfach unvermeidlich, dass man die Welt durch die Brille dessen sieht, was einen die meiste Zeit beschäftigt, und das ist nun mal der Beruf. Das machen wir alle so. Gebot von Ethik und Menschlichkeit ist es nur, dabei noch ein wenig offen für Neues und abweichende Ansichten zu bleiben. Ich hab durchaus unter den vielen Optikern, die ich kennen gelernt habe, auch einige gefunden, die diesen (moralischen) Test m.E. bestehen, - obwohl ich mich von keinem wirklich unterstützt gefühlt habe und mir deshalb jetzt auch ohne jede Hemmungen meine Trainingsbrillen in hohen Minusstärken über's Internet bestelle.

Geschichten wie die von dem 101-jährigen sind interessant, aber leider fast immer zu ungenau. Zum Beispiel war ich vor kurzem auch auf einen Diskussionspfad zum Thema Alterssichtigkeit gestoßen (Kommentare sind inzwischen gelöscht), indem sich auf einmal eine "Rentnerin" zu Wort meldete und meinte, was wollt ihr eigentlich, ich bin 62 und lese immer noch Kleingedrucktes ohne Brille. Man weiß aber nie ganz sicher, ob solche Leute nicht einfach wenigstens auf einem Auge (leicht) kurzsichtig sind (oder nach Star-Ops multifokale Linsen reinbekommen haben o.ä.). Wer etwa bei -1 kurzsichtig ist und keine zu großen Ansprüche stellt, kann sich problemlos auch ganz ohne Brille durchschlagen, weil Richtung Ferne wie Leseentfernung nur je maximal 1 dpt. Unschärfe entsteht.

Ich denke trotzdem, dass nicht ausnahmslos alle Alten jedwede Akkommodation verlieren, auch wenn ich das (hier) nicht beweisen kann.

Michael M. hat geschrieben:Kurz bevor man eine Brille braucht, strengt man ja die Augen mehr an - macht also "Augenübungen". Trotzdem wird es nicht besser. Würden Augenübungen etwas bringen, wäre das Forum hier voll von Erfolgsmeldungen. Ich denke aber, daß es sicher einen Weg gibt, die Augen zu verbessern, nur kennen wir ihn nicht.

Ich werde mir jetzt mal Deinen Link angucken.


Ich hab mir mal die Freiheit genommen, den "besten Satz von Dir" zu unterstreichen. So sehe ich das auch, nur muss ihn jeder (dem es genügend wert ist und der Zeit dafür erübrigen kann) für sich selbst finden - immer vorausgesetzt, Du meinst jetzt natürliche Sehverbesserung, denn brauchbare OPs sind ja (noch?) Zukunftsmusik.

Ansonsten kann ich zwar persönlich mit Bates nichts anfangen, kann aber einige Aussagen und Prinzipien von ihm durchaus fett umrandet unterschreiben. Und dazu gehört das, was Dir Marina geantwortet hat. Diese "Übungen" mit dem Rücken zur Wand sind genau die falsche Medizin, denn da unter Sehstress stattfinden, vergestigen sie falsche (kontraproduktive) Sehgewohnheiten (neuromuskuläre Programmierungen) eher und erreichen damit das Gegenteil vom Gewünschten. Ich komme darauf in meinem neuen Pfad zurück, auch wenn ich über das meiste noch nichts Bestimmtes sagen kann.

Mit meinem Link meinst du bestimmt "Kurzsichtigkeit ... Einstellung". Vorsicht, da gebe ich viel an. Die Aussagen sind optimistisch "ge-spin-nt", aber keine ist sachlich falsch. Ich habe bis 8 dpt. Akkommodation fast scharf, und das ist eine Trendwende. Ein Beweis, dass man mit derartigem fast noch jugendlichem Sehvermögen auch 45, 50 und 60 werden kann, ist damit natürlich nicht erbracht.

Es ist halt ein Real-Life-Experiment. Wie ein realistisches Projekt für Dich jetzt aussehen könnte, - da, wo du jetzt stehst -, das intelligenter angestrebt wird als über kontraproduktive "Übungen", kann ich natürlich noch weniger sagen. Aber vielleicht können wir uns ja über die Diskussionen der Sache ein wenig nähern.

Nette Grüße und bis demnächst (der Thread kommt auf jeden Fall bis Ostern [edit 7.8.11: Na ja :oops: ... das werd ich nicht mehr schaffen :arrow: :arrow: ... ]).

Martin
Zuletzt geändert von Martin/T. am 07.08.2011 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Martin/T. » 19.04.2011 20:49

Aber was rede ich, Du machst ja schon den ersten Schritt, indem du jetzt auch wieder auf einfache Lesebrille umsteigst, oder. (die man ja auch nicht absolut immer trägt, wenn's auch ohne reicht)

(?)

:wink:
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Beitragvon Michael M. » 30.04.2011 12:46

Aniram hat geschrieben:Genau das soll man ja beim Augentrainig nicht machen - das (Über)Anstrengen der Augen (zumindest nach der Bates-Methode).
Nach seiner Theorie sind Fehlsichtigkeiten auf Verkrampfung durch Anstrengung beim Sehen zurückzuführen...


Ich hatte rund fünf Jahre eine Brille gehabt. Mit dieser Brille konnte ich besser sehen und brauchte mich beim Lesen nicht mehr anzustrengen. Trotzdem brauchte ich rund fünf Jahre später eine stärkere Brille. Auch als ich noch keine Brille hatte, strengte ich mich beim Sehen nicht an. Trotzdem wurde die Sehkraft irgendwann schwächer.

So richtig überzeugt bin ich also noch nicht.

Dafür, dass wir heutzutage weniger schnell und überhaupt weniger Erfolge erzielen, liegt meines Erachtens daran, dass einerseits sich heutzutage Fehlsichtigkeiten ganz leicht und schick korrigieren lassen und andererseits es kaum möglich ist, in unseren heitigen, durchgeplanten und stressigen Alltag die nötige Zeit und Ruhe für ein wirklich effektibves Training zu finden


Das ist sicher richtig. Überhaupt sollte man nicht zu viel "Hilfe" in Anspruch nehmen. Mitte der 80er Jahre arbeitete ich mal in einer Klinik für chronisch Kranke. Da sah ich viele alte Frauen, die ihr Leben lang nie bei einem Arzt waren. Heute ist es schon eine kleine Sensation, wenn jemand ein Jahr nicht beim Arzt war.

Natürlich wird man heute mehr oder weniger gezwungen, zum Arzt zu gehen. Beispielsweise für das Bonusheft beim Zahnarzt, weil das Jugendamt auf der Matte steht (das Gesetz ist in Planung), wenn das Kind nicht zur Vorsorgeuntersuchung gebracht wurde, oder weil der Arbeitgeber auch bei der kleinsten Unpäßlichkeit einen Krankenschein verlangt. Trotzdem sollten wir vielleicht wieder mehr auf die Selbstheilungskräfte des Körpers vertrauen.

Gruß
Michael
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Beitragvon Michael M. » 30.04.2011 13:00

Martin/T. hat geschrieben:Aber was rede ich, Du machst ja schon den ersten Schritt, indem du jetzt auch wieder auf einfache Lesebrille umsteigst, oder. (die man ja auch nicht absolut immer trägt, wenn's auch ohne reicht)


Ja, ich habe wieder gewechselt. Es war am Anfang eine kleine Umstellung, aber jetzt geht es. Ich war damals ziemlich blöd, den Optikern so viel Geld in den Rachen zu werfen. Das kann man machen, wenn man eine spezielle Brillen braucht, aber nicht bei Altersweitsichtigkeit, wenn beide Augen gleich schlecht sind.

Ich sehe das heute so: Ich brauche zum Lesen oder am PC ein Hilfsmittel für die Augen. Was der Optiker oder Augenarzt bei mir machte, war schon eine "Spezialbehandlung" für die Augen. Das halte ich heute nicht mehr für notwendig, mir reicht die "Sehhilfe". - Aber gut, am Anfang macht man noch (sehr kostenintensive) Fehler.

Gruß
Michael
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