Hab ich's doch gewusst: Kurzsichtigkeit ist eine Einstellung

Hier ist Platz für alle kleinen und grossen Erfolge auf dem Weg zur Verbesserung der Sehleistung. Ausserdem könnt ihr euch hier vorstellen.

Die Brille abgelegt ....

Beitragvon Martin/T. » 29.07.2010 19:05

... was bei andern der erste Schritt ist, kommt bei mir zum Schluss. Na, wenn das mal kein Querulant ist! ...

:!: :!: Siehe aber den Nachtrag unten! :!: :!:

Martin/T. hat geschrieben:Ich versuche jetzt, ein Sensorium dafür zu entwickeln, wie ich "latent gute" (d.h. krampflose) Momente [...] Wenn es mir dann möglich wird, die letzteren zurückzudrängen, kann ich endlich gefahrlos brillenlose Nahsicht genießen.

Und dann wäre die aktive Phase meines Augentrainings zu Ende.

:D

Mehr darüber im nächsten Eintrag.


Das mit dem AKTIVEN, koordinierten Zurückdrängen der kurzsichtigen Nahsicht zugunsten der latent guten Momente (akkommodiertes emmetropes Sehen), ist so eine Sache. Aber wahrscheinlich auch völlig unnötig ...

Ich habe mir letzten Freitag, am 16., einfach ein Herz gefasst und die Prismenbrille beiseite gelegt. (meine Übungsbrille, also eine Art therapeutisches Handicap, keine Sehhilfe, hier zur Erklärung ... aber eben auch ein Präventionsinstrument, zum Schutz der noch fragilen Fernsicht, siehe weiter im Text ...) Jetzt nutze ich die Brille noch für die gelegentliche Auflockerung bei 1m-Lesen, in den ersten Tagen etwa fünf Minuten alle halbe Stunde, jetzt meist seltener und nach Bedarf. Es hatte auf Anhieb insofern Erfolg, als häufige Stichproben ergaben, dass die guten Momente in der (dann nur noch gelegentlichen) Fernsicht proportional nicht seltener waren als vorher bei der durchgehenden (künstlichen) Fernsicht. Direkt nach den und während der Trageintervalle klappt die Scharfstellung in der Ferne aber häufig doch noch etwas sicherer und schneller.

Nach wenigen Tagen schon habe ich die Fünf-Minuten-Regel nicht mehr streng eingehalten und inzwischen trage ich die Brille eigentlich nur noch in den Abendstunden, die bis heute etwas "angefochtener" sind.

"Angefochtener" meint, dass ich zuletzt immer deutlicher meistens in den Vorabendstunden eine Art Erschöpfungsmoment mitgekommen hatte, wo die Nahsicht anstrengend wurde, (*) diese Anstrengung dann mit Gewalt erbracht wurde und daraufhin die Fernsicht blockiert war. Danach waren gute Momente (Ferne) den ganzen Abend über kaum mehr erreichbar.

(*) Schwer zu beschreiben, inwiefern das "anstrengend" war: Es war jedenfalls ein distinktes unangenehmes Gefühl, nicht so sehr "überlastet" als vor allem irgendwie "impotent", auch leicht desorientiert, schwindelnd.

Ich denke, diese Erschöpfungsmomente sind darauf zurückzuführen, dass auch die Prismenbrille - zwar deutlich weniger als die einfache Lesebrille, aber eben auch sie - die unterbewusste Sehkoordination auf die Dauer durcheinander bringt. Das ist eben die Kehrseite, wenn man nicht mehr - wie in den ersten Tagen - durch die Optik reingelegt wird, den Bildschirm für eine "Kinoleinwand" zu halten: Das Bewusstsein identifiziert gleiche Orientierungswerte mit verschiedenen Seheinstellungen.

So wichtig die Brille auch bisher war, um die Herausforderung in den Sehalltag hineinzuholen und damit ein aktives Training zu ermöglichen, (was es nach Bates ja eigentlich nicht gibt, - aber was soll ich sagen, wenn ich's erlebe: probieren geht über studieren!) sie ist nun selbst der letzte verbliebene Hemmschuh.

Ist bzw. war. Die ersten zwei Wochen Rückgewöhnung an die natürliche Sehausstattung sind jedenfalls ein voller Erfolg. Allmählich wird's auch abends besser. Das so vertraute Gefühl eines "dicken" linken Übungsauges geht in dem Maße zurück, wie die (latent) guten Momente die Oberhand gewinnen.

Somit kann ich endlich sagen: Ich bin so gut wie "durch". :wink:

----------------------------------------------------------------

Nachtrag 4.12.2010: Wenn ich das hier schreibe, habe ich schon wieder etliche Wochen mit (fast) dauerndem Brilletragen hinter mir. Doch ohne Reue. Auch die Analyse (aus den letzten Abschnitten dieses Kommentars) kann ich nicht mehr unterschreiben: Die "asthenopischen Beschwerden" (die ich im Kleindruck beschrieben habe, ich denke, dieser - ja an sich vage - Begriff trifft es am besten) werden durch die allgemeine "Neigung zum Verkrampfen" ausgelöst, die daher kommt, wenn ein (oder beide) Auge(n) in einem Bereich arbeitet, in dem es Schwierigkeiten hat oder wo beide Augen im Zusammenspiel Probleme haben (Orthophorie, gleichmäßige Schärfe). Das kann ich inzwischen derart verallgemeinern, nachdem ich auch vom Nahsehen her eine umfassendere Erfahrungsgrundlage habe. Sie sind aber allgemein auf dem Rückzug - trotz wieder häufigeren Brilletragens.

Das Brilletragen an sich schadet nicht (nur für unprismatische Lesebrillen würde ich mich aber auch weiterhin nicht verbürgen :!:). Die Schwäche der Abendstunden ist weithin überwunden. Auch der Anpassungsbedarf nach der Naharbeit wird immer freundlicher.

Mal schaun, wie lang's noch dauert. :wink: ... bis ich wirklich den Brillen nichts mehr abgewinne, weil die Fernsicht prompt und sauber kommt. Mittlerweile ist die Wahrscheinlichkeit dafür etwa 50%. So hoch wie noch nie. Auch die "Hintergrundsehschärfe", also der durchschnittliche Visus (in der Ferne) oder besondere Konzentration aufs Sehen, hat sich seit Sommer wieder deutlich gebessert. Oder auch seit letztem Winter, wo man den Vergleich leicht ziehen kann.
Zuletzt geändert von Martin/T. am 04.12.2010 22:34, insgesamt 5-mal geändert.
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Training am Nahpunkt

Beitragvon Martin/T. » 19.10.2010 15:21

Eine Überprüfung meiner primären Ziele am Fernpunkt (also Sehtest) steht in nicht allzu ferner Zukunft wieder an, aber zunächst mal etwas anderes.

Ich hab mir jetzt aus dem Internet Brillengläser der Stärke -6 besorgt und damit mein Nahsehvermögen ein wenig getestet, bzw. angefangen zu trainieren. Und es ist wirklich so, wie ich erwartet hatte (bzw. noch ein bisschen besser):

a) Mein Akkommodationsmaximum ist zunächst einmal 8 dpt. auf dem linken und um die 7,5 dpt. auf dem rechten Auge unter Fernsicht, d.h., unter Berücksichtigung der leicht positiveren Fernwerte rechts ist die Akkommodationsspanne beide Male ungefähr (knapp) 8 dpt. Damit ist normales Lesen aus der Hand mit dem linken Auge in den meisten Fällen (Beleuchtung, Momentverfassung) noch gut, mit dem rechten Auge grade nicht mehr (außer bei gutem Licht) möglich.

b) Diese Tests kann man mit Minusbrille tatsächlich viel besser durchführen als in der natürlichen Nahsicht, wo man auf 13 cm meist keine aussagefähigen klein genugen Strukturen hat und schon die Fixierung der Entfernung (zum jeweiligen Auge) Probleme macht. (einziger Nachteil: durch Brillen so weit neben den eigenen Werten kann man natürlich immer nur mit jeweils einem Auge sehen, das dürfte klar sein - sonst ist es ein Folterwerkzeug oder setzt ganz falsche Lernanreize)

c) - und das ist das wichtigste - Der Trainingsaspekt dieser Nahseheinlagen (denn natürlich mache ich das nur für wenige Momente am Stück, immer mal wieder ein Minütchen oder so) geht ebenfalls viel besser als ohne Brille, denn ich bin schon nach drei Tagen verblüfft, wie ähnlich die Verhältnisse überhaupt zum Trainings am Fernpunkt sind. Es hat nichts mit Quetschen oder Hochleistungssport für die Augen zu tun. (ein Vorurteil, das durch Optikermeinungen wie diese hier genährt wird, wo pausenlos von der "Anstrengung" die Rede ist, die selbst bescheidene Nähe bereiten müsse) Selbst den Muskeltonus an sich spürt man in guten Momenten (besonders morgens) fast gar nicht.

Die oben geschilderten Werte sind die schlechteren; in guten Momenten gibt es schon jetzt einen Spielraum von bis zu 0.5 (weiteren) dpt. Richtung Nähe. Und diese guten Momente unterscheiden sich von den verblockten ganz ähnlich wie am Fernpunkt - nicht durch mehr Gewalt, sondern durch die erfolgreich eingesetzte, "potente Art der Entspannung". Für dieses Ausklinken aus dem falschen und Eintauchen in den richtigen Modus sind meiner Beobachtung nach nun aber die scharfen Strukturen (also das Schriftbild mit guten Kontrasten) die nötige Animation, die das Auge (zumindest anfangs) braucht.

d) Auf diese Art vermute ich schon nach drei/vier Tagen mit der Brille einen gewissen Trainingseffekt, den ich über Jahre des "Immer mal wieder ganz nah auf die Nägel-Schauens" nicht hingekriegt hatte.

:wink:

Bis dato entsprechen meine Werte noch grob gepeilt dem günstigeren Ende der offiziellen Duane-Kurve für den Verlauf der Alterssichtigkeit und geben mir keine Grundlage, die dahinter stehende Theorie, die ich zumindest zum Teil für einen "Optiker-Zweckfatalismus" halte, als solchen zu entlarven. Mal schauen, ob es nicht gelingt, in den nächsten Wochen vielleicht die eine oder andere halbe Dioptrie effektiv zurückzugewinnen und somit den Beweis schon ein Jahrzehnt vor meinem "lesebrillenpflichtigen" Alter zu erbringen.

:feil:
Zuletzt geändert von Martin/T. am 22.10.2010 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
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WAAAHNSINN

Beitragvon Martin/T. » 22.10.2010 16:48

..., ich glaube, das Nahtraining zeigt bereits Wirkung. Das wäre wirklich zu genial. :fröhlich:

Wahrscheinlich demnächst mehr ...

Nachtrag, 13.11.: Ja, es wird wirklich besser, aber nicht ganz so schnell wie erhofft. Das Lesen aus der Hand mit -6 (also bei etwa 8 dpt. Akkommodation) klappt nun auch mit dem rechten Augen "in den meisten Normalverhältnissen" (Licht, Schriftgröße); anfangs klappte es ganz überwiegend nicht. Links ist nur mehr einen Tick besser (hab auch hpts. rechts trainiert). Also auch am Nahpunkt Angleichung.

Die Umstellung zwischen Extremakkommodation und Fernpunktsehen geht viel, viel besser und schneller als am Anfang, da bin ich wirklich zufrieden. Seitdem die ersten Wochen rum sind (wenige Wochen), habe ich nun ganz eindeutig den Eindruck, dass die Hinzunahme des Nahpunkttrainings mein allgemeines Augentraining belebt, nicht belastet.

Die Akkommodationsspanne reicht inzwischen eindeutig über die 7 dpt. (1m Entfernung für -6) hinaus, denn ich sehe, wie Fokussierung auf einen näheren Gegenstand die 1m wieder unschärfer werden lässt. Dennoch kommen alle diese sehr nahen Entfernungen nie so ganz definiert scharf (und dann wieder uncharf) wie in der Nähe des Fernpunktes, sondern es ist mehr ein breiiger Übergang.

Ich führe das darauf zurück, dass die Linse in diesen kugeligen Formen vielfältige Brechungsfehler höherer Ordnung erzeugt, oder vielleicht sogar ein wenig multifokal wird (also etwa in den Randbereichen anders bricht, weniger oder mehr gekrümmt ist, als in der Mitte).

Und warum auch nicht? Die Linse wächst ja, wie es heißt, ein Leben lang. Und wenn man immer der "Optikerphilosophie des eingerosteten Auges" folgt, dann erntet man eben irgendwann tatsächlich die Optikerprophezeiungen vom sklerotisierten Auge. Die Linse wird unelastischer, und schafft die Randbereiche mehr schlecht als recht, bevor sie sie gar nicht mehr schafft. Ich bin dabei zu eruieren, ob "unelastischer" wirklich heißt, dass es irgendwann gar nicht mehr geht. Schließlich verhärtet sich auch die Wirbelsäule ein Leben lang. Und dennoch gibt es immer auch die Möglichkeit, so in Übung zu bleiben, dass man auch als alter Mensch noch hüpfen, kauern und kriechen kann.

:wink:
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"Einstellung" Kurzsichtigkeit abgestellt (!!!)

Beitragvon Martin/T. » 22.01.2011 16:39

Hallo Freunde,

heute ist es so weit. Ein Sehtest ergab nun folgende, von Emmetropie praktisch nicht mehr unterschiedenen Werte:

R: +0.25 mit -0.25, Achse 18°
L: +0.25
(plus!)

:D :D :D

Also Links hat das "Unmögliche" geschafft, ist entweder "in die Kürze gewachsen" oder hat der Augenlinse flachere Geometrien "beigebracht", als vorher "anatomisch festgelegt" war. Und fast noch besser: Rechts hat derweil nicht ebenso ins Plus hinein zugelegt.

Computermessungen zuvor bei Apollo und dann auch beim Tester (Optik Longin) ergaben wieder die gewohnten "Phantasiewerte", - dazu später kurz noch mehr - zunächst mal bin aber wohl eine Erklärung schuldig:

:arrow: Viele werden schon vorher nicht mehr verstanden haben, wie ich bei den Werten noch von ernsten Problemen sprechen konnte. Die Werte haben meine reale Sehproblematik nicht ausgedrückt. Die war schon etwas größer, und ist aber jetzt wohl endgültig am Ausklingen.

Seit April 09, wenige Monate nach Beginn des Trainings, hatte ich links messbar eine halbe Dioptrie abgebaut. Dann stagnierten die Werte bis vor heute. Gute Momente hatte ich aber seit damals auch immer wieder bis Unendlich, aber in diesen (neuen Fern-)Einstellungen (meist) keinen guten Visus, und generell keine Leichtigkeit des Sehens! Es gab (teils deutliche und dann zunehmend auch auf's Nahsehen sich ausweitende) asthenopische Beschwerden vom der Augenkoordination her (Winkelfehlsichtigkeit) und dazu die Unsicherheit der Einstellung links plus den Astigmatismus (mit wechselnd gemessenen Achsen :!:) rechts. Seit der Trainingsphase mit der Prismenbrille (März 10), - wo ich erstmals beidäugig trainierte und Binokulartests machte, konnte ich auch feststellen, dass gute Momente links meist grad nicht die scharfen rechts waren und umgekehrt.

:(
-----------------------------------

Was ist nun zuletzt passiert? Die Prismenbrille habe ich um die Jahreswende tatsächlich, und diesmal endgültig, als Trainingswerkzeug abgelegt. Siehe hier. Sie hat ihren Dienst getan; es ist heute nicht mehr nötig, die Minuten mit Ferneinstellung zu maximieren. Die lockeren Phasen, wo die Deakkommodation prompt und sauber klappt, sind inzwischen in der Mehrheit und werden auch durch Nahsehen bis in die Abendstunden kaum mehr beeinträchtigt.

Diese Entwicklung ist zum Teil "von selbst" gekommen, wurde aber nochmal beschleunigt, als ich zur Jahreswende dazu übergegangen bin, die Lesebrille (ohne Prismen) wieder für die Ferne (und nur für die Ferne, >3m, wo keine Konvergenz Akkommodationsimpulse auslösen möchte) als Gegenbrille (also in etwa analog der Unterkorrektur bei stärkerer Kurzsichtigkeit) einzusetzen. Die Vernebelung verstärkt den Unterschied zwischen guten und schlechten Momenten so stark, dass daran für die meisten Alltagssituationen (natürlich fahre ich nicht damit Auto) sich die Frage von Erkennen und Nichterkennen entscheidet. Das gibt einen starken Trainingsanreiz. Auch David de Angelis berichtet ja, wenn ich mich recht entsinne, dass er für die letzten Vierteldioptrien lange gebraucht hat, und die Unterkorrektur ist ja auch nach allen Erfahrungsberichten hier im Forum immer eine Grundvoraussetzung.

Eigentlich sollte das Auge ja mit oder ohne Unter-/Gegenkorrektur am Fernpunkt, d.h. entspannt sehen, aber es ist erfahrungsgemäß nicht das gleiche. Ohne Brille konnte/kann ich den Momentanzustand meist nur ahnen, mit Brille springt er mich regelrecht an.

Das liegt zum Teil an der Brillenoptik (Vergrößerung und Auffächerung von Bildpunkten), zum größeren Teil aber an der Augenoptik. An einem unterschwelligen physiologischen Effekt (Neigung zum Verkrampfen), der zu Beginn meines Trainings ja so stark war, dass ich damals das Glas (+1 dpt.) mir nur vor's Auge (vor's linke) zu halten brauchte, beim Blick in die Ferne, damit ich auf der Stelle praktisch nichts mehr sah. Das Auge verkrampfte spürbar, selbst Leuchtziffern wurden ein einziger Matsch. Ich habe in meinen frühen Posts davon erzählt, wie ich dann zunächst versucht habe, diese Leuchtziffern durch die Brille scharf zu bekommen. Es ging da nicht um Schärfe von ein paar Vierteldioptrien mehr oder weniger.

:|

Seit dem Jahreswechsel arbeite ich nun gezielt an dieser irregulären Sehschwäche bzw. -instabilität (hpts links), die etwas mit dem Doppelt- bzw. Mehrfachsehen zu tun hat, von dem ich schon öfter sprach, und das ich anfangs als Preis für den Fortschritt bei den Dioptrien annahm und fast sogar begrüßte. Jetzt ist es störender als eine (zusätzliche) Dioptrie. Dieses "Ghosting" kann ich sehr gut anhand von Nachtlichtern (grüne Ampeln am dratischsten, oder LEDs im Zimmer) durch die Brille beobachten. Auch der Mond oder Sterne eignen sich, am Tag Zweige. Oder der beleuchtete Teil von Straßenlaternen, ob es ein Hals ist oder ein Geschmiere. Dann kann ich einen mentalen Einfluss nehmen, indem ich durch Konzetration auf das richtige Licht (meist GIBT es ein "richtiges", in ungünstigen Momenten hat man zwei zur Auswahl, und manchmal mutiert der Schatten zum Hauptbild, -> Sehachseninstabilität!) nachhelfe, dass sich die Augenoptik entspannt und rekonfiguriert. (die Linse reformiert, ist mein Verdacht, und "pust" auf die, die meinen, das ginge nicht!)

Das Ergebnis der bisherigen drei Wochen zeigt einen schnelleren Fortschritt auf, als in den meisten anderen Unterphasen meines Trainings. Und an der Problematik links hängt, - meiner seit Anbeginn bestehenden Intuition zufolge - auch der Astigmatismus bzw. Instabilität rechts, sowie das binokulare Ungleichgewicht, das heute beim Sehtest sogar dem Optiker auffiel, weil ich binokular seit Ablegen der Prismenbrille bewusst nichts mehr unternehme, und es da zur Zeit gewaltige Umstellungsaktivitäten gibt. Die laufen aber unterschwellig am besten.

:wink:
-----------------------------------

:arrow: Die Computermessungen bei Apollo waren, wie bei den meisten Optikern, wieder viel zu hoch (negativ). Die messen einfach: wo ist das positivste Glas, bei dem es noch nicht zu einem Visusabfall kommt. Und das ist nun mal bei mir (wenn erkennendes Sehen ausgeschlossen ist, wie in diesen Geräten) in der Gegend meines langjährigen Fernpunktes. Heute sogar noch etwas schlechter, weil in meinem Sehsystem zur Zeit Turbulenz herrscht.

Longins Autorefraktometer muss irgendwie nach anderem Prinzip arbeiten; er maß mich links komplett bei Null, und rechts mit Phantasiewerten im Zylinder (-1,0). Wie seit eh und je. :? Außerdem misst er mich konsistent (schon seit 2009) mit hohen Hornhautzylindern (heute bei 1.5 dpt.), die sich jedesmal im eigentlichen Sehtest (Gott sei dank) nicht bestätigen. Da ich denke, dass diese Hornhautvermessungen objektiv sind, ist das sehr verblüffend, weil es ja wohl zeigt, dass das Auge innerlich (über Muskeln und Linse ( :?: ) eine Menge wieder korrigiert bekommt.

Oder versteh ich das was falsch?


:arrow:
So, hoffentlich in drei bis sechs Monaten dann den nächsten Fortschrittsbericht. Auch der Visus hat bestimmt noch Potential.

Liebe Grüße an alle Mittrainierenden und hoffe, dass sich von meinen Selbstpreisungen keiner deprimiert und etliche ermuntert fühlen. Der Optiker hat die Möglichkeit einer Sehverbesserung nun gesehen. Er ist nicht der Typ, der viele Mienen verzieht, aber ich denke, er hat aufgemerkt.

:)
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Re: "Einstellung" Kurzsichtigkeit abgestellt (!!!)

Beitragvon Nicole » 22.01.2011 19:57

Hallo Martin,

das klingt ja guuuuuuut! :D

Martin/T. hat geschrieben:Seit dem Jahreswechsel arbeite ich nun gezielt an dieser irregulären Sehschwäche bzw. -instabilität (hpts links), die etwas mit dem Doppelt- bzw. Mehrfachsehen zu tun hat, von dem ich schon öfter sprach, und das ich anfangs als Preis für den Fortschritt bei den Dioptrien annahm und fast sogar begrüßte. Jetzt ist es störender als eine (zusätzliche) Dioptrie. Dieses "Ghosting" kann ich sehr gut anhand von Nachtlichtern (grüne Ampeln am dratischsten, oder LEDs im Zimmer) durch die Brille beobachten. Auch der Mond oder Sterne eignen sich, am Tag Zweige. Oder der beleuchtete Teil von Straßenlaternen, ob es ein Hals ist oder ein Geschmiere. Dann kann ich einen mentalen Einfluss nehmen, indem ich durch Konzetration auf das richtige Licht (meist GIBT es ein "richtiges", in ungünstigen Momenten hat man zwei zur Auswahl, und manchmal mutiert der Schatten zum Hauptbild, -> Sehachseninstabilität!) nachhelfe, dass sich die Augenoptik entspannt und rekonfiguriert. (die Linse reformiert, ist mein Verdacht, und "pust" auf die, die meinen, das ginge nicht!)


Hmmmm....mental....wie genauer?
Kannst du das beschreiben?

Lieben Gruß
Nicole
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Re: "Einstellung" Kurzsichtigkeit abgestellt (!!!)

Beitragvon Martin/T. » 22.01.2011 20:42

Nicole hat geschrieben:Hallo Martin,

das klingt ja guuuuuuut! :D

Martin/T. hat geschrieben:...


Hmmmm....mental....wie genauer?
Kannst du das beschreiben?

Lieben Gruß
Nicole


Danke, Nicole.

"Mental" ist bei mir immer sehr nah an der "Gymnastik", aber auch das ist ein hochtrabender Begriff. Eigentlich tue ich nicht viel "aktiv", aber es ist doch sehr aufmerksamkeitsintensiv, und ich denke es ZIEHT eine Spur auf diesen halb unterschwelligen sensomotorischen Bereich, in dem die Sehsteuerung, Gewohnheits- und dann auch irgendwann (anatomische) Formbildung (nach unserer, der Augentrainingsgemeinde Meinung) stattfindet.

Zunächst mal schaue ich genau hin, ich FRAGE mich überhaupt mal, was ist das, was ich da sehe; wie viele Lichter sind da, wo ist das Zentrum dieses komplexen Lichtgebildes, was bei mir leider immer noch meistens aus (bes. grünen) Ampeln wird. Dadurch werden die schlechten Einstellungen (physisch) unterschwellig verworfen (mental). Die guten Einstellungen (wo ich dann nur ein Licht, wenig Schmierlicht oder zumindest ein klar definiertes Hauptlicht sehe) werden dagegen mit einem mehr als gewöhnlich bewusst gemachten Gefühl der Entspannung in Verbindung gebracht, und dieses Gefühl (der Begriff ist eigentlich unzureichend; es ist eine komplexe seelisch-körperliche "Idee" vom entspannten Sehen) versuche ich zu reproduzieren und dadurch allmählich in Gewohnheit zu überführen.

Momente, wo das nicht möglich ist, schreibe ich ab; da versuch ich einfach nichts zu tun bzw. - und das ist jetzt neu - ich kann dann wenigstens "Lichter zählen"; auch sehr interessant. Ansonsten ist es ja mein uraltes Thema: "gemachte Entspannung", bei permanenter instantaner Ergebniskontrolle. Früher ging das nur per Fernpunktlesen; jetzt geht es ständig.

Irgendwelches Nachkrampfen kommt mir aber nicht mehr unter. Das war einmal - bei mir. Hab ich schlicht nicht mehr nötig. "Mental" heißt bei mir aber trotzdem eher physiologisch, als irgendwie "psycho-energetisch". Das letztere ist nicht mein Ding (wertneutral festgestellt).

:wink:
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Beitragvon Martin/T. » 22.01.2011 22:08

Oder um es noch mal etwas direkter zu erklären: Es geht um sowas wie eine "Technik" eines innerlichen Augen-Ausschüttelns. Wenn ich einen Moment hab, den ich "abschreiben muss", krampfe ich nicht nach. Aber ich versuche neu hinzuschauen. Das heißt zum Mindesten immer blinzeln.

Oft erahne ich schon an der Art, wie ich die Augen aufschlage, - in diesen wenigen Augenblick-Bruchteilen -, ob ich in einen guten oder schlechten Moment hinein gerate, und im nächsten Moment kann ich es kontrollieren. Nach der Art, wie gut Erwartung und Ergebnis übereinstimmen, merke ich, ob ich in einer guten oder weniger produktiven Phase (Stunde) bin. Die schlechten Phasen sind nicht mehr so schlecht, dass ich verführt werde, Verbesserung erzwingen zu wollen; das war früher schon ein Problem. Nach einmal schlafen, oder manchmal schon einer Stunde normalen Alltagssehens, bin ich oft schon wieder in anderem Fahrwasser.

In den guten Phasen kann ich Richtig-Blinzeln regelrecht lernen. Blinzeln muss ich sowieso immer; also kann ich auch gleich versuchen, es richtig zu machen. Das ist dann aktives Lockerlassen. Ein schlechtes (innerlich hartes) Blinzeln führt mich in einen verkrampften Moment (direkt ablesbar an den Schmierlichtern, Dopplungen, Schatten oder sogar Lichter-Trauben). Ein gutes Blinzeln führt zu einem einfach schönen Bild und einem leichten, durchdringen Blick. Selbst durch die Lesebrille.

Indem ich das bewusst mache, entziehe ich mir den Mittelgrund eines "einfach normalen" Blinzelns. Es ist entweder gut oder schlecht. Natürlich gibt es auch mittelgute Ergebnisse, aber ich blinzle nicht dadurch gut, dass ich es lässig, unachtsam mache. Sondern ich versuche mich beim Blinzeln an die gefühlte Idee vom richtigen Sehen zu erinnern und sie in den physischen Vorgang hinein zu evozieren. Dadurch bin ich aktiv. Wenn es mir gelingt, ist das Blinzeln gut, das Sehen scharf und anstrengungslos. Dadurch bin ich entspannt.

Aktive Entspannung eben. Das Ergebnis von Phasen (Stunden), wo das gut gelingt, ist eine spürbare Minderung des immer noch in Resten (aber in den letzten Wochen deutlich gemildert!) permanent vorhandenen Druck- oder Krampfgefühls, die "innere Verklebung" des linken Auges.

Ich weiß gar nicht, ob diese Erklärungen für viele vielleicht völlig unverständlich sind, weil sie einfach etwas anderes erleben. Manchmal denke ich nämlich, ich bin von Anfang an gar nicht richtig kurzsichtig gewesen - wie eine fehleingestellte Kamera -, sondern hatte nur diesen Krampf plus unregelmäßigen Sehfehler im Fernbereich. Aber andererseits: wenn es so gewesen ist, wer von den Augenärzten oder Optikern hat mir das vorher gesagt? Die Diagnose Pseudomyopie gibt es schlicht nicht, außer in den wenigen Fällen, wo ein direkter Muskelkrampf (meist auch nur kurzfristig) nachweisbar ist. Alles, was ich Krampf nenne, ist es wohl nicht im medizinischen Sinne. Es ist wohl eher ein zwang-, weil gewohnheitshafter Muskelfehlgebrauch, gepaart mit (dadurch) deformierter Anatomie.

Viele von den richtigen Kurzsichtigen sind es wohl auch gar nicht richtig.

:wink:
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Beitragvon NinaBerger » 23.01.2011 10:42

@Martin
Ich lese deine Beiträge immer sehr gerne, weil sie so analytisch und durchdacht sind und sich so intensiv mit der Materie befassen. Daraus kann ich selbst auch viel lernen. Ich wollte mich bei dir dafür bedanken, dass du es für uns so genau und nachvollziehbar darstellst.

Weiterhin noch gute Fortschritte wünschend

Nina
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Beitragvon Martin/T. » 23.01.2011 20:34

@Nina

:D :D :D
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Beitragvon Martin/T. » 18.02.2011 10:48

Ich habe in den vergangenen Wochen, als mein "Ghosting" noch ausgeprägter war (ist langsam auf dem Rückzug), Abdecktests gemacht und dabei Folgendes festgestellt:

Der normale, häufigste Form (obwohl das wechselt, aber das ist die Grundform) ist, dass ich leicht links neben dem Hauptbild (mit dem linken Auge) versetzt einen Schatten sehe. Der verschwindet, wenn ich von links kommen die Pupille teilweise abdecke, schlagartig.

Das entspricht meiner Theorie von der sich reformierenden Augenlinse, weil der "Ghost" offenbar vom linken Teil der Augenoptik erzeugt wird, der wiederum auf den rechten Teil der Netzhaut abbildet. Wenn nun die linken Randbezirke der Linse nach wie vor (wie zu Myopie-Zeiten) zu steil anwachsen, während im Rest der Linse schon die korrekte Krümmung herrscht, dann gäbe das genau das Ergebnis, weil diese Randbezirke dann einen Teil des Lichtbüschels zu weit rechts auf die Netzhaut werfen, was wiederum links neben dem Bild wahrgenommen wird.

Ist kein sehr zwingender Beweis, aber mir reicht's. Nehmt das noch zusammen mit dem, was ich in "Schatten, Schlieren, Dopplungen" speziell über die Schlieren beobachtet hab (dass sie ein Indiz für den sich wieder verkürzenden Augapfel sind), und ihr habt, wenn ihr mir glauben wollt, das Bild für die Überwindung der Myopie zusammen.

Apropos, nachsehen. Ich habe den ersten Beitrag überarbeit. Er enthält jetzt ein Inhaltsverzeichnis. :!:

:wink:
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Inhaltsverzeichnis, @Sven

Beitragvon Martin/T. » 18.02.2011 11:30

Schaut gelegentlich in den ersten Beitrag, er enthält jetzt ein Inhaltsverzeichnis und noch eine kleine Stellungnahme.

:regeln:

Bei der Gelegenheit wollte ich mich nochmal an Sven wenden, weil so einige hitzige Debatten zwischen uns gelaufen sind (mehr auf anderen Pfaden), und ich jetzt beim Querlesen meines Pfades seine Position noch einmal im Kontext erfasst habe. Sie ist in sich konsistent und enthält einige Vorzüge, das muss ich zugeben. Geheuer ist sie mir trotzdem nicht, Sven, aber das will ich hier nicht wieder aufwärmen. Nur einige Bemerkungen:

Wie Du am 26-01-10 geschrieben hast, "spielen wir" erstmal tatsächlich "in einer anderen Liga" und reden daher oft aneinander vorbei. Das drückt sich allein schon dadurch aus, dass meine Augen in den meisten Alltagssituationen eben überhaupt nicht gefordert sind (oder waren, seltsamerweise spüre ich sie heute beim Nahsehen viel mehr, weil sie immer noch beschäftigt sind, sich neu einzustellen) und ohne massive Vernebelung mit Gegenbrillen (was wir wohl beide ablehnen) über einen geistigen Ansatz gar keine besondere Muskelaktivität produzieren kann.

Dadurch kommt es dann, dass ich, wie du am 17-03-09 bemerkt hast, ich manche Grundlagen zielführenden Sehtrainings erst sehr zu einem späteren Stadium entdecken konnte.

Infolge dessen kam es schon am 18-02-09 zwischen uns beiden zu einer Art "Wett"-Streit, (ob die früh bei mir abklingenden Schmerzen ein gutes Zeichen sind) bei dem ich jetz im Nachhinein doch eingestehen muss, ich habe zumindest nicht Recht behalten. Die langen stagnativen Phasen, bei denen ich nur bis zum Fernpunkt gegenkorrigiert habe und versucht habe, meine guten Einstellungen möglichst lang zu ziehen, hätten sich vielleicht abkürzen lassen, wenn ich früher wie seit Januar Fern-vernebelt hätte. Allerdings ist auch das ja mehr David de Angelis' Ansatz, nicht Deiner. Das Auge hätte aber weiter stärker gefordert bleiben müssen. Zwar nicht unbedingt in der damaligen Situation (Frühjahr 09), wo ich erst noch mit Hizon zusammen Entspannung entdecken musste, aber spätestens ab den Phasen, wo ich mit Binokulargeschichten und dann im letzten Jahr mit der Prismenbrille wohl zu passiv geblieben bin.

Ich muss ehrlich sagen, ich hab mich übermäßig abschrecken lassen von deinen "martialischen" Beschreibungen mit Schmerzen und schwerem Atmen beim Sehen, weil ich das so nicht erlebe und auch nicht ganz so erleben will. Wenn Du mir wenigstens erklären könntest, WAS dich beim Sehen ins Schnaufen bringt. Mir ist das schleierhaft, und ich weiß auch nicht, ob's gut ist. Ob's gut ist, sich so konsequent um die eigentlichen entspannenden Phasen beim Sehtraining zu bringen und - übrigens auch! - bei starker Kurzsichtigkeit komplett auf Brillen zu verzichten, wodurch die natürlich Akkommodation (im Gegensatz zur Pinoierarbeit gegen den Fernpunkt) ja nie richtig gefordert wird. Selbst ich als quasi Normalsichtiger benutze ja seit einiger Zeit Minusbrillen (immer mal für einige Augenblicke) und finde, dass ich sehr davon profitiere. Gibt es da nicht doch eine gewisse irrationale Brillenphobie in der Augentrainingsgemeinde.

Das wären so Fragen an Dich. Aber sie gehen mich letztlich nichts an, und ich verlange an dieser Stelle natürlich keine Antwort. Was ich für mich erkenne, ist, dass ich mich doch im Rückblick erkennbar über weite Zeiten zu sehr "gepflegt" habe. Das war das, wovon du gewarnt hast. Zu Recht, wie ich jetzt erkenne.

Das Auge muss sich selbst regenerieren können, aber es muss dabei dem Geist folgen, der es ordentlich rannimmt, indem er sich auf es verlässt. Vielleicht können wir uns auf dieser Linie wieder einigen.

In jedem Fall möchte ich mit einer Bemerkung schließen, die ich schon einmal ganz früh irgendwo im Forum gemacht habe: ich möchte den Tag noch erleben, an dem auch Du in diesem Forum von wirklich durchgreifenden Erfolgen (auch mal im Sinne: runterspannen) berichtest. Und das nicht nur beim Fahrradfahren (wo du mich allerdings leider inzwischen gewaltig abgehängt hast :clap: :evil: )

In diesem Sinne,
kamerdaschaftlichen Gruß,

:wink:
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Beitragvon sven » 18.02.2011 13:45

Hallo Martin,

dein Beitrag macht mich froh. Vielen Dank dafür.

Ich werde Dir was antworten, wenn ich Zeit habe.

LG

Sven
Schoene Gruesse

Sven
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Beitragvon Martin/T. » 11.04.2011 16:49

Noch ein weiterer, und absehbar der letzte, Sehtest auf Dioptrien. Denn mit dem heutigen Ergebnis erkläre ich die aktive Phase meiner Bemühungen um Sehverbesserung für abgeschlossen. Ab jetzt geht es nur noch um Erhaltung, bzw. in der allernächsten Zeit noch ein wenig um Stabilisierung.

Ergebnis:
Re: -0.25 mit -0.25 um 27°
Li: 0.0 mit -0.25 um 93°


Nur zwei kurze Gedanken:
Erstens: :arrow: Dass hier das rechte Auge myoper gemessen wurde als das linke entspricht in keiner Weise meinem Alltagserleben. Es zeigt aber, dass das ganze Konzept von Gläservergleichen für mich jetzt kaum mehr Sinn ergibt. Der Gesamtbefund der letzten zwei Tests plus der eigenen Beobachtungen aus der betreffenden Zeit ist: Null mit Schwankungen.

Als die Optikerin mir schließlich die Werte in die Testbrille gab, war (binokular) das linke Bild deutlich matter. Als ich ihr sagte, von welchen Werten ich herkomme, gab sie mir den Vergleich links, und ich sah (mit den -0.75) NICHT messbar mehr. Noch deutlicher als beim Januar-Test merkte ich, dass die Momentanschwankungen die Gläserunterschiede in den Schatten stellen. Dazu kommen noch die Parameter Einäugig oder Beidäugig, Lichtbedingungen, Tagesschwankungen, und und und.

Zweitens: :arrow: Einzeln betrachtet ist selbst das rechte Ergebnis beruhigend, denn es zeigt, dass auch der Zylinder, der bis letztes Jahr immer mit 0.5 um 15 bis 20 Grad herum gemessen wurde, nicht in Stein gemeißelt ist. In der heutigen Messung (genau wie im Januar) ist er nicht mehr signifikant. Ebenso links.

Die -0.25 sphärisch rechts könnten am ehesten eine Begleiterscheinung meiner besonders in den letzten Wochen etwas fanatisch ausgeführten Extremakkommodationsübungen (mit der Minusbrille, dazu mehr im nächsten Beitrag) sein. Denn das geschah in allererster Linie rechts. Wie gesagt, der Effekt erscheint nur in der Prüfsituation.

Kurz noch aus dem Alltag:
Das Ghosting links ist sehr zurückgegangen. Es tritt vor allem noch auf, wenn ich das (rechte) Partnerauge mit dem Lid schließe (was - immer noch - irgendwelche Spannungen quer über's Gesicht schickt) oder wenn ich die Vernebelungsbrille (+1 dpt. für die Ferne) trage. Ohne das gibt es nur noch die leichten Lichtertrauben (oder Andeutungen davon) um Nachtlichter, wie Ampeln. Da ich mit der Vernebelungsbrille, die ich seit Januar regelmäßig für's müßige Fern-Sehen trug, aber das Ziel verfolgte, Schwächen, die im Sehsystem sowieso vorkommen, zu stimulieren und dadurch Selbstheilungskräfte auf den Plan zu rufen (und natürlich nicht Schwächen, die nicht sein müssten, künstlich hervorzubringen), ist auch diese Phase jetzt beendet.

Summa summarum: Ich bin durch! :D :D :D

Ach eins noch: Die Prüferin von heute hielt gezielte Verbesserungen von unter einer Dioptrie für möglich. Ebenso mein "Hausoptiker" vor Ort. Es ist eine Frage von Aufwand und Nutzen. Der Aufwand war größer, als ich mir zuerst erwartet hatte. Ich bin froh, das am Anfang nicht gewusst zu haben. Denn da ich, bevor ich zum Augentraining Zuflucht nahm, sicher eruiert hatte, dass ich mich mit der Brille nicht wohlgefühlen würde, aber objektiv der Fernvisus eben zu wünschen übrig ließ, war es mir die Sache wert.

Umgekehrt beweisen aber auch immer wieder Leute in diesem Forum und außerhalb, dass man auch von höheren Minuswerten zurück in die Region von meinem (linken) Ausgangsniveau kommen kann. Es scheint nur äußerst schwer zu sein, beide Phasen hintereinander erfolgreich zu durchlaufen.

Ich hoffe (sicher mit Euch allen), dass es hier doch noch vielen Leuten gelingt.

:wink:
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Nahpunkttraining, Zwischenstandsbericht neuer Themenpfad

Beitragvon Martin/T. » 18.04.2011 10:13

Ich möchte an dieser Stelle noch das Thema Nahpunkttraining zum Abschluss bringen, von dem ich am 19. und 22. 10. 10 geschrieben habe. Weiter geht es dann auf dem demnächst öffnenden neuen Themenpfad zum Thema Alterssichtigkeit (LINK).

Der Stand der Dinge ist der, dass ich inzwischen mit -7 dpt. (statt bisher -6) trainiere, immer noch hauptsächlich das rechte Auge. Mit -7 rechts bin ich inzwischen am Computer (70-80 cm, also an die 8 dpt. Akkommodation) ungefähr an der Grenze, wo ich effektiv arbeiten könnte (kurzzeitig natürlich). "Arbeiten" heißt, so zuverlässig scharf sehen, dass ich auf der Seite mich orientieren und einigermaßen schnell lesen kann. Das schwankt natürlich zwischen guten und schlechten Momenten sowie mit den Lichtverhältnissen, aber ist eben derzeit die Grenzlage.

Wenn ich schon im ersten Beitrag von 8 dpt. Akkommodationsspanne geschrieben habe, war das (naturgemäß) die optimistische Version der Wahrheit. Denn damals ging es mir um momentweise Spitzenleistungen und grobe Bildlage (d.h. Hinzoomen möglich, oft nach langem mühevollem Sich-Ausrichten auf, ja "Suchen" nach dieser ungewohnten Nähe). Das Bild war aber bis auf die allerbesten Momente vielfältig verzerrt, so dass echte Lesefähigkeit selbst mit -6 auf 1m (also bei 7 dpt. Akk.) mit rechts kaum möglich war (wegen der da ja schon relevanten Kleinheit der Schrift), mit -6 aus der Hand (50cm, also mit größerer Schrift) nur bei gutem (natürlichem) Licht. Inzwischen klappt letzteres bei den allermeisten normalen auch künstlichen Lichtverhältnissen bzw. -7 auf 1m (8 dpt. Akk.) auch bei Tageslicht am Monitor (was ja auch schwierig ist). -7 aus der Hand (also 9 dpt. Akk.) reicht in guten Momenten sowie bei meistens auch bei hellem Tageslicht schon für die Lesbarkeit der meisten Schrift.

Doppeltsehen und Bildverzerrungen sind in schlechten Momenten weiterhin verbreitet; die andere Hälfte der schlechten Momente sind allgemeine Kontrastschwäche und unzureichende Akkommodation. Die ersteren sind mir lieber, denn sie haben mehr Potential zur Bewegung Richtung Perfektion.

Das alles gilt für rechts; links ist nach wie vor in allen Nahsehanforderungen eine ganze Ecke besser und verlässlicher, obwohl auch am Nahpunkt eine Annäherung beider Augen schon stattgefunden hat. Alle Sehübungen mit der Minusbrille nach wie vor nur mit jeweils einem Auge, weil Bildfusion (beidäugiges Sehen) mit solchen Stärken weder möglich noch wünschenswert ist.

Die natürliche Nahsicht bestätigt den hinzugewonnenen Spielraum, die praktisch empfundene Unschärfegrenze liegt jetzt bei etwa 12 cm. Ich habe schon deutlich weniger "Scheu" vor Dingen direkt vor den Augen als vor Aufnahme der Übungen im letzten Herbst.

:)

Nun aber Schluss von mir mit diesem Thema an dieser Stelle.
Zuletzt geändert von Martin/T. am 08.08.2011 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nahpunkttraining, Zwischenstandsbericht neuer Themenpfad

Beitragvon Nicole » 18.04.2011 15:54

Hallo Martin

Martin/T. hat geschrieben:Die natürliche Nahsicht bestätigt den hinzugewonnenen Spielraum, die praktisch empfundene Unschärfegrenze liegt jetzt bei etwa 12 cm.


Die 12cm sind jetzt ohne irgendwas vor den Augen, oder?
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Re: Nahpunkttraining, Zwischenstandsbericht neuer Themenpfad

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